Fulda Sehenswürdigkeiten: Tipps für ein zauberhaftes Wochenende

Fulda Sehenswürdigkeiten: Dahliengarten mit Dom

Lust auf ein paar Fulda Sehenswürdigkeiten? Auf barocken Glanz und die besten Tipps zu einer Stadt, die nicht unbedingt ganz oben auf der klassischen Bucket Liste steht? Dann nehme ich dich mit auf eine Reise nach Fulda. Einer Stadt, die es von der Lage gut erwischt hat, immerhin befindet sich die hessisch-barocke Schönheit genau mittig in Deutschland. Das hat der Stadt schon zu früheren Zeiten viel geholfen, als wichtige Handelsstraßen hier durchführten.

Heute halten statt der Händler viele ICEs in Fulda. Eine der wichtigsten Bahnstrecken zwischen Nord und Süd sowie zwischen West und Ost führt hier durch. Viele Zugreisende sollten deshalb den Bahnhofsstopp Fulda gut kennen. Warum es sich lohnt, hier auch mal auszusteigen und nicht direkt weiter nach Frankfurt, Berlin oder sonstwo zu fahren, das habe ich für dich herausgefunden. Glaub‘ mir, auch ich war gespannt, welche Fulda Sehenswürdigkeiten mich abseits des Bahnhofs erwarten würden. Heute erzähle ich dir von meinen Erlebnissen:

Fulda Sehenswürdigkeiten: Schlossgarten in Fulda

Gleich zwei meiner Fulda Sehenswürdigkeiten, die ich besuche, führen mich in Grünanlagen. Von einem der Beiden kann ich während des gesamten Aufenthaltes nicht genug bekommen, denn es ist jener Ort, der direkt vor meinem Hotel liegt: der Schlossgarten in Fulda. Die Parkanlage erstreckt sich zwischen dem Gebäude der Orangerie und dem Fuldaer Schloss. Der Garten stammt aus dem 18. Jahrhundert und sein Aussehen wurde der jeweiligen Zeit angepasst. Seit der Landesgartenschau 1994 erstrahlt der Garten im barocken Stil.

Die Anlage ist recht streng gehalten, erstreckt sich wunderschön zwischen den Terrassen der Gebäuden und gilt als das grüne Herz Fuldas. Immerhin liegt der Park direkt vor dem Zugang zur beschaulich-schönen Altstadt und dem berühmten Dom der Stadt. Am Nachmittag ist hier gefühlt jeder unterwegs, der sich auf zwei Beinen durch die Stadt bewegt: rüstige Rentner spielen Boule, Pärchen schlendern Händchen haltend durch die Anlage und die Kinder toben um den Brunnen herum.

Fulda Sehenswürdigkeiten: Die Orangerie in Fulda

Würdest du mich nach meinem liebsten Gebäude in Fulda fragen, würde ich ganz sicherlich von der Orangerie erzählen. Schon auf Instagram habe ich den Frühstückssaal des Maritim Hotels entdeckt. Als ich erfahre, dass es sich nicht um eine verkitschte Nachmacherei handelt, sondern um ein wirkliches Schlossgebäude bin ich hin und weg von dieser einzigartigen Kombination aus Gastronomie und Sehenswürdigkeit.

Ich bin ja manchmal so ein Mädchen-Mädchen und fühle mich direkt im Prinzessinnenglück, als ich zum ersten Mal im Apollo-Saal unter der Decke mit ihrer Illusionsmalerei stehe. Diese lässt den Besucher nämlich glauben, dass die Decke gebogen sei, tatsächlich ist sie aber gerade. Gut, ein bisschen kitischig sieht das schon aus, mit den weißen Säulen und der bunt bemalten Engelsdecke, gleichzeitig liebe ich es aber. Der Name Apollo-Saal stammt übrigens vom Deckengemälde, das Apollo auf seinem Sonnenwagen zeigt.

Ob der Baudirektor Maximilian von Welsch, der zwischen 1721 und 1724 die Orangerie gebaut hat, sich ausmalte, dass hier eines Tages nicht nur rauschende Sommerfeste, sondern auch Frühstücksbuffets organisiert werden würden? Wahrscheinlich nicht, aber ihm hätte bestimmt gefallen, wie sehr die Menschen diesen Ort genießen.

