Urlaub am Wasser – ein Sehnsuchtsding
Als Bewohnerin einer Stadt an der die Wasserader wenig genutzt wird und lieblos vorbeifliesst habe ich schon früh an folgende Theorie geglaubt: „Menschen, die am Wasser leben, sind glücklicher“. Wenn ich meine Reiseziele der vergangenen Jahre anschaue, so gibt es kaum einen Urlaub, der nicht irgendwann am Wasser endete. Es ist so ein Sehnsuchtsding, dass mich immer wieder zum Wasser zieht.
Am Wasser herrschen andere Gesetzmäßigkeiten. Es schenkt Ruhe und Entspannung, wenn du sie suchst. Oder schlägt mit voller Wucht zu, überschlägt sich und schäumt auf – ganz so wie du aufgewühlt versuchst, deinen unruhigen Kopf klar zu kriegen. Wenn es eine Art Rangliste für Wasser gebe, dann stünde das Meer bei mir ganz oben. Seen folgen sogleich als nächstes, schon allein, weil ich dank ihnen zumindest im Sommer auch in meiner Heimat mehr Wasser in meinem Alltag erleben kann. Danach folgen die Flüsse. Die Rangliste ist irgendwie aber auch fadenscheinig, denn ehrlich gesagt, macht es mich schon fröhlich, an einem sonnigen Tag an einem Bach zu picknicken oder zu lesen. Kein Wunder, dass ich auf Reisen, das Wasser so suche und einen Urlaub am Wasser als mein Sehnsuchtsding bezeichne.
Hier meine Top 3 der Ziele am Wasser:
1. Die schönste Stadt am Wasser: New York
Was ist das schön, wenn man auf der berühmten Staten Island Ferry hinten am Deck steht und sich langsam von New York entfernt. Wenn man zuerst die Details der Hochhäuser in einer neuen, der Wasserperspektive, wahrnimmt. Das Wassers spiegelt sich in den Fenstern und malt Bilder darin. Man selbst und die anderen um einen herum knipsen ganz aufgeregt, um jeden Moment für Zuhause festzuhalten. Und während man knipst und sich konzentriert verschwimmen die Details. Statt dessen eröffnet sich einem die Skyline von New York in ihrer schönsten Pracht. Eingerahmt vom blau des Wassers und von der Sonne beschienen. Nach und nach wird sie immer kleiner die Skyline, bis sie fast ganz verschwindet. Man freut sich schon darauf, wieder zurück zu fahren. New York entgegen zu fahren und die Fahrt umgekehrt zu erleben. Denn New York nähert man sich gerne, nicht nur einmal, sondern so viele Male wie möglich. Und am liebsten vom Wasser aus. Das Bild entstand im Dezember 2012 auf unserer New York Reise, bei der mich übrigens nicht nur das Wasser, sondern auch das weihnachtliche Dyker Hights verzauberte.
2. Sansibar, wo Holzboote mit dem Wasser tanzen
Interessant finde ich, welche Bedeutung das Wasser für die Menschen eines Ortes hat. Im Februar 2014 wurde es Zeit für einen erneuten Urlaub am Wasser. Ich war auf Sansibar und durfte auf dem Holzboot – einem sogenannten Dhow (auf deutsch oder englisch auch Dau) – unseres Bed&Breakfast Gastgebers mitfahren. In Sansibar hat jeder der am Wasser wohnt und es sich leisten kann ein solches Dhow. Und mit dem Besitz wird derjenige zu einem Captain. Die einen tragen ihren normalen Namen als Kapitänsnamen – da wäre ich Captain Tanja – oder sie haben sich einen ganz eigenen Namen gegeben z.B. habe ich Captain Katschu getroffen. Die Boote sind ganz schlicht. Es sind traditionelle arabische Boote, die ein bis drei Masten haben und aus Holz gefertigt sind. In Jambiani wo ich wohnte gab es viele Dhows. Die holzigen Nussschalen lagen mal wie gestrandetes Treibholz im Sand-Matsch-Gemisch, wenn gerade Ebbe und das Wasser davon gezogen war. Ein anderes Mal wanden sie sich strampelnd in der Flut und nicht jedem Boot gelang der Tanz auf den hereinbrechenden Wassermassen. Wenn ihre Kapitäne am nächsten morgen raus wollten, hieß es erst mal mit aufgeschnittenen Plastikflaschen oder Eimern, das Wasser aus dem Dhow zu befördern. Bei unserer Bootstour durften wir sehen wie die Fischer Südseefische lediglich mit Angelschnüren und -hacken aus dem Wasser beförderten. Wir durften das Riff erschnorcheln und Seesterne und die Unterwasserwelt entdecken. Und wir durften Jambiani unser Zuhause auf Zeit vom Wasser aus bewundern. Dabei glitten wir ganz entspannt über den blau leuchtenden indischen Ozean und genossen wie einfach ein Transportmittel sein und dabei so viel Bedeutung für Einheimische haben kann.
