Alleine reisen … warum? Oder warum nicht?
Das mit dem alleine reisen und mir, das ist schon so eine Sache für sich. Richtig probiert habe ich es nie und ich höre ganz viele Stimmen, die rufen: „Mach das. Es ist wunderbar!“ oder „Wie?! Noch nicht ‚mal ausprobiert? Jetzt wird’s aber Zeit!“ oder „Da bist du selbst schuld. Jetzt mach halt ‚mal!“. Und ganz leise höre ich zwischendrin auch mal ein: „Hast du’s gut. Ich will lieber auch nicht alleine reisen, aber mir fehlt dazu eine Partnerschaft …“.
Warum ich noch nie alleine gereist bin?
Ganz einfach, weil ich es nie musste. Als ich mir Reisen endlich leisten konnte, war da eigentlich immer jemand da, der mitfuhr.
Seit dem Ende meines ersten Studiensemesters habe ich einen tollen Partner, mit dem ich unglaublich gerne auf Reisen gehe. Gemeinsam waren wir schon in allen möglichen Kontinenten unterwegs: Afrika, Asien, Nordamerika und Ozeanien.
Mit der Zeit kommen immer mehr Menschen in mein Leben, die das Reisen genauso mögen wie ich und diese Leidenschaft mit mir teilen. Entsprechend mangelt es eigentlich nicht an Mitreisewilligen. Mit Freunden reisen ist super, weil dann endlich ganz viel gemeinsame Zeit da ist. Zum teilen, erleben und miteinander reden. Freundschafts-Quality-Time wie sie schöner nicht sein könnte.
Und seit ich blogge, gibt es dann noch die ein oder andere Bloggergruppenreise.
Was bedeutet allein reisen sein für mich?
Allein reisen bedeutet für mich knallhart von Anfang bis zum Ende einer Reise allein gewesen zu sein. Kurze Phasen von ungeplanten Mitreisenden und Bekanntschaften sind durchaus akzeptabel, aber vor Reiseantritt sollten diese Begegnungen nicht geplant gewesen sein. Es zählen hier also auch keine Gruppenreisen, die auf gemeinsame Begegnungen ausgelegt sind, für mich.
Wie viel allein war ich maximal unterwegs?
Meine eigene Definition des alleine reisen habe ich entsprechend noch nie erfüllt.
Heißt das, dass es nie einen Reisemoment ohne Gesellschaft gab? Doch. Natürlich. An- und Abreisen häufig beruflicher, aber auch privater Natur können durchaus ohne Begleitung sein. Manchmal verbringe ich auch einen Tag oder einen Abend alleine. Aber früher oder später ist immer der Zeitpunkt eines Treffens erreicht. Ich kann also durchaus alleine in die USA fliegen, um dort jemand zu treffen, und das nicht als alleine reisen bezeichnen. Schließlich bin ich am Ziel nicht mehr alleine.
Wie viel alleine reisen kenne ich?
Als mein Partner mal in den USA ein Praktikum absolvierte, da besuchte ich ihn. Beim Hin- und Rückflug nach San Jose über Tampa war ich alleine und das obwohl es meine erste Fernreise war. In diesem Jahr flog ich alleine nach Krakau, bummelte eine ganze Weile dort rum, bis schließlich am Nachmittag meine Reisebegleitung traf.
Nicht anders ein Ausflug nach Leipzig Anfang Dezember. Auf dem Rückweg eines Events in Berlin stoppte ich in Leipzig. Ich bummelte durch Plagwitz, besuchte das ein oder andere Lokal und traf mich dann am späten Nachmittag mit Mandy von Travelroads.
Wie geht es mir so halb alleine reisend?
Ich liebe es alleine Zug zu fahren, zu fliegen oder sonstiges. Die Welt fühlt sich frei und offen an. Aber nur so lange, wie ich weiß, dass da ein Treffen mit jemand ansteht. Dann genieße ich es, meine Gedanken zu sortieren, zu träumen, zu lesen, Menschen zu beobachten und einfach mal Ich zu sein, ohne mich Bewertungen von anderen ausgesetzt zu sehen.
Noch schöner finde ich es, durch einen unbekannten Ort zu schlendern und alles in mich aufzusaugen. Ich sehe mich durch Krakau und Leipzig schlendern. Schaufenster bewundern, die Luft bewusst einatmen und träumen. Die Atmosphäre eines unbekannten Lokals aufzusaugen und die Menschen zu beobachten. Und doch bin ich in beiden Städten froh, um die Endlichkeit der Situation.