Ich bin wahnsinnig dankbar gleich zweimal hier frühstücken zu dürfen und kann nur empfehlen, früh aus dem Bett zu fallen, damit man diesen Ort besonders genießen kann. Als ich Samstags gegen halb acht beim Frühstück bin ist kaum etwas los. Ich habe freie Platzwahl und kann ein paar schöne Fotos machen.

Fotos machen übrigens die viele Frühstücksbesucher als erstes und es ist herrlich zu beobachten wie Menschen zum Frühstück kommen, sich des Raums bewusst werden und erst einmal zur Kamera greifen.

Doch ich bin nicht die einzige, die diesen Ort liebt, als ich nachmittags die Plätze vor der Orangerie anschaue, um hier ein Getränk zu genießen, ist alles belegt. Eine geheime Sehenswürdigkeit ist das also nicht, von der ich dir gerade erzähle, aber eine sehr schöne. Wer nur auf Durchreise in Fulda ist, der kann zwischen 12 und 17 Uhr das Restaurant des Maritim Hotels besuchen und so ein bisschen Orangerie-Flair genießen.

Auf dieser Reise habe ich besonderes Glück und bekomme einen kurzen Einblick auf die Orangerie, der sonst eher verborgen bleibt. Wer sich den Speisesaal genau anschaut, entdeckt seitlich Balkone. Solch eine Tür wird mir für einen kurzen Blick und für ein Foto geöffnet. Von hier kann ich wirklich sehen, dass die Decke gerade ist. Wer traurig ist, die Sehenswürdigkeit so nicht zu erleben, dem sei gesagt, von unten gefällt mir die Sicht besser. So sieht die Orangerie von einem Balkon gesehen aus:

Ein besonderes Erlebnis ist es sicher diesen Ort im Rahmen einer Veranstaltung  zu erleben. Ob Musical, Komödiant oder Prunksitzung, regelmäßig verwandelt sich das Restaurant in einen Veranstaltungssaal. Wer das einmal erleben möchte, sollte sich den Eventkalender bei der Planung seines Fuldaaufenthalts ansehen.

Rätselspiel: In der Außenfassade der Orangerie sind Früchte zu sehen. Spannend ist, dass mir auch nach dem Besuch nicht klar ist, was ich da sehe, denn manche Reiseführer sprechen von Ananas, woanders höre ich aber, dass es Artischocken seien. Es lohnt sich also in Fulda nach Früchten ausschau zu halten.

Fulda Sehenswürdigkeiten: Das Fuldaer Schloss

Im Schloss in Fulda ist die Stadtverwaltung untergebracht. Das Schloss selbst war einst im 14. Jahrhundert eine Burg: die Abtsburg. Von dieser ist noch das Türmchen in der Rückfassade, das du von der Orangerie sehen kannst, übrig. Anfang des 18. Jahrhunderts entstand das Schloss für die Fürstäbte und Fürstbischöfe. Wer historische Räume mag kann das Schloss auch von innen besichtigen. Es ist täglich – außer Montags – von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Darin ist eine fürstliche Wohnung aus dem 18. Jahrhundert zu sehen und es gibt eine Porzellan-Ausstellung. An Freitagen oder Samstagen sind manche Räume gesperrt, da hier auch im Standesamt geheiratet werden kann. Besser also nicht den Besuch an diesen Tagen auf einen Vormittag legen.

Ich liebe vor allem die Rückansicht, die ich von der Orangerie und dem Schlossgarten aus genießen kann, sowie die Vorderansicht, die sich zeigt, wenn du dich auf den Weg in die Stadt machst.