3. Neuseeland – kann in einem Land Wasser vielfältiger erlebbar sein?
Knapp über 2o Tage durfte ich im Februar 2013 auf der Nord- und Südinsel Neuseelands verbringen. Für eine weitere Insel – und Neuseeland hat einige – hat es leider nicht gereicht. Die Landschaft ist dabei wahnsinnig vielfältig und immer wieder begegnet einem das Wasser. Sei es der Südpazifik, der sich um die Inseln wickelt und mal blau leuchtend in der Sonne schimmert oder fast klein aussieht gegen die Felsen, die im Milford Sound sich aus dem Wasser erheben. Es gibt Gletscherseen und Wasserfälle. Wasser, dass so blau ist, dass man schon fast nicht an seine Echtheit glaubt und dabei weiß man nie, was einem am nächsten Tag begegnet, nur, dass es garantiert 100% pure New Zealand sein wird, wie es die Werbung auch verspricht. Kein Wunder, dass das Wasser zu meinen Top 7 Highlights in Neuseeland gehört.
Danke an Carolin von Esel unterwegs ihre Foto-Challenge April hat mich zu diesem Beitrag inspiriert.
[…] Tanja von Reiseaufnahmen.de zeigt uns ihre Top 3 Ziele am Wasser. […]
[…] Eine Aufzählung mit ganz anderen Top-Wasserfällen findest du übrigens bei 22nd places. Und warum Wasser für mich sowieso ein Sehnsuchtsding ist, das verrate ich dir hier. […]
[…] Reiseherzschmerz, der mich danach überrollte, war ein Zeichen dafür wie glücklich ich auf dem Wasser – meinem Sehnsuchtsding – war. Und jetzt alle […]
Hallo Tanja,
ein toller Beitrag!
Mich ziehts auch immer ans Wasser und hauptsächlich ans Meer. Ich liebe das Meer und ich bin immerimmerimmer aufgeregt wie ein Kleinkind, wenn ich im Urlaub das Meer zum ersten mal sehe. Und nichts ist schöner als bei hohen Wellen im Meer zu sein. Da bin ich glücklich wie selten im Leben.
Den NY Ausblick den du so toll beschreibst muss ich unbedingt auch mal sehen. Die Stadt überhaupt und das Meer zusammen ist sicher unschlagbar.
Liebr Grüße
Annkathrin
Hallo Annkathrin,
danke :-) New York musst du unbedingt erleben. Eine meiner größten Sehnsuchtsstädte. Davon werde ich wohl nie genug bekommen :-)
Das erste Mal das Meer zu sehen, gehört wirklich zu einem der besten Reisemomente. Toll finde ich neben hüpfenden Wellen aber auch ruhiges Gewässer in dem man stundenlang wie in der Badewanne gammeln kann! Freue mich schon unbändig auf meine Wasserziele, die noch in diesem Jahr anstehen. Jetzt nach deinem Kommentar übrigens noch viel mehr. Und bis dahin gehts im Sommer an unsere schönen heimische Seen.
Alles Liebe
Tanja