Ich brauche Menschen, genauso wie ich meine Ruhe brauche. Im Idealfall lebe ich in der Waagschale. Gemeinsame Unternehmungen, gefolgt von Momenten in denen ich Zeit für mich habe.
Kann ich schlecht mit mir allein sein?
Ich glaube nein, ich genieße es schon, wenn ich alleine bin und Dinge tun und lassen kann, die ich möchte. Aber ich genieße es mehr, wenn ich mit Menschen Dinge erlebe. Alles wird für mich dadurch emotionaler, wahrer und echter. Ich liebe Dialoge und mag es Menschen und andere Welten kennen zu lernen, so lange ich Lust auf diese Menschen habe.
Nur manchmal genügt mir meine Gesellschaft. Ich bewerte sehr schnell, ob ich Lust auf jemand habe oder nicht. Ich mag diese Eigenschaft an mir nicht. Vielleicht kommt sie daher, dass ich mich Menschen gegenüber nicht verstellen mag und 100 Prozent ich sein möchte. Wenn ich mich auf jemand einlasse, dann lasse ich denjenigen komplett an mich ran und verberge nichts. Das geht nur, wenn ich mich wohl fühle in der Gesellschaft. Fühle ich das so nicht, dann bin ich extrem distanziert und lieber alleine. Kommt aber sehr selten vor.
Jedenfalls braucht es nur einen Menschen auf den ich Lust habe, dann ziehe ich spätestens nach ein paar Stunden alleine sein, die Gesellschaft eines solchen Menschen vor. Nur „ein“ anderer Mensch ist mir sogar meist die liebste Wahl, weil man dann am besten und intensivsten die Zeit miteinander verbringen kann. Wobei zwei andere den Vorteil haben, dass ich mich auch mal zurücklehnen und einfach zuhören und lernen kann.
Was macht für mich „nicht alleine reisen“ aus?
Nicht alleine reisen bedeutet für mich vor allem, dass es immer jemanden gibt, mit dem ich das Gespräch suchen kan
- Jemand, der ein kurzes, zufriedenes seufzen nicht zum Selbstgespräch werden lässt.
- Jemand, den ich begeistert anstupsen kann, wenn ich etwas großartiges gesehen habe.
- Jemand, der mich beruhigt oder zum lachen bringt – je nachdem wo mir gerade der Sinn danach ist.
Könnte ich alleine reisen?
Ich habe so viel Selbstbewusstsein, dass ich mir einbilde, das es schon ginge. In meiner Vorstellung macht es mir allerdings nur bedingt Freude. Dennoch bin ich versucht, es mal ein Wochenende auszuprobieren. Einfach, weil es sich komisch anfühlt, nicht sagen zu können, ob ich es nun kann oder nicht. Schließlich ist das meiste was ich hier von mir gebe die bloße Theorie.
Für länger mag ich es mir nicht vorstellen. Ich glaube, dass ich unglaublich schnell davon genervt wäre, mich ständig vorzustellen, andere sich vorstellen zu lassen und zu hoffen, dass wir den Punkt in einem Gespräch erreichen, der mir Spaß macht.
Warum blogge ich in der Ich-Form?
Ich reise ja eigentlich immer als Paar, mit Freunden oder in der Gruppe und dennoch findest du die meisten Beiträge hier in der Ich-Form. Warum ist das überhaupt so fragst du dich jetzt?
Der Grund ist einfach: Ich spreche ungern für andere. Ich weiß nicht, was mein Partner über eine Situation denkt oder meine mitreisenden Freunde. Geht es rein um die Fakten: erst waren wir da, dann waren wir da, kann ich problemlos die wir-Form einsetzen, doch sobald es um mehr geht, traue ich mich nicht, für die anderen zu sprechen.
Spätestens wenn es um die Kopfeindrücke geht, wie sich ein Moment anfühlt oder wie ich ihn bewerte, dann möchte ich nicht für jemand anderen sprechen. So entstehen viele Texte zuerst in einem chaotischen Mischmasch aus „wir und ich“ und erst in der Korrektur schleife vereinheitliche ich den Text. Meisten eben zur Ich-Fom.
Manchmal bekomme ich Anfragen, von Lesern, die Tipps zum alleine reisen haben möchte. Ich stelle dann immer kurz klar, dass ich nicht alleine reise, frage mich aber dann gerne, ob hier der Blog nicht eindeutig genug ist. Was meinst du?
Warum bevorzuge ich das Reisen mit anderen?