Fulda Sehenswürdigkeiten: Die Altstadt und der Barock

Vom Schloss aus geht es direkt vorbei an barocken Palaisgebäuden in die Innenstadt von Fulda. Hier gibt es neben zahlreichen Cafés, Restaurants und Einkaufsstätten, auch ein paar Fulda Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Altes Rathaus der Stadt Fulda: Sitzt die Stadtverwaltung heute hochherrschaftlich im Schloss, war sie von 1531 bis 1782 im Alten Rathaus untergebracht, welches heute mitten in der Fuldaer Innenstadt steht, untergebracht. 2014 wurde das Fachwerkgebäude saniert und erstrahlt seither in neuem Glanz:

Kanzlerpalais: Gegenüber der Stadtkirche – und nicht weit vom Alten Rathaus entfernt – steht dieses barocke Gebäude in dem das Rathaus bis zu seinem Umzug  in das Stadtschloss im Jahr 1900 untergebracht war:

Stadtpfarrkirche St. Blasius: Am Bonifatiusplatz steht die Stadtkirche. Wer im Sommer kommt, kann sich hier in eines der Cafés setzen und das erhabene Stadtflair mit Blick auf die Stadtkirche genießen. Die Kirche gilt als spätester sakraler Barockbau Fuldas. Ihr Bau wurde im Jahr 1770 begonnen und erst vor ein paar Jahren wurde sie aufwendig saniert:

Gleich im Stadteingang, aber auch in der Stadt selbst, sind weitere Palais-Gebäude zu finden, die der Stadt Fulda auch den Beititel Barockstadt verleihen.

Fulda Sehenswürdigkeiten: Erinnerungen an die Hexenverbrennungen

Weltweit gibt es immer wieder Orte in denen Frauen unter den Hexenverbrennungen gelitten haben. Auch Fulda muss mit dieser dunklen Geschichte leben. Zwischen 1600 und 1606 wurden etwa 250 bis 270 Hexen (je nach Quelle) verbrannt. Es gibt sogar spezielle Führungen, die die Geschichte einzelner Hexen näher erzählen und die Vergangenheit so erlebbarer machen.

Oft fällt hier der Name Merga Bien, die drei Mal verheiratet war, und 1603 als Hexe hingerichtet wurde. Ihr Lebenslauf konnte gut rekonstruiert werden, so dass ihre Person sich ideal eignet um diese Zeit erlebbar zu machen. Über sie gibt es sogar ein eigenes Musical. Wer mehr über ihre Geschichte erfahren möchte, wird bei Wikipedia fündig.

Gedenkstätte am Alten Dompfarrlichen Friedhof: Die Frauen, die als Hexen brannten, wurden als schuldig erachtet für alles Elend, welches aus einer Eiszeit um 1600 herrührte und deren Folge Ernteausfälle mit Hungersnöten, Krankheiten und vielen Todesfällen waren. Zudem war die Hexenverfolgung eine beliebte Einnahmequelle zu dieser Zeit auch für das Hochstift Fulda.

Der Zentgraf und Hexenrichter Balthasar Nuss führte unter dem Aufrag von Fürstabt Balthasar von Dernbach hunderte Hexenprozesse und trieb horrende Gelder von Männern ein, die für die Verbrennung der „schuldigen“ Frauen bezahlten. Zwei Männer wurden ebenfalls verbrannt, wohl weil sie nicht bezahlten und daher Hexer sein mussten. An die getöteten Frauen erinnert heute auf dem Friedhof ein Stein und eine Gedenkplatte.

Hexenturm: Historisch belegt ist, dass die vermeintlichen Hexen im Stadtschloss gefangen gehalten wurden. Ob sie auch im Hexenturm, der ursprünglich als Wächterturm der Stadtmauer entstanden ist, eingesperrt waren ist nicht belegt. Es ist lediglich bekannt, dass dieser auch als Frauengefängnis genutzt wurde, aber erst nach der Hexenverfolgung. Die anderen Türme der Stadt waren für Männer bestimmt, da Fulda kein Gefängnis hatte. Der Hexenturm steht in der Kanalstraße. Hier kann man auch einen Teil der mittelalterlichen Stadtmauer von 1150 entdecken. Von den Rundtürmen der Stadt ist dieses 14 Meter hohe Exemplar das besterhaltene. Der Turm diente zur Sicherung des dortigen Tores, das Frauentörlein, welches das Kloster mit der Stadt verband.

