Folgst du noch oder verfolgst du schon?
Wer bist du als Leser? Wer bin ich als Blogger? Und wie ist eigentlich unser Verhältnis? Auf meinem Blog findest du in schöner Regelmäßigkeit jeden Montag einen neuen Blogbeitrag. Manchmal gibt es in einer Woche auch zwei Beiträge, wobei der Zweite meist ein Zufallsprodukt ist und so keiner Regelmäßigkeit folgt. Manche Beiträge davon, lassen sich fast hellseherisch vorausahnen, wie zu Beginn eines Monats der neue „Wohin verreisen im …“-Beitrag.
Andere Beiträge kommen einfach – wie dieser hier. Ihr entstehen, kann ich manches Mal selbst nicht richtig steuern. Das sind Geschichten, die plötzlich einfach da sind. Dann wollen sie erzählt werden. Wollen im Mittelpunkt stehen, mal um diskutiert zu werden, mal um zu unterhalten und manchmal, um einfach mal gesagt zu werden.
Wer steht im Mittelpunkt: ich oder der Blog?
Viele Texte aus Blogs sind sehr persönlich. Kein Wunder. Heißt die Definition bei Wikipedia schließlich: „Das Blog bildet ein Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifischen Themen“. Ich erzähle hier so ehrlich ich kann von Themen, die mich in meinem Leben bewegen. Ob es meine Figur-Sorgen, die Sorgen und Gedanken zum Eigentumskauf oder mein verrücktes Packverhalten sind. Je persönlicher der Beitrag, desto besser das Feedback meiner Leser. Für mich gibt es kaum Schöneres, als Kommentare auf solche Beiträge zu lesen oder antworten darauf per Mail zu erhalten.
Gerade persönliche an mich gerichtete Worte, geben mir häufig den Sinn für mein Schreiben hier.
Doch wie lesen wir eigentlich Blogs? Ich bin fast häufiger selbst Blogleser als Blogger. Ich habe eine unglaublich lange Liste an Blogs, die ich versuche regelmäßig zu lesen. Sie erzählen von Reisen, von gesunden Lebensweisen oder der Selbstoptimierung. Je persönlicher ein Blog dabei, desto lieber mag ich ihn häufig. Es entsteht eine Art Personenkult. Lass uns den mal kurz beleuchten …
Selbstinszenierung pur
Eine Bloggerin erzählte mir, dass ein großer Blogger ihr einst den Tipp gab, unbedingt mit einem Profilbild zu arbeiten. Das mögen die Leser. Und auch wenn man sich selbst auf Fotos nicht so mag, so gibt es Dinge, um die man nicht herum kommen würde, wenn man als Blogger erfolgreich sein wolle.
Aha. Personenkult. Um mich? Um die Blogs, die sich in meinem Umfeld bewegen?
Kürzlich schrieb Sarah einen tollen Beitrag zu mehr Offenheit. Ich schätze und liebe diese Offenheit und auch ich versuche sie, als Leitlinie für meine Texte zu sehen. Sie passt sicher nicht bei jedem Beitrag auf meinem Blog, weil es manchmal einfach nur darum geht, von tollen Erlebnissen zu erzählen und möglichst viele Tipps mit auf den Weg zu geben.
Dennoch überprüfe ich jeden Text dahingehend, ob er wirklich mir und meiner Person entspricht. Ich möchte mich hier nicht verstellen. Ich möchte hier authentisch und ehrlich sein. Für dich, aber auch für mich.
Blogs folgen
Wie geht es mir als Leser? Wie lese ich eigentlich Blogs? Ich habe eine riesige Reiseblogliste auf facebook, ich versuche über Apps Blogs zu folgen und Bloglovin oder den RSS Feed nutze ich auch noch. All diesen Blogs kann ich aber nur bedingt folgen. Ich merke vor allem beim Lesen von Monatsrückblicken mit gelesenen Highlights von anderen Bloggern wie dem von Reisehappen, dem von Heldenwetter oder dem von Genussbummler, dass ich zu oft tolle Beiträge verpasse und zu wenig Zeit habe, all jenen zu folgen, denen ich gerne richtig folgen wollen würde.
Blogs verfolgen
Manchen Blogs gelingt es problemlos, mich zu den neuesten Themen mitzunehmen. Mich dabei sein zu lassen, wenn tiefe Gedanken entstehen, wenn Persönlichkeiten sich entwickeln und wenn sie sich verändern. Wenn das Leben einfach passiert, mit all seinen positiven und schlechten Seiten.
Es sind jene Blogs bei denen ich das Gefühl habe, den Blogger persönlich zu kennen, weil der Blogger mit einer Stimme spricht. Hier kommen die Worte gefühlt aus der Seele des Bloggers und sie erreichen mein Herz.
Dabei ist egal, um welches Genre es sich handelt. Es gibt solche Blogs im Reisebereich, ebenso wie im Selbstoptimierungs- oder Gesundheitsblogbereich.