Hauptgrund ist sicher die Zeit. Ich jammere über nichts so viel, wie darüber, dass ich zu wenig Zeit habe. Zu wenig Zeit zum kochen, zum bewegen, zum spazieren, zum lesen, zum … aber vor allem zu wenig Zeit für meine Liebsten. Auf Reisen können wir Zeit gemeinsam verbringen. Das schätze ich sehr.
Und wenn ich mit neuen Menschen reise, dann habe ich zumindest die Gelegenheit neue Menschen und Gedanken kennen zu lernen. Gerade durch diesen neuen Input, wachse ich als Mensch. Mehr als ich es in meinen Augen tun würde, wenn ich alleine wäre.
Gibt es auch gute „allein reise“ Momente, die ich gerne erleben würde? Ja, ich glaube solche, von denen Julia von Globusliebe öfters in ihrem wunderbaren Blog erzählt. Da sind immer wieder Momente, die sie mit Fremden, die sie trifft, teilt. Sie taucht kurz in das Land dieser Fremden ein. Stellt fest, wie ähnlich sich Menschen manchmal sind oder auch nicht. Ein paar Einblicke in diese Gespräche gibt es immer wieder in ihren wunderbaren Texten, wie gerade auch in einem ganz aktuellen tollen Beitrag mit dem Titel „Leben im Fast-Forward-Modus und warum Sri Lanka mir gut tut“.
Inspirierendes zum Thema
Ich habe Meike Winnemuths Das große Los geliebt. Ich lese häufiger mal Pink Compass, die zum alleine reisen schon Bücher veröffentlicht hat. Allerdings glaube ich, dass man der Faszination alleine reisen erst folgen kann, wenn man es selbst erlebt hat. Dementsprechend ist hier meine Begeisterung eher zurückhaltend.
Mit diesem Beitrag nehme ich Teil an der Blogparade von Melanie von Good Morning World. Außerdem ist er die Eröffnung meiner Serie „Das Inspiration-Alphabet“ und steht für A wie Alleine …
Reist du alleine? Warum? Was verpasse ich in deinen Augen? Reist du nicht alleine? Warum nicht? Geht es dir wie mir? Was sind deine Gründe, dass du gemeinsame Reisen lieber magst?
Alleine reisen – habe ich schon gemacht, als ich noch „alleine“ war. Ich war in Asien (beruflich) stationiert und von den Malediven aus ging’s dann nach Thailand, Indonesien, Sri Lanka, Singapur, Australien. Oft alleine, manchmal mit Freunden. Jetzt reise ich nur noch mit der Familie, und seltener beruflich gesehen, alleine.
Ich glaube, beide Reise-Arten sind wichtig in unserem Leben, zu verschiedenen Zeiten.
Ja, vielleicht wäre es gut gewesen, wenn es eine Situation gegeben hätte, in der ich es hätte machen müssen. Andererseits bin ich auch sehr dankbar, dass ich meinen Freund schon so früh kennen lernen und nicht so lange ein „ihn“ suchen musste ;-) Jetzt mal ein Wochenende oder so alleine zu verreisen, ist sicher nicht vergleichbar. Wie toll, dass du beides hast erleben dürfen!
Alles Liebe
Tanja
Ich reise gerne alleine. Du nimmst einfach alles viel bewusster wahr, da du einfach nicht so „abgelenkt“ bist. Zudem stärkt es dein Selbstbewusstsein, da du niemanden hast, an den du dich im „Notfall“ klammern kannst.
Natürlich kann man auch zusammen reisen, da kommt es allerdings auf den richtigen Reisepartner an;)
Hallo Maike,
ja, der richtige Reisepartner macht wohl viel aus. Habe gerade gelesen, dass dort viele Beziehungen zerbrechen, weil man auf Reisen merkt, dass man doch nicht zusammenpasst oder weil man einfach zu viel Zeit verbringt. Gerade auf Reisen habe ich mit meinem Partner die schönste Zeit, weil wir endlich Zeit haben. Vielleicht fällt es mir deshalb so unglaublich schwer, auch mal alleine was zu machen.
Hast du ein alleine reisen higlight? Ein Ort, der dir besonders gefiel. Ein Moment, der unvergesslich war?
Alles Liebe
Tanja
Hallo Tanja,
mit geht es da genauso wie dir, ich mußte auch noch nie alleine verreisen. Und ganz ehrlich habe ich es bis jetzt auch nicht vermißt. Im Gegenteil, die fünf Wochen jetzt mit meinem Partner zu verreisen waren wirklich toll. Ich könnte mir nicht vorstellen, wie es wäre, hätte ich das alleine gemacht. Mir würde da eindeutig die Kommunikation fehlen und jemand, mit dem ich meine Freude teilen kann.