Fulda Sehenswürdigkeiten: Der Dahliengarten

Meine Reise im Spätsommer / Frühherbst ist zumindest was diese Sehenswürdigkeit in Fulda angeht perfekt, denn im Spätsommer blühen über 30 verschiedene Dahlien. Diesen Sommer (2018) zeigt sich die Blüte sogar besonders schön, da die Dahlie aus Mexiko stammt und trockene, heiße Sommer liebt. Der Eingang liegt ein bisschen versteckt in einer Mauer gegenüber dem Domplatz. Hätte mir man nicht davon vorgeschwärmt, hätte ich diesen vielleicht sogar übersehen. Doch der Weg lohnt sich, vor allem dann wenn die Blumen in voller Blüte stehen. Im Garten selbst war zu meiner Besuchszeit kaum etwas los. Umso überraschter war ich über diese kleine Oase direkt vor den Toren der Stadt, die sogar einen Blick zulässt auf die Domspitzen und den Hexenturm. Wer im Frühjahr kommt, kann ebenfalls ein paar Blüten bewundern, denn auch zu dieser Jahreszeit soll es im Garten blühen.

Fulda Sehenswürdigkeiten: Michaelskirche

In Fulda steht auch die zweit-älteste Kirche Deutschlands: die Michaelskirche. Die Kirche aus dem 9. Jahrhundert (820 bis 822 gebaut) steht heute im Schatten des Doms und wirkt fast unscheinbar. Doch der Eindruck täuscht, auf Grund ihrer Historie ist sie sehr bekannt und unter anderem für Hochzeiten sehr beliebt. Wer sich  für Kirchen interessiert, sollte hier auf jeden Fall einen Stopp einlegen. Das Innere, das nicht fotografiert werden darf, ist besonders spannend, da es sich hier um eine rundes Kircheninneres handelt.

Fulda Sehenswürdigkeiten: Der Dom

In nur acht Jahren wurde das Wahrzeichen Fuldas errichtet: der Dom, der der Kirche als Kathedrale dient. Als Baubasis diente ihm eine Vorgängerkirche aus dem 9. Jahrhundert. Wer sich mit Baustilen auskennt, erkennt die Bauweise des römischen Barocks. Spannend ist vor allem die religiöse Bedeutung, durch das Bonifatiusgrab. 744 – dem Jahr der Stadtgründung – als an dieser Stelle noch das Kloster Fulda stand, beschloss der Heilige Bonifatius, dass seine Gebeine hier bestattet sein sollten. Abseits vom Grab, kann Bonifatius im Sommer hier auch als Musical erlebt werden.

Fulda Sehenswürdigkeiten: Der Frauenberg

Eine Aussicht auf eine Stadt ist immer schön. Vom Franziskanerkloster auf dem Frauenberg bietet sich ein solcher Stadtausblick. Sieben Hügel gibt es in der Stadt, dieser ist wohl der bekannteste. Stehst du hier oben, kannst du einen Blick auf die Landschaft der Rhön genießen. Auch den nur wenige Fußminuten entfernten Dom siehst du von hier, allerdings eher in der Miniaturperspektive. Auch die Kirche oder der Klostergarten können besichtigt werden. Das Kloster ist übrigens seit 1623 an diesem Ort gelegen. Vom Dom zur Aussicht gibt es einen Fußweg, der auch am Friedhof mit der Hexengedenkstätte vorbeiführt. Wer sich zu Fuß aufmacht, braucht ungefähr eine Viertelstunde.

Fulda Sehenswürdigkeiten: Ein Herz für Kinder

Unglaublich toll klingt die Kinderakademie. Hier erfahren Kinder wie das Herz wirklich aussieht, wie es funktioniert und können es sogar spielerisch erkunden. In Ermangelung an Kindern, verzichten wir auf den Besuch. Er klingt aber sehr lohnenswert, wie ich diesem Blogbeitrag von Family4Travel entnommen habe.

Essen in Fulda: Meine Tipps

Wer viel sieht, der hat auch viel Hunger. Zumindest geht es mir auf Stadtbesichtigungen immer so. Beide Abende lasse ich mich von der Küche des Maritim Hotels verwöhnen. Tagsüber stoppe ich auf Café oder ein Spritzgetränk im sogenannten Bermudadreieck der Stadt.