Solchen Blogs folge ich manchmal nicht nur, nein ich verfolge sie.
Manchmal kenne ich den Rhythmus an dem ein neuer Beitrag auf einem Blog erscheint (wenn nichts Unvorhergesehenes passiert). Und ich freue mich schon beim Aufwachen, den neuen Beitrag zu lesen (auch wenn ich dort häufig noch zu faul für Kommentare bin).
Manches Mal gibt es keinen Veröffentlichungsrhythmus und wenn dann von dem Blogger der Newsletter oder der dazugehörige facebook Post kommt, der meist mit dem neuen Thema versendet oder publiziert wird, dann muss ich sofort lesen. Kennst du das auch?
Guru, Missionar oder Coach – Personenkult ist alles
Es gibt Blogs, die setzen auf diesen Personenkult. Sie bieten Coachings und Seminare an. Ihr Geschäft ist nicht der Blog, sondern ihr persönliches Produkt, das sie mit ihrer Person als Blogger ideal verkaufen können.
Gerade dort ist die Authentizität besonders wichtig, denn wo die Schreibstimme und der Mensch nicht eine Sprache sprechen, ist die Enttäuschung vorprogrammiert und besonders groß. Gerade diese offene Stimme führt dazu, dass Leser manches Mal geneigt sein könnten zu glauben, dass sie den Blogger kennen, ihn durchdrungen haben und ihn als Freund sehen.
Ehrlich gesagt, sind viele Blogtexte, die ich lese, deutlich tiefer als manche Gespräche, die ich im Alltag führe.
Es gibt Blogger, die mir das Gefühl geben, durch sie und ihre Texte zu wachsen. Ich teile nicht immer ihre Gedanken, aber sie regen Reflektionen an, die es ohne sie nicht gegeben hätte.
Schnell wird damit ein Blogger auch zum Lifestyle-Coach. Schafft es ein Blogger, den Leser zu persönlichen Veränderungen zu inspirieren, dann wird aus einem einfachen Leser oft ein dankbarer, treuer Fan und aus einem Blogger ein Guru, der die Welt des Lesers verändert. Der an Grundfesten rüttelt und schüttelt und dank dem es möglich ist, die eigenen persönlichen Grenzen zu durchbrechen.
Dieses rütteln und schütteln führt manchmal auch zu deutlichen Ansagen. Mal stösst der vermeintliche Guru damit auch auf. Nur dort wo polarisiert wird, kann ein Gedanke sich weiterentwickeln, kann eine Idee sich festsetzen. Was so ein Blogger eigentlich ist, ob wirklich Guru, Missionar oder sonstiges und vor allem was für ein Blogger „er“ ist, das hat neulich Mischa für sich auf seinem Blog Adios Angst geklärt unter der Fragestellung: „Bin ich ein Missionar?“
Die Bloggerfrage: Wie viel Nähe lasse ich zu?
Ich kenne viele Blogger, die aus diesem Personenkult heraus, sich vor einem Impressum scheuen und ihrem Umfeld nichts von ihrem Blog erzählen. Solche Blogger vermeiden häufig persönliches und scheuen es, offen mit ihrem Leben umzugehen – aus Vorsicht.
Und dann gibt es jene Blogger, die der Blog sind. Die durch sich als Person dafür sorgen, das Leser ihnen folgen. Wie Conni von Planet Backpack. Zu Beginn ihres Blogger-Daseins ist sie die führende Backpackerin, heute digitale Zen Nomadin. Conni gehört zu jenen Blogs, die ich verfolge.
Ich lese jeden Beitrag, schaue unzählige ihrer Videos und bin Fan auf Instagram und facebook. Vieles ist ganz anders als in meinem Leben. Sie macht eine Yogalehrerausbildung, ich war noch nicht einmal in meinem Leben im Yoga. Sie ist Veganerin und ich liebe Fleisch. Sie mag weibliche Partnerinnen und ich meinen Männlichen. Sie hat ihre Homebase Deutschland aufgegeben und ich möchte in Karlsruhe alt werden und sterben.
Und doch mag ich ihre Sichtweise, ihre Art zu inspirieren und ihre Art zu schreiben.
Ich weiß nicht, ob ich die Texte genauso „verfolgen“ würde, wenn sie sich weniger ins Zentrum all der Texte stellen würde. Gerade das macht sie und ihren Erfolg aus. Irgendwann bedankte sich Conni in einem Kommentar bei mir fürs „treue Folgen“ und ich frage mich, wie lange ist es für einen Blogger treues folgen und wann ist es lästiges verfolgen?