Trotzdem habe ich, aus Neugier, zwei mal das alleine Reise ausprobiert. Ich bin jeweils ein Wochenende nach Dresden und Nürnberg gefahren. Es war ok, aber meins wird das glaube ich nicht werden. Aber wer weiß was ich machen, wenn ich doch irgendwann mal in der Situation sein sollte, keinen Reisepartner zu haben?
Lieben Gruß
Ina
Hallo Ina,
ich habs auch nicht vermisst :-) Aber frag mich schon wie es wäre, da mir im Gegensatz zu dir die Erfahrung fehlt … Gerade ein Road Trip ist wohl auch das heftigste Allein-Erlebnis. Wobei ich schon ganz gerne alleine Auto fahre … aber die Freude beim Ankommen oder das Austauschen wie es war, das würde ich vermissen.
Ich hoffe, dass wir nie in die Situation kommen, keinen Reisepartner zu haben. #allyouneedislove :-)
Alles Liebe
Tanja
Hallo Tanja,
spannende Diskussion, das Thema „alleine reisen – warum oder warum nicht“.
Ich finde, es hat beides seine Vor- und Nachteile. Alleine reisen bedeutet viele Freiheiten zu haben.
Wie du eventuell weißt, fotografiere ich unheimlich gerne. Auf Reisen zu fotografieren und gute Landschaftsaufnahmen zu machen, heißt häufig zum Sonnenauf- oder untergang irgendwo in der Pampa zu stehen, auf irgendwelche Anhöhen zu kraxeln oder mitten in der Nacht an irgendeinem abgelegenen, stockfinsteren Ort zu stehen, um Astrofotos zu machen.
Andere, die auf Reisen der Fotografie nicht so einen hohen Stellenwert einräumen, haben in der Zeit häufig andere Bedürfnisse: Frühstück, Abendessen, Schlafen ^^
Alleine reisen heißt, man kann seinen Bedürfnissen voll und ganz nachkommen ohne Rücksicht nehmen zu müssen.
Aber zu zweit Reisen hat auch viele Vorteile. Man kann schöne Momente teilen und hat noch Jahre danach Themen und Erlebnisse, die man teilt, die einen verbinden und von denen man gemeinsam erzählen kann.
Aber auch, wenn es einem auf Reisen mal nicht so gut geht, ist man froh eine Reisebegleitung zu haben. Ich hatte beispielsweise im Wadi Rum in Jordanien ziemlich hohes Fieber bekommen und konnte gar nichts mehr X_X Da war ich echt froh, jemanden dabei zu haben, der sich um die weitere Reiseplanung gekümmert hat.
Rückblickend betrachtet, fande ich es immer schöner zu zweit zu reisen und ich bin auch gerne bereit, auf Reisen Kompromisse einzugehen. Schöne Momente zu teilen, ist einfach das Non Plus Ultra :) Du machst also alles richtig! :D
Liebe Grüße
Christian
Hallo Christian,
stimmt, das mit dem fotografieren kann fies werden, wenn es nicht beide mögen. Wir mögen es beide zum Glück gerne. Nur beim Früh aufstehen tun wir uns schwer, aber das gilt auch wieder für Beide :-)
Danke für deine liebe tolle Bestätigung. Das freut mich umso mehr, vor allem, weil das allein reisen ja auch sehr „angepriesen“ wird. Sicher aber auch, weil es einfach einen hohen Bedarf bei dem Thema gibt.
Auf viele schöne geteilte Momente!
Viele liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
wieder mal ein ganz toller Beitrag, der mir aus der Seele spricht.
Wie du weißt, bin ich oft alleine unterwegs und weiß die Vorteile des Alleinereisens sehr zu schätzen. Wenn ich alleine reise, bin ich viel offener und gehe auf Fremde zu. So habe ich das Gefühl, die Einheimischen und das Land manchmal viel besser kennenzulernen, als wenn ich in einer Gruppe unterwegs bin.
Genauso gerne reise ich aber auch mit Freunden oder mit meiner Schwester. Was wäre zum Beispiel ein echter Roadtrip durch Amerika so ganz alleine? Kann ich mir zumindest nicht vorstellen!
Ich liebe es, wie du auch schon sagst, schöne Momente gemeinsam zu erleben und sie mit den Menschen zu teilen, die man gerne um sich hat.
Beim Alleinereisen nervt mich oft das ständige Kennenlernen von neuen Menschen. Das kann eine Zeit lang ganz schön sein, aber nach 3,5 Monaten alleine in Neuseeland ging es mir total auf die Nerven.
