Monument Valley: Hallo Filmstar! Darf ich eintreten?

Kennst du diese Reisemomente bei denen sich einfach alles perfekt anfühlt und auch in der Erinnerung dir bei jeder Erzählung des Erlebnisses ein „Hach“ durch den Kopf geht? Wenn du alle Reisende, die diesem Ziel nahe kommen, unbedingt dahin schicken möchtest. Und wie enttäuscht du bist, wenn es jemand dann dort nicht so gut gefällt wie dir? So ein Ort ist das Monument Valley in Utah für mich. Wer kennt die berühmte Westernfilmkulisse nicht? Und wenn du live vor Ort warst, wird dir erst auffallen wie häufig Ausschnitte aus dieser Landschaft auf deinem Fernseher flimmern.

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Das Momument Valley

Der Nationalpark mit den berühmten Tafelbergen – Berge mit einer weiten Gipfelebene – liegt im Südosten des Bundesstaates Utah und im Nordosten Arizonas. Das Monument Valley liegt auf einer Ebene des Colorado Plateau. Es ist kein staatliches Gebiet, sondern liegt in der Navajo Nation Reservation. Berühmt wurde es durch John Waynes „Spiel mir das Lied vom Tod“. Die Kulisse bot aber noch vielen weiteren Filmen einen perfekten Drehort so wurden u.a. Szene für Thelma & Louise, Forrest Gump und Mission Impossible 2 hier gedreht. Die beste Reisezeit ist im Frühjahr und Herbst. Im Sommer kann es bis zu 30 Grad warm werden und im Winter kann die Temperatur sogar unter den Gefrierpunkt fallen.

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Meine Vision des Ortes

Wenn ich vor meiner Reise an das Monument Valley dachte, dann hatte ich eine Vision davon. Ich sah mich und die berühmten rot leuchtenden Steine, sah das Licht in der Hitze flirren und hin und wieder ein paar Cowboys an mir vorbeireiten. Ich spürte den Schweiß an meiner Stirn perlen und die raue, beißende Luft, die mir das Atmen erschwerte ebenso wie die Erschöpfung, die sich nach meinem Wüstentrip breit machte. Du wirst nicht sehr überrascht sein, wenn ich dir verrate, dass es in der Realität dann doch anders war, oder?

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Doch wie ist die Realität?

Immer noch spektakulär aber anders. Als ich im Mai 2011 da war, war es ein kalter Mai. Den Vortag regnete es noch, an meinem Ankunftstag war es dann sehr wolkig und erst zur Abreise schien die Sonne konstant. Bei Anreise war ich erschöpft, die Fahrt zum Monument Valley zog sich schwer fällig durch gähnende Leere. Einzig beeindruckt war ich von Strohballen, die hin und wieder ganz wie im Film die Straße vom Wind getrieben überquerten. Bei Ankunft begrüßen einen dann zwar schon die berühmten „three buttes“ (drei Hügel) aber drum herum ist nicht die unendliche Weite und Einsamkeit, sondern ganz schön Betrieb. Am Eingang nimmt ein Navajo Indianer den Eintritt entgegen. Dann erreicht man einen großen Parkplatz mit Souvenirladen und dem Hotel „The View“. Um zu den beeindruckenden Stellen des Nationalparks zu gelangen muss man erst eine Rundfahrt starten. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten, entweder selbst mit dem Mietwagen die Tour befahren oder eine Tour mit einem der Anbieter machen. Oder man checkt wie ich zuerst im Hotel ein.

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The View Hotel

In jedem Urlaub gönne ich mir mindestens ein besonderes Hotel. Am meisten bin ich bereit teure Hotelpreise für eine schöne Aussicht zu bezahlen. Im Monument Valley gibt es überhaupt nur zwei Hotels. Ich kann dir das „The View“ wärmstens ans Herz legen. Dieses liegt nämlich direkt im Park und bietet von jedem Zimmer eine wunderbare Aussicht auf die drei berühmten Hügel. Als ich das Hotel etwa zwei Monate vor Anreise entdeckte war es leider schon völlig ausgebucht. Zum Glück entdeckte ich im Kleingedruckten den Verweis, dass Touranbieter die Zimmer 60, 30 und 15 Tage im Voraus stornieren und man an diesen Tagen wieder bessere Chancen auf ein Zimmer haben kann. 30 Tage davor hatte ich dann Glück und ein Zimmer wurde frei. Das Doppelzimmer mit zwei Queensize-Betten im zweiten Stock (der dritte ist noch teurer) kostete 175 Euro ohne Frühstück. Das Frühstück kam mit einem ordentlichen Aufpreis noch hinzu, da aber vor Ort keine Alternative in Form von Lokalen oder Fast Food Ketten existiert, muss das eben auch sein. Welches Hotelzimmer das Beste ist, konnte mir egal sein, da ich die Klasse buchen musste, die wieder frei wurde. Wer früh reserviert, kann entscheiden, ob er ganz oben einen Sterne-Blick buchen möchte oder einen Balkon ziemlich weit unten, der größer und für Familien besser geeignet ist. Zum Hotelpreis kommt der Eintritt übrigens noch dazu. Wer einmal im Park und im Hotel ist, sollte während des Aufenthalts im Park bleiben, da sonst der Eintritt erneut zu bezahlen ist.

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Lohnt sich das Hotel?

Von den nächsten Städten ist das Monument Valley eine etwa 45-minütige Anreise entfernt. Wer Sonnenauf- und -untergang an diesem einmaligen Ort sehen möchte, dem bleibt als Unterkunft eigentlich nur „The View“. Für mich hat sich der Aufenthalt definitiv gelohnt. Der Ausblick vom Balkon des Hotels ist das Geld einfach wert. Der Service ist nichts Besonderes, das Frühstück auch nicht. Die Zimmer sind sauber und ok – aber wären das Geld auch nicht wert. Die Indianer-Deko überall ist ganz nett, bräuchte ich aber auch nicht. Aber diese Aussicht … Sonnenuntergang und -aufgang sind einfach phänomenal! Und ohne Hotel bei den täglichen Öffnungszeiten im Sommer von 6 bis 20 Uhr fast nicht zusehen. Der Sonnenunterganz lässt die Steine rotgolden glühen und beim Sonnenaufgang kommt die Silhouette der Steine besonders gut hervor. Beim Sonnenaufgang ist es wichtig, dass du eine halbe Stunde vor der angegebenen Zeit aufsteht. Es wird nämlich schon früher hell. Später kommt dann die Sonne hoch und beginnt die Steine von hinten zu beleuchten. Im Moment in dem die Sonne hervorkam hatte ich das Gefühl, die Welt bleibt für einen zauberhaften Moment stehen.

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Tipp: Willst du einen Wein beim Sonnenuntergang genießen, nimm dir Gläser und Alkohol mit. Die Indianer trinken nämlich keinen Alkohol. Ich hatte vor der Anfahrt Mittag gegessen und für Abends Snacks mitgebracht. So konnte ich mir das teure Restaurantessen sparen.

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Der Rundfahrt im Valley

Neben den berühmten „three buttes“ gibt es noch weitere Formationen, die man anschauen kann und viele tolle Flecken für Fotostopps. Man fährt dazu eine vorgegebenen Rundfahrt (Scenic Drive), die etwa 17 Meilen (27 Kilometer) lang ist und die Form einer Schleife macht. Ich hatte das Glück mit einem SUV unterwegs zu sein und konnte so die Tour mit dem eigenen Fahrzeug machen. Ein bisschen mulmig war mir zu Beginn allerdings zu Mute, da es eine ziemlich steile Straße zum Gelände bergab geht. Wer keinen SUV hat, muss die Tour mit einem Geländewagen machen. Meist sind vier bis sechs Personen zusammen unterwegs und die Preise schwanken je nach Verhandlungstalent. Im Gelände selbst ist gibt es auch eine Reitschule. Hier kann man auf einen Ritt durch das Cowboygelände losziehen. Da ich nicht reite war das für mich uninteressant, die Reiter sind aber schön anzusehen, da sie toll zum Gelände passen.

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Tipps:

• Im Monument Valley geht es ziemlich staubig zu. Ich hatte ein Kleid mit weiß an und hatte hinterher zu kämpfen, die Staubflecken wieder zu entfernen. Eine schlaue Kleiderwahl kann einem hier Ärger ersparen.
• Auf der Rundfahrt, die ca. zwei bis drei Stunden dauert, gibt es keine Toilette und kein Wasser.
• Indianer müssen vor dem Fotografieren unbedingt gefragt werden und erwarten Trinkgeld.
• Wohnstätten der Indianer an den Buttes dürfen aus religiösen Gründen nicht fotografiert werden.

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Monument Valley Highway

Nach dem Besuch des Parks sollte unbedingt noch der Monument Valley Highway Richtung Mexican Hat befahren werden. Hier gibt es einige Stellen, die sich für Fotostops eigenen und so entstehen Bilder mit dieser berühmten Perspektive:

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Wichtige Fakten:

Eintritt:

Navajo Nation´s Monument Valley Park – 20$ (der normale Nationalpark Pass ist hier nicht gültig!)

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Jeeptour oder eigenes Auto?

Kosten für die Fahrt mit dem Geländewagen zwischen 50 und 100 Dollar pro Person – je nach Verhandlung. Die Fahrt mit dem eigenen Auto nur mit einem SUV zu empfehlen, auch hier ist wichtig vorsichtig zu fahren.

Zeitzone:

Es gilt die Mountain Standard Time, diese hat in der Sommerzeit eine Stunde Verschiebung zu Page, Flagstaff, dem Grand Canyon und anderen Orten in Arizona. Wenn es im Grand Canyon 12 Uhr am Mittag ist, ist es im Monument Valley 13 Uhr.

Entfernungen:

Nächster Ort Kayenta 22 Meilen ca. 30 Minuten
Mexican Hat, Goosenecks State Park 30 Meilen ca. 45 Minuten
Page mit dem berühmten Antelope Canyon 120 Meilen, 2h
Grand Canyon 155 Meilen, 2h 40 Minuten
Las Vegas 400 Meilen, 6h 30 Minuten

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Ganz schön viel Wüste, wo zieht es dich lieber hin? Beeindruckende Wüstenkulisse oder weiter Strand?

 

5 Kommentare

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  • Hach, da werden Erinnerungen wach. Das Valley ist einfach schön. Toll sind auch die sonnigen Bilder, bei uns ist das verflucht. Zwei Besuche, zweimal Wolken und Regen. Naja, wir werden es weiter probieren :-). Aber auch bei schlechtem Wetter ist das Monument Valley einen Besuch wert.

    LG Thomas

    • Ja, beim Wetter hatten wir echt Glück, auch wenn es verhältnismäßig kühl war. Wirklich ein tolles Ziel, für mich fast einer der Favoriten der Westküsten Ziele … irgendwie sind die roten Steine magisch :-) Drücke euch die Daumen für Besuch Nr. 3!

      Viele Grüße
      Tanja

  • Ein Tipp zur Unterkunft: Bei Gouldings gibt es kleine Bungalows und einen Campingplatz idyllisch inmitten von roten Felsen. Ist weit günstiger als das View und nur ne Meile weg.

    • Hallo Karl,

      danke für deine Ergänzung! Das Gouldings hatte ich damals auch auf dem Schirm war tatsächlich ausgebucht, so dass wir im View landeten. Im Nachgang fand ich es da super, da man halt direkt schon im Park ist. Wobei der Preis sehr für das Gouldings spricht :-)

      Schön, dass du deine Erfahrung miteingebracht hast.

      Viele Grüße
      Tanja

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