Restaurant Dianakeller

Erster Stopp meiner kulinarischen Erkundungen ist das Hotelrestaurant: der Dianakeller. Das Restaurant wird nicht nur von Hotelgästen, sondern auch von den Bewohnern Fuldas gerne besucht. Dementsprechend voll ist es bei meinem Besuch. Doch weder der Service, noch der Geschmack lassen erahnen, dass es hinter den Kulissen bestimmt stressig zugeht. Mein Fleisch ist auf den Punkt gebraten und mein Glas bleibt nie leer.

Ich verbringe einen wundervollen Abend mit tollen Mitreisenden im Dianakeller und lasse mir ein Drei-Gang-Menü aus folgenden Komponenten schmecken: Rhöner Kartoffelsuppe mit Trüffelnote, Kalbsrücken am Stück gebraten auf Austernpilz-Whiskey-Rahmsauce dazu Parmesankörbchen mit grünem Spargel und Kartoffelkrapfen sowie als Nachtisch: Dreierlei vom Rhöner Apfel mit Bourbon Vanilleeis.

Souvenirtipp: Gin, Whiskey, Schnaps oder Likör aus der Brennerei Schlitz

Im Dianakeller nehme ich am Ende des Abends auch den ein oder anderen Absacker zu mir. Ich mag es, wenn ich auf regionale Produkte zurückgreifen kann. Das Hotel hat mit der Brennerei Schlitz, die aus der Rhön kommt, eine Kooperation und bietet die Getränke glasweise, aber auch zum Kauf in Flaschen an.

Ich liebe vor allem den Gin, der ein bisschen nach Lakritze schmeckt, aber auch die Milde Zwetschge, die zwar den Magen aufräumt, dabei aber nicht weh tut. Der Whiskey und der Whiskey-Likör sind nicht so meins, kommen aber bei anderen am Tisch gut an. Geschmack ist halt immer sehr subjektiv, deshalb finde ich es gut, dass man sich auch mal ein Glas bestellen kann und dann vielleicht erst eine Flasche als Souvenir kauft.

Übrigens soll Schlitz auch als Ort ganz schön anzuschauen zu sein. Spannenderweise ist die Destille größtenteils im Eigentum der Stadt Schlitz. Von  der sogenannten Burgenstadt leitet sich auch der Titel „Burgen Gin“ ab. Dieser Gin ist übrigens besonders speziell, weil er im Vakuum destilliert wird. Dieses Herstellungsverfahren ist eher unbekannt.

Die Destillerie stammt übrigens schon aus dem 16. Jahrhundert. Umso spannender finde ich, dass man es aus der Tradition heraus geschaffen hat, ein sehr modernes, ansprechendes Getränkeangebot zu entwickeln.

Goldenes Rad für ein Erfrischungsgetränk

Meine erste Begegnung mit dem Bermudadreiecks Fulda, der Ausgeh-Ecke für Restaurants, Cafés und Co. in Fulda, habe ich bei einem Besuch des Restaurant „Goldenes Rad“. Da ich nur etwas trinke, kann ich zum Restaurant wenig sagen, außer, dass es sehr beliebt sein muss, da zu meiner Besuchszeit ständig neue Gäste hineinströmen. Ich entscheide mich, einen Seccorillo zu bestellen. Das ist ein Prosecco mit Amarillo (Ingwerlikör aus der Rhön) und frischem Basilikum. Diese Mischung kannte ich noch gar nicht, sie setzt aber die Erkundung von regionalen Spezialitäten fort. Wer da ist und Secco-Mixgetränke mag, findet hier mal eine Alternative zum üblichen Aperol Spritz oder Hugo.

Lembach’s Café: Bio-Kaffee und Pralinen-To-Go

Ehe ich Fulda verlasse, statte ich noch Lembachs Café und Lembachs Konditorei Marzipan & Trüffel einen Besuch ab. Auch dieses Café liegt im Bermuda-Dreieck. Die Konditorei ist schon seit 28 Jahren eine Institution in der Stadt. Das Café selbst, das von Frau und Tochter geführt wird, ist noch gar nicht so alt. Ich liebe die Tatsache, dass es sich hier um einen reinen Familienbetrieb handelt.

An der Pralinentheke, die mir als Tipp für Fulda genannt wurde, treffe ich auf den Konditormeister und Besitzer Bernd Lembach. Er erzählt mir, dass sein Sohn bald seine Arbeit fortsetzen wird. Er habe gerade seine Prüfung gemacht, mit dem besten Abschluss in Hessen. Die Pralinentheke hat noch leere Behälter und ich erfahre, dass die Trüffel- und Pralinenzeit im Herbst beginnt. Und ich bekomme einen Tipp mit auf den Weg: Sollte ich auf eine Konditorei mit zu viel Auswahl treffen, empfiehlt er mir zu gehen, da die Waren dann unmöglich alle frisch sein können. Das erklärt auch, warum ich Ende September die Qual der Wahl aus vier Sorten Marzipan-Pralinen habe, während die Auswahl vor Weihnachten auf acht bis zehn Varianten ansteigt. Ein paar Pralinen und auch Trüffel nehme ich mit. Mein absoluter Liebling ist am Ende der Trüffel Williams-Christ-Birne. Köstlich.  Aber du weißt ja: Geschmack ist subjektiv.

Im Café gönne ich mir ein Sandwich, das aus frischem Bio-Brot zubereitet und liebevoll verziert wird. Der Kaffee wird mit Herz serviert, so wie wohl das ganze Café betrieben wird. Ein Tipp, dem ich wieder folgen würde.

Fulda erleben: Fackelwanderung mit Dinner

Eine Mischung aus Restaurant und Erlebnis ist mein zweiter Abend in Fulda. Ich nehme Teil an einer Fackelwanderung bei Maria Eleonore Dientzenhofer teil, der historischen Gattin des Dombauers Johann Dientzenhofer. Sie erzählt aus der barocken Blütezeit Fuldas. Teils ist die Führung sehr anschaulich: So zeigt sie ihre Läusefalle. Das ist eine Flöte, die ein Bluttuch enthält. Trinken die Läuse vom Blut, sind sie gefangen. Die Läuse werden mit der Nahrungsaufnahme fett und kommen nicht mehr aus den schmalen Löchern heraus.

Eleonore plaudert auch von den Festen, die in der hohen Gesellschaft gefeiert wurden. Und sie beschreibt anschaulich wie gut alle dufteten, weil sie sich lieber parfümierten und puderten, anstatt sich zu waschen. Zu sehr fürchteten sie, dass das Wasser Krankheiten übertragen würde. Ebenfalls nicht gerne gesehen: Gabeln. Sie waren lange als Teufelswerkzeug verschrien und brauchten, bis sie in der Gesellschaft anerkannt waren. Hach, der prächtige Barock, der hatte schon seinen Glanz, samt seiner Verrücktheiten und ich lausche gerne den Erzählungen der Dame.

Als „Maria Eleonore“ in ihrem barocken Outfit auf der Schlossterrasse mit Domblick steht und vom Werk ihres Mannes erzählt, fühle ich mich als hätte ich eine Zeitreise gemacht. Einzig die Fackeln bereiten mir leichtes Unbehagen. Offenes Feuer scheine ich mehr zu fürchten, als ich im Vorfeld erwartet hätte. Den Abschluss der Führung bildet ein Umtrunk, der sogenannte Bonifatiustropfen, der ein bisschen an einen Kräuterlikör erinnert.

Dann setzt sich der Abend im wunderschönen Gewölbekeller der Orangerie fort. Wo im 18. Jahrhundert der Wein gelagert wurde, wird er heute getrunken. Im sogenannten Wappensaal ist ein großes Buffet gerichtet. Zu trinken gibt es neben dem Wein, Bier aus Krügen und Wasser aus Metallbechern. Auch der Service trägt die Kleider der damaligen Zeit. Eine perfekte Kulisse für einen besonderen Abend.

Wer ähnliches erleben will, kann im Maritim Hotel das Mönchsdinner buchen, hier ist dann sogar noch beim Essen weitere Unterhaltung angesagt.

Ich bin erneut begeistert, wie gut es Maritim schafft, seine Gäste kulinarisch zu verwöhnen. Die Abende in Fulda erinnern mich, an meine erste Begegnung mit dem Maritim-Catering bei einem Dinner im Schloss Drachenburg in Königswinter.

Fulda Sehenswürdigkeiten außerhalb: Ausflug zum Kreuzberg

Wie schon bei Schlitz angedeutet, hat auch das Umland von Fulda einiges zu bieten. Das Schloss Fasanerie verpasse ich ebenso wie die Wasserkuppe mit dem Radom, dieses hat Janett von Teilzeitreisender besucht, sie erzählt dir in ihrem Blogbeitrag davon.

Ich mache mich dafür mit meiner Reisetruppe auf zum Kloster Kreuzberg, das sich auf einem Berg mit gleichem Namen befindet. Der Berg liegt auf 900 Metern Höhe in der bayerischen Rhön. Auf der Spitze befinden sich drei Kreuze, die gleichzeitig das Pilgerziel von rund 70 Wallfahrten im Jahr sind. Auch an meinem Besuchstag Ende September werden zwei Gruppen erwartet und eine sehe ich sogar, als ich mit dem Bus wieder wegfahre. Auch ich mache mich auf zu den drei Kreuzen, aber eher, um von hier die Aussicht zu genießen. Vom Gipfel kann ich auf das fränkische Land, den Thüringer Wald und den Spessart schauen.

So wie sich der blaue Himmel über den Landschaft erstreckt, kann ich mir kaum vorstellen, dass es hier 250 Tag im Jahr Nebel haben soll. Genau das hat uns aber Pater Martin Domogalla, einer der beiden hier noch lebenden Franziskaner, versichert, als er uns durch die Wallfahrtskirche führte. Neben den beiden Franziskanern betreiben übrigens noch zwei Laienbrüder das Kloster.

Die halbe Million Besucher, die sich jährlich auf den Weg nach hier oben macht, kommt aber nicht nur wegen der Pilgerstätte, sondern auch wegen dem Klosterbier, das hier seit 1731 gebraut wird. Das dunkle Bier soll gut schmecken, mir ist es am Mittag leider noch zu früh dafür. Stattdessen probiere ich mich mit einem der Ausflugslokale – dem Berggasthof Elisäus – und esse Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat..

Der Berggasthof Elisäus (oben) und mein Schnitzel (unten):

Fulda Sehenswürdigkeiten mit dem Audio-Tour

Ehrlich gesagt ist das eine Tour bei der ich hoffe, dass sie ganz bald modernisiert wird. An ganz vielen Stellen entdecke ich die plakativen Schilder der Audio-Tour und die dazugehörigen Nummern. Da ich teilweise auch ohne Führung unterwegs bin, wäre es schön, einzelne Nummern anzuhören. Doch leider setzt das System auf einen Audio-Guide, den man sich in der Stadtinformation ausleihen und wieder zurückgeben muss. Die Stadtinformation liegt zwar sehr zentral, dennoch fände ich bei individuellen Tourangeboten, die man so gut sichtbar in der Stadt verteilt, auch moderne Alternativen wie eine bezahlpflichtiges App-Angebot angebracht. Es wäre sicher praktischer, nicht noch zusätzliches Gewicht herumtragen zu müssen.

Hoteltipp: Das Maritim Hotel am Schlossgarten in Fulda

In der gleichen Farbe wie die Orangerie gehalten und nicht höher fügt sich das Maritim-Hotel (im Bild rechts) unauffällig in die Schlossgarten-Landschaft in Fulda ein. Vom Schlossgarten aus kommend, wäre ich wohl nicht einmal auf die Idee gekommen, dass hier ein Hotel stehen könnte. Mehr davon sieht man, wenn man von der Parkhauseinfahrt kommt. Die knickt übrigens ziemlich pittoresk direkt vor dem Paulus-Tor ab und führt an herrschaftlichen Mauern vorbei zum Hotel.

Ansicht von vorne:

Anreise: Wer also mit seiner eigenen Kutsche kommt, braucht nur ein paar Pferdestärken wegdenken und kann sich schon fühlen wie die reichen Damen, die hier einst kutschiert wurden. Reist du über den bekannten ICE-Bahnhof an, dann findest du nach einem kleinen Fußweg von 1,5 Kilometern ebenfalls den Weg zum Hotel. Der führt einstimmender Weise sogar ein kleines Stückchen durch den Schlossgarten.