Ich freue mich übrigens riesig über die Erwähnung in deinem Artikel und die lieben Worte über meinen Blog! Vielen Dank dafür!
Einen festen Drücker aus Sri Lanka, wo ich im Moment übrigens alleine unterwegs bin :)
Julia
Hallo Julia,
hach, direkt aus der Seele. Freu! Danke für das liebe Kompliment und toll hier noch ein bisschen von deinen Erfahrungen und Gedanken dazu zu lesen. Bisher habe ich dich und dein Reiseverhalten nur „interpretiert“. Gemeinsamer Roadtrip rockt. Nicht umsonst ziehen doch auch in Filmen gerne Menschen gemeinsam auf solche Reisen :-)
Genieß Sri Lanka. Hier ist einfach nur kalt, wenn auch immerhin sonnig.
Liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
alleine reisen hat sicherlich auch seine Vorteile, aber jeder der SEINEN (mehr oder weniger) perfekten Reisepartner gefunden hat, kann und sollte sich glücklich schätzen.
Ich erinnere mich noch gut an mein Jahr in Irland. Hier gab es ganz, ganz viele Momente, Ausflüge etc. die ich alleine verbracht habe. Ich bin gern mit mir zusammen. Und ich genieße es zeit nur für mich zu haben. Aber ich teile im Leben viel zu gerne. All die schönen Momente möchte ich also auch gern teilen.
Sooft habe ich damals in Irland eine SMS an meine beste Freundin geschrieben: Ach, wenn du jetzt doch hier sein könntest.
Mir gefällt es viel, viel besser mit jemanden den ich mag oder gar liebe zusammen zu reisen. Gemeinsam Momente sammeln. Für mich ist es viel schöner die Erlebnisse zu teilen, als sie zu Hause zu erzählen und niemand versteht dich wirklich (weil niemand dabei war).
Ich bin dienstlich recht oft in ganz Deutschland, teilweise Europa unterwegs und finde es schön mal alleine am Strand zu spazieren, ins Spa zu gehen oder mir die Stadt anzuschauen. Aber zu zweit finde ich es noch viel, viel schöner. :)
Hallo Janine,
das mit dem Teilen kann ich gut nachvollziehen. Wenn ich alleine wo unterwegs bin (bis zum Treffen) – poste ich auch viel mehr auf Snapchat oder so, weil gleich das Teilen wollen hoch kommt. ;-)
Und wie recht du hast, dass es etwas besonderes ist, einen passenden Reisepartner zu haben. Ich glaube du hast mich da sogar gerade sehr inspiriert mal mehr darüber nachzudenken.
Auf viele gemeinsame, schöne Momente!
Alles Liebe
Tanja
Ja, ein passender Reisepartner ist etwas tolles :) Ich kenne Leute, die sagen, sie können mit jedem wegfahren, das sei ihnen egal.
Ich kann das nicht. Bei mir muss es passen. Zum Glück habe ich ein paar Leute, mit denen es hervorragend passt – allerdings haben wir halt nicht immer gleichzeitig Urlaub *seufz*
Alleine reisen ist für mich ein notwendiges Übel, obwohl es gar nicht mal immer übel ist!
Hätte ich einen Partner, mit dem ich wirklich richtig gut harmonieren würde, was das reisen angeht, würde ich wohl auch so gut wie nie alleine reisen. Aber wohl doch immer wieder – je nachdem, wie das mit Zeit, Urlaub und Lust so wäre ;)
Das müsste aber kein Partner sein – das dürfte auch ein guter Freund sein. Aber auch da haben sie oft keinen Urlaub oder kein Geld oder keine Zeit für die Touren, die ich gerne mache. Also muss ich halt alleine reisen.
Das einzige, wo ich wirklich gerne alleine reise, ist nach Italien, weil ich dann normalerweise mehr dazu komme, Italienisch zu reden, als wenn ich deutschsprachige Begleitung dabei habe.
jetzt hab ich zu früh abgeschickt… also hier die Fortsetzung:
Deshalb fahre ich auch gerne mal mit einer Gruppe weg: Ich fahre weg und bleibe nicht daheim „weil ja keiner mitwill“, sondern bin trotzdem unterwegs – und gleichzeitig habe ich Anspruch, wenn ich ihn will. bisher habe ich immer noch Leute getroffen, mit denen ich losziehen konnte und mit denen ich mich prima verstand. Da ich kein Hostel-Typ bin, hätte ich die sonst beim alleinereisen wohl kaum getroffen.