Fragen über Fragen …
Mit dem Verfolgen fängt nämlich eine Grauzone an: Gibt es Grenzen bei denen die Korrektheit zwischen folgen und verfolgen verschwimmen? Ist der Personenkult immer OK? Gibt es ein zu viel an persönlichem Interesse an einem Blogger? Sind Leser, die jeden Beitrag kommentieren, auf facebook alles liken und den Blogger hautnah miterleben noch normal oder schon zu viel? Dürfen sich Blogleser persönliche Begegnungen wünschen und den Drang haben, mehr zu erfahren? Wann wird aus diesem Interesse eine Sucht? Wann füllt ein Blog eine Einsamkeit, die besser anderweitig gefüllt werden sollte?
Und gibt es überhaupt wirklich „negative“ Verfolger, die hervorgerufen werden, durch das öffentliche Leben eines Bloggers?
Wann genau ist dieser Punkt erreicht? Wo ist jemand noch ein begeisterter Leser und wann fängt dieser an, den Blogger zu nerven?
Blogger stalken
Bei all den Gedanken bin ich auf die Bloggerin Mary Scherpe von Stil in Berlin* gestoßen. Bei ihr verschwimmt die Grenze sehr deutlich ins Negative. Denn sie hat einen Stalker. Keinen harmlosen, sondern einen verdammt hartnäckigen. Sie lebt online und von ihrem Online-Business. Und doch ist der Haupttipp, den sie von der Polizei erhält, sich doch bitte Online zurückzuziehen. Schlechter Scherz für einen Blogger, der davon lebt. Welche Ausmaße Stalking einnehmen kann, dies schildert sie in ihrem Buch „An jedem einzelnen Tag: Mein Leben mit einem Stalker“*.
Was man hier ergänzend erwähnen sollte, der Stalker ist ein Exfreund und kein Leser, der sich zu viel versprochen hat und über das normale Fan-Dasein hinauswuchs.
Als ich die Geschichte las, war ich tief berührt und bedrückt. Wie kann etwas nur so falsch laufen? Wie kann jemand so zum Opfer werden und was passiert mit einem Täter, dass er so wird? Wie kommt es dazu, dass die Grenze zwischen Begeisterung und Träumen so ins Negative kippt? Und sind Blogger davon besonders betroffen, weil sie quasi offen für alle leben?
Buchtipp Stalking
Neben dem Buch von Mary Scherpe habe ich ein weiteres Buch von Fame Junkies*. Hier geht es mehr um den Kult, der um Prominente im Allgemeinen getrieben wird. Der Autor will mit dem Werk hinterfragen, dass man heute eben nicht mehr auf dem Marktplatz über die Nachbarn tratscht, sondern dass Promis eine große Bedeutung im Austausch und in der Wahrnehmung eingenommen haben.
Die Geschichte erzählt von einer jugendlichen Paparazzi, die in New York lebt. Mit ihren Fotos so Erfolg hat, das sie selbst kurz „berühmt“ wird. Durch diesen Ruhm, darf sie eine junge Prominente eine Woche begleiten. Diese Prominente hat einen Stalker …
Vom Roman selbst hatte ich mir mehr erhofft. Er bleibt sehr auf dem Kinderroman-Niveau. Es war aber auch ein netter Zeitvertreib, der sich schnell runterlesen ließ und der gut zu dem Thema passte, für das ich ein Interesse entwickelte.
Blogger kennen lernen
Von vielen Blogs deren ich Leser bin, durfte ich auch schon die Autoren treffen. Das ist wohl das große Glück, weil ich eben selbst auch Blogger bin. Sei es auf Messen oder Events wie der DNX. Es ist jedes Mal spannend zu erleben, wie der Mensch, den ich sonst nur von gelesenen Worten kenne, in Echt ist.
Dank dieser Bloggerbegnegnungen durfte ich lernen, dass ich mit einer ganz wunderbaren Charaktereigenschaft gesegnet bin. Einen Begriff habe ich dafür nicht. Daher beschreibe ich sie dir: Wenn mein Bauch bei der ersten Begnung sagt: „Das passt!“, dann kann ich mich zu 100 Prozent auf das Gegenüber einlassen und spüre sofort eine warme Nähe, die wohl nicht selbstverständlich ist. Ich kann mich ohne Probleme verbinden und einlassen. Ein Luxus, wenn man bedenkt, wie schwer es manche Menschen haben, eine Nähe herzustellen.
Beim letzten Mal führte das zu einem Besuch einer Bloggerin mit der ich 24 Stunden verbrachte, nachdem wir uns zuvor nur einmal begegnet waren. Die Zeit raste, weil wir uns einfach so viel zu erzählen hatten. Hätte ich mehr Zeit für meine Reisen würde ich mit solchen Menschen, direkt eine Reise buchen, nur um noch mehr Zeit mit ihnen verbringen zu können.
Aus manchen dieser Begegnungen mit anderen Bloggern sind Kontakte entstanden, die ich heute nicht missen wollte. Wir treffen und schreiben uns so regelmäßig es bei all den To Dos des Lebens geht. Andere verlaufen sich wieder. Bei vielