Vorweihnachtszeit in Lissabon

Kalte Luft, eisige Winde und Düfte nach diversem Essen – all das gehört für mich in Deutschland zu klassischem Feeling auf Weihnachtsmärkten. Doch wie ist die Vorweihnachtszeit in anderen Städten? Das zu genießen ist immer etwas ganz Besonderes. Im Dezember 2013 durfte ich die Vorweihnachtszeit in Lissabon erleben. Du denkst: Kein typisches Ziel für diese Reisezeit? Ja, da gebe ich dir recht. Und trotzdem kann ich es nur empfehlen.

Heimat vs. Lissabon

Dezember 2013: Die Ugg Schuhe und die dicke North Face Daunenjacke sind meine besten Freunde. Es ist zwar ein milder Winter, aber Null Grad zeigt das Thermometer dennoch häufiger an. Auch als ich am Flughafen Frankfurt Hahn ankomme malt mein Hauch bizarre Bilder in die Luft und ich schüttele mich, ob der Kälte, die mich umgibt. Es ist früh, noch dunkel. Ich freue mich auf ein bisschen mehr Wärme und hoffe, dass die Weihnachtsstimmung bleibt – sich gar noch steigert. Was das Erste angeht habe ich sofort Glück. Kaum steige ich in Lissabon aus dem Flieger wird es gleich viel wärmer und angenehmer. Milde 15 Grad begrüßen mich und ich entspanne. Jetzt fehlt nur noch ein bisschen Weihnachtszauber.

LED Weihnachtsbaum?!

Statt wärmendem Kerzenschein – braucht es ja nicht, ist ja sowieso warm – begrüßen mich Stahlgerüste mit LED Lichtern. Ich bin gespannt, ob diese am Tag eher skurril anmutenden Objekte am Abend die erhoffte Weihnachtsstimmung bringen. Bis dahin halte ich die Augen offen und schaue, was es noch so an weihnachtlichem gibt. Auf meiner Erkundungstour bin ich vor allem gespannt, ob es einen mit Deutschland vergleichbaren Weihnachtsmarkt gibt. Und ich werde fündig. Allerdings anders als erwartet, denn mit meinem Bild von Weihnachtsmarkt hat das was ich in der Vorweihnachtszeit in Lissabon vorfinde wenig zu tun.

Weihnachtsdorf

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Im Parque Eduardo VII findet sich ein Weihnachtsdorf. Doch „Aldeia Natal“ hat noch geschlossen als ich ankomme. Es öffnet erst nach 14 Uhr. Als ich dort bin ist es kurz nach halb zwei. Immerhin herrscht schon ein bisschen Betrieb, durch das Eingangstor gehen nach und nach Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsplatz und von drei Häuschen vor den Toren ist in einem jemand aktiv. Ich gehe mal schauen und entdecke, dass es sich um eine Kasse handelt. Zehn Euro Eintritt möchte man pro Erwachsenen für einen Besuch des Dorfes. Mein Blick durch das Gatter sagt mir schnell, dass das für Weihnachtsmarkt verwöhnte Deutsche nur eine Enttäuschung sein kann. Höchstens Familien mit Kindern könnten an dem Kunstschnee und den Karussellen Spaß haben. Ich ziehe erst mal weiter, auf der Suche nach einem anderem Weihnachtsmarkt …

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Buden Part 1

Zu Fuß geht’s Richtung Restauradores und Innenstadt auf dem Weg dahin begegnen mir einige Mini-Buden. Weihnachten ist hier ganz klein umgesetzt. Immerhin gibt es Schnäppschen, was wohl den Glühwein ersetzen soll. Sonst gibt es vor allem Souvenirs, da mich die angebotenen aber nicht interessieren und keine richtige Weihnachtsstimmung aufkommt, gehe ich weiter.

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Buden Part 2

Ich lande schließlich im oberen Teil der Stadt – im Chiado. Dort finde ich den ungewöhnlichsten, aber auch irgendwie charmantesten Weihnachtsmarkt. Ich treffe auf einen Budenmarkt der portugiesischen Lotteriegesellschaft. Auf dem Largo Chiado stehen rund 20 rote Häuschen mit Souvenirs, typischen Portugiesischen Speisen und Unterhaltungsangeboten wie Fotos mit dem Weihnachtsmann. Alles ist irgendwie künstlich, aber doch auch charmant. Höchst faszinierend ist aber, dass es wirklich in jedem Häuschen Lose für die Lotterie gibt. Verrückt. So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Die Weihnachtsstimmung war so na ja, ich bin dennoch begeistert weitergezogen.

Weihnachtliche LED Installationen

Seinen weihnachtlichen Zauber entfaltet Lissabon erst, wenn die LED Installationen leuchten. Dann ist es auch Abend und die Dunkelheit bringt neben der nötigen Stimmung auch ein bisschen Kälte mit, aber nur so viel, dass es stimmungsvoller ist. Vom zittern in Deutschland ist man noch weit entfernt. Jedes Jahr wird in Lissabon wohl auf neue Weihnachtsinstallationen gesetzt, wobei ich auch gelesen habe, dass es schon Jahre gegeben habe, wo man hier einsparen musste. Ich hatte Glück und wir fanden einige dieser Kunstobjekte, so dass ich in Lissabon einen ganz besonderen Weihnachts-LED Zauber erleben konnte. Dabei waren vor allem die Straßen in Baixa geschmückt (Rua da Prata, Rua Augusta und Rua Aurea). Aber auch auf dem Rossio und dem Praca do Commercio wurde ich fündig. Weihnachtslichter sind eben etwas tolles, egal, ob Kerzenschein oder LED Gebilde. Denn immer spiegeln sie sich im Auge des Betrachters, und zaubern so die weihnachtliche Vorfreude in die Gesichter.

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  4. Altstadt Lissabon – mit dem Aufzug auf Erkundungstour
  5. Lissabon Urlaub: Wenig Budget, viel Erlebnis
  6. Essen und Trinken in Lissabon

Welche Stadt kannst du für einen Besuch in der Vorweihnachtszeit empfehlen? Warst du schon einmal in Lissabon? Zu welcher Jahreszeit?

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