Hallo Ilona,
ja, eine Sprache ist wohl viel einfacher ohne Begleitung zu sprechen. Das kann ich mir gut vorstellen.
Das mit der passenden Reisebegleitung ist schon so eine Sache, bei mir hat es immer irgendwie gepasst und wir hatten eine gute Zeit (obwohl ich glaube ich auch nicht ganz einfach bin), wie besonders das ist, ist mir jetzt erst mit diesem Beitrag bewusst geworden.
Das mit der Gruppe wäre wohl auch meine Alternative, wobei mir Gruppen gerne auch mal zu viel sind. Aber auf jeden fall besser, als nur unter erschwerten Bedingungen jemand kennen zu lernen … und Hostels sind bei mri auch raus.
Danke, dass du deine Ansicht hier eingebracht hast!
Alles Liebe
Tanja
Liebste Tanja,
erstmal nochmal ein fettes danke fürs mitmachen! Jetzt hab ich deinen Beitrag zweimal von vorne bis hinten gelesen weil ich echt vieles noch nicht über dich wusste… :) Ich finde es echt interessant warum du in der „ich Form“ bloggst, das hätte ich so echt nicht gedacht!
Mach dir keinen Kopf weil du noch nie richtig alleine gereist bist… Wenn du jemanden dabei hast mit dem du hundertprozentig zufrieden und glücklich auf der Reise bist hast du auf keinen Fall was verpasst denn dann hast du quasi den Jackpot! ;)
Ganz liebe Grüße,
Melanie
Hallo Melanie,
zu gerne, ich danke für die Inspiration und für die lieben Worte hier. Dann feiere ich noch ein bisschen den Jackpot :-)
Verrückt, dass du manches noch nicht wusstest. Wir haben einfach zu wenig Zeit zum Reden gehabt bisher :-)
Alles Liebe
Tanja
Hallo Tanja,
ich reise sowohl allein als auch in Gesellschaft. Ich mag beides und beides bringt für mich Vor- und Nachteile mit sich.
Ich mag das Allein reisen, weil ich einfach alles selbst entscheiden kann. Ich kann mir die Zeit zum Fotografieren nehme, die ich mir auf Reise nehmen möchte und keiner steht hinter mir und quengelt, dass wir endlich weitergehen sollen. Ich mag es, weil es einfach ist mit fremden Menschen in Kontakt zu kommen und man dadurch Land und Leute einfach anders kennenlernt. Und es gibt mir auch immer wieder Selbstbewusstsein, wenn ich nach einer Reise sagen kann: Das hab ich allein geschafft. Gleichzeitig ist es manchmal auch anstrengend, weil man alles allein organisieren und überall allein ein Auge drauf haben muss. Darum reise ich auch gern in Gesellschaft. – Zumindest wenn die Gesellschaft passt.
Ich habe auch schon Reisen unternommen, da war der Reisepartner eine Katastrophe und wenn man nicht zusammen passt, versaut einem das schnell die ganze Reise. :/ Aber ich finde es gleichzeitig auch schön, wenn man zusammen ein neues Land entdecken kann. Wenn einer ein Auge auf die eigenen Habseligkeiten hat, wenn man schnell mal zur Toilette will und das man hinterher eine gemeinsame Erfahrung hat, an die man immer zurückdenken kann.
2014 war ich hauptsächlich allein unterwegs, 2015 fast nur in Begleitung, 2016 wirds wieder mehr allein sein. Für mich macht es die Mischung ;)
Hallo Antje,
Reisen mit einem katastrophalen Reisepartner stelle ich mir ganz schlimm vor. Vor allem kommen da beide ja auch nicht raus. Schrecklich!
Das mit den Habseligkeiten ist ein guter Punkt. Ich liebe es ja alleine Bahn zu fahren, aber sobald ich wohin muss, bin ich immer genervt Sack und Pack auf das Unkomfortable Örtchen mitnehmen zu müssen. Neulich saß ich zufällig neben einer deutschen Sängerin, ihr habe ich sogar mein Laptop anvertraut, als ich wieder wohin musste. Aber so etwas ist wohl eher selten … und meist traue ich den Umsitzenden nicht wirklich.
Beim Fotografieren habe ich Glück, dass es mir und meinem Partner gleich wichtig ist. Und wenn er was rumspielen will und ich fertig bin, dann sitze ich einfach rum und freu mich, Zeit zum starren zu haben. Aber das muss, wie du schreibst passen. Wir haben seit vergangenem Jahr allerdings ein neues Urlaubsthema: da Spiel Ingress. Ein Geospiel, dass er auf Reisen spielt. Aber was das genau bedeutet, dass erzähle ich mal in einem Brüggebeitrag, der fast fertig ist.