Zimmer: Ich beziehe das Zimmer 508. Das befindet sich überraschenderweise ein Stockwerk tiefer als Rezeption und Foyer im ersten Untergeschoss. Hier bin ich mittendrin statt nur dabei. Von meinem Balkon kann ich auf die hohen Bäume des Schlossgartens schauen. Sind die Fenster geöffnet erinnern mich die Domglocken daran, dass ich mich in Fulda befinde. Sind sie geschlossen, ist es erstaunlich ruhig in meinem Zimmer. Besonders liebe ich die beiden Sessel in denen ich mich zwischen den Besichtigungen erholen kann und das bequeme Bett. Das Bad ist recht klein und erinnert mich daran, dass ich unbedingt mal eine 360-Grad-Kamera brauche, um dir auch solche Orte besser zu zeigen. Du kannst dir das Bad aber auch auf der Hotel-Homepage ansehen, die ich dir noch verlinke.

Lieblingsorte: Meinen absoluten Lieblingsort, nämlich den Frühstückssaal, habe ich dir schon angepriesen. Auch für den Dianakeller und den Wappensaal war ich schon voller Lobeshymnen. Es gibt aber noch einen anderen Ort, der mich begeistert, nämlich das Foyer. Als ich hier kurz entspanne, fällt mein Blick auf die Decke und den Fahrstuhl. Die geschwungenen Linien und der Stil gefallen mir unheimlich gut und obwohl ich hier gar kein Zimmer habe, muss ich auch unbedingt einmal mit dem Fahrstuhl, den ein offenes Dach auszeichnet, fahren.

Zur Ruhe kommen: Was ich leider nur fürs Foto schaffe, aber was auch ziemlich entschleunigend aussieht, ist der Poolbereich. Als ich das obligatorische Foto mache, ist tatsächlich niemand hier und eine Sauna gibt es auch. Hätte ich schlechtes Wetter bei der Reise gehabt, wäre das sicher ein weiterer Lieblingsort geworden.

Zum Maritim Hotel am Schlossgarten Fulda

Wann lohnt sich eine Reise nach Fulda?

Ich fand meine gewählte Reisezeit ganz gut. Es war nicht so voll, die Sonne schien und ich konnte draußen noch die Stadt genießen. Schätzte aber gleichzeitig die Behaglichkeit in den urigen Keller-Restaurants. Besonders beliebt ist seit ein paar Jahren vor allem der Sommer. Dann spielen vor dem Dom im Freien die Musicals. Im nächsten Jahr sogar unter dem Zeichen des 1275-jährigen Stadtjubiläums. Ebenfalls schön anzusehen, soll der Weihnachtsmarkt sein. Ich hatte dafür die Dahlien in voller Blüte, was will ich mehr?

Informationen zum Herunterladen

Die Stadt Fulda bietet ein paar Prospekte zum Einlesen und eigenständigen Erkunden sowie auch zum Download an. Es gibt eine Broschüre über die historischen Frauen in Fulda und eine allgemeinere zu den Sehenswürdigkeiten in Fulda, die allerdings von 2016 ist, wobei mir optisch, die noch ältere von 2012 fast besser gefällt. Die Informationen gibt es natürlich auch kostenlos in der Stadtinformation.

Vielen Dank an das Maritim Hotel am Schlossgarten Fulda für die Einladung. Maritim Hotels hat mich und eine Begleitung zu zwei Übernachtungen, Programm sowie Essen vor Ort eingeladen. Die Anreise sowie ein paar Ausgaben vor Ort habe ich selbst übernommen. Als Journalistin agiere ich in den Richtlinien des Pressekodex des Presserats.

Ein Kommentar

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  • Wow Fulda sieht ja wirklich traumhaft aus! Ich liebe ja so Barock/Mittelalter Städte total aber ich wusste gar nicht, dass Fulda eine ist! Ich im August nur mal in der nähe von Fulda, aber hatte leider keine Zeit anzuhalten. Hoffentlich das nächste Mal! :)

    Liebe Grüße
    Jasmin

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