Liebe Grüße
Tanja
ich gehöre auch zu den Leuten, die lieber mit Freunden und Familie verreisen, das alleine Reisen nichts für mich ist habe ich leztes Jahr festgestellt, da bin ich aus Mangel an Mitreisenden und weil ich diese Reise unbedingt machen wollte allein nach Barcelona geflogen, eigentlich wollte ich dann noch per Interrail weiter und wäre insgesamt einen Monat unterwegs gewesen, aber nach einer Woche wollte ich einfach nur noch nach Hause, ich brauche einfach jemanden mit dem ich mich austauschen kann, wenigstens zeitweise, deswegen plane ich momentan meine Reisen nur mit anderen auch wenn ich dann nicht so oft und so lange verreisen kann wie ich manchmal gerne würde
lg
Hallo Melli,
danke für deinen Kommentar. Ich kann dich so gut verstehen, mir würde es wahrscheinlich genauso gehen wahlweise würde ich verzweifelt Snapchat zutexten ;-)
Viel Glück, dass du in diesem Jahr ganz viele Reisepartner findest!
Viele Grüße
Tanja
Hallo,
finde das Thema auch sehr interessant, denn mir geht es wie Antje ….
ich habe einen Foto – Reiseblog und fotografiere daher sehr gerne und sehr viel, um hinterher eine schöne Auswahl an Fotos für meinen Blog zu haben.
Da ich verschiedene Techniken anwende, dauern manche Fotos dann auch mal ein paar Minuten …. und das ist dann was, was meine Reisebegleitungen regelmäßig in den Wahnsinn treibt, weswegen ich bei kürzeren Trips auch schon alleine unterwegs war oder mich bei Urlauben von meinem Reisepartner abgeseilt und mich dann später wieder mit ihm getroffen habe.
Man muss – wenn man so ein Hobby hat – irgendwelche Kompromisse eingehen, ich kann nicht erwarten, dass mein Reisepartner jedesmal bei jedem Foto wartet und wartet und wartet …..
Für mich ist alleine reisen daher auch ok, man ist nicht gebunden, frei in seiner Planung und kann das gesehene und erlebte ja per WA oder skype auch schnell mit den Lieben teilen.
Nur abends, …. da fehlt dann doch jemand ……
Hallo Elly,
mir fehlt derjenige vor allem beim Essen :-)
Ich bin ja mega ungeduldig, aber wenn es um die Fotos meines Freundes geht, da bin ich tapfer und nicht erst, seit ich davon für diesen Blog profitiere :-)
Aber ich kann auch verstehen, dass jemand die Geduld nicht hat. Gute Fotos dauern halt. Ich will mich irgendwann an Videos machen und weiß gar nicht, wie ich das optimal hinbekomme, ohne der Partner zu nerven … aber erst mal konzentriere ich mich weiter auf die Texte hier. Sonst wird das zu viel :-) Wobei ich schon gerne Videos als Erinnerungen hätte …
Alles Liebe
Tanja
1x im Jahr mache ich „Ferien mit mir selbst“ – ganz bewusst reise ich für einige Tage ganz allein. Ob Städetrip oder Beachferien … ich geniesse diese Tage nur mit mir selbst. Da ich ein sehr offener und kontaktfreudiger Mensch bin, komme ich schnell und leicht ins Gespräch mit Fremden. So habe ich schon sehr viele aussergewöhnliche und spannende Menschen getroffen. Bin ich mit einer Gruppe oder Reisebegleitung unterwegs, entsteht leider nicht ganz so viel Kommunikation mit „Fremden“, Und wenn ich dann wieder zuhause bin, durchströmt mich ein tiefes Glücks- und Zufriedenheitsgefühl …. nicht weil ich wieder zuhause bin und der Alltag mich in kürzester Zeit wieder in den Sog nimmt … es war einfach mal wieder wunderschön, so nur mit mir allein!!!
Hallo Natascha,
das ist eine wunderschöne, prägnante Beschreibung des Alleine Reisen-Gefühls wie ich es mir wünschen würde und deshalb mich immer wieder frage, ob ich es probiere … Hach, jetzt bringst du mich wieder ins Schwanken!
Alles Liebe
Tanja
Ich stand vor der Entscheidung. Alleine Reisen oder gar nicht reisen … Und so habe ich meine Angst überwunden und bin los. Nach Mauritius, ganz weit weg von zu Hause. Alleine! Dort habe ich dann ein par mal meine Brieffreundin getroffen, aber die meiste Zeit war ich alleine unterwegs. Seither war ich in vielen Urlauben alleine unterwegs – sogar auf einem Roadtrip durch Neufundland. Geht alles und macht auch Spaß.
Mit Freund/en zu verreisen finde ich auch toll – sofern die Vorstellungen passen und man sich gut versteht. Ich kann auf einige tolle Reisen in Begleitung zurückblicken. In meinem letzten Urlaub mit einer Bekannten gings nach hinten los, da ich erst vor Ort in Irland bemerkte, dass sie keine Burgen ansehen möchte. Die erste hat sie verweigert und ich bin alleine rein, aber da meine Reisebegleitung draußen wartete, viel kürzer als ich gehofft hatte. So viele tolle Ruinen musste ich in diesem Urlaub links (und rechts) von mir liegen lassen *seufz*.
In einem anderen Urlaub klafften die Vorstellungen meines Reisepartners im Hinblick aufs Wandern weit auseinander. Was dieser als Wandern bezeichnete war für mich noch ein gemütlicher Spaziergang… *seufz*
In solchen Momenten wäre ich immer echt gerne alleine unterwegs.
Ob du einmal allein gereist sein musst? Ich glaube nicht. Wenn es mit dem Partner harmoniert und ihr tolle Urlaube gemeinsam verbringen könnt, warum solltet ihr getrennt verreisen. Nur um es mal auszuprobieren? Ich glaube nicht, dass Du da was von der Reise hättest, weil Du immer dran denken würdest wie es wohl mit Partner wäre.
Mein Credo ist daher, dass man so verreisen sollte wie es sich grad ergibt. Ob alleine oder mit Freund/en. Denn nicht zu reisen ist keine Option ;-)
Hallo Claudia,
uii, du hast ja weite Ziele alleine unternommen. Meinen Respekt dafür!
Das mit den verschiedenen Vorstellungen kommt glaube ich ganz schnell. Ist auch gar nicht so leicht, das im Vorfeld abzuprüfen. Weil man sich über so manches auch keine Gedanken macht, weil es für einen selbstverständlich ist oder weil man eine Vorstellung hat von der man davon ausgeht, dass die normal ist.
Danke für die Beruhigung mit dem Alleine reisen. Was ein schönes Schlusswort für einen Kommentar!
Alles Liebe
Tanja
[…] Hier geht es zum Artikel. […]
Ich weiß nicht ob du wirklich etwas verpasst, wenn du nicht alleine reist. Ich verbringe gern mal ein Wochenende, einen Feierabend oder auch einen Tagesausflug allein. Aber für eine längere Zeit ganz allein zu reisen, möchte ich nicht. Ich würde es mir zutrauen, aber es gibt doch Momente im Leben wo es gut ist, wenn man die Situation, den Moment oder die Gefühle nicht allein erlebt/erleben muss. Es sind ja auch schöne gemeinsame Erinnerungen und das halte ich für etwas besonderes. Wenn es mit dem Partner oder Freunden passt und ihr gemeinsame Reisewünsche habt, warum solltest du allein verreisen? Man muss sich meiner Meinung nach auch nicht dafür „schämen“, wenn man am liebsten gemeinsam verreist und nicht gern alleine unterwegs ist. Vielleicht fallen in unserer schnelllebigen Zeit so Punkte wie Gemeinsamkeit, Harmonie, Vertrautheit, aufeinander Verlassen, einfach hinten runter, weil wir alle oft nur noch durch den Alltag hetzen und fast jeder im Alleingang unterwegs ist. Demzufolge bekommt auch das Alleinreisen eine starke Gewichtung. Reise so wie du es möchtest und dann hast du die größte Freude daran. Viele Grüße Iris
Hallo Iris,
danke für deine lieben Worte. Vielleicht ist ein Ding in unserer Selbstoptimiererwelt, dass man immer denkt, da etwas zu verpassen wo man nicht mitreden kann. Vor allem, wenn es ein Bereich ist, in dem man sich vermeintlich gut auskennt (dem Reisen) und dann einen Aspekt hat von dem man so planlos ist, obwohl es für viele die Hauptreiseart ist (Alleine).
Gerade in den drei Wochen Südafrika habe ich vor allem die Gemeinschaft mit meinem Partner sehr genossen. Insofern wird das mit dem Alleine reisen wohl wirklich noch dauern.
Liebste Grüße
Tanja
[…] reise ich ja ungern alleine und so vertiefe ich mich auch jetzt in ein Gespräch mit meiner kleinen Reisegruppe und freue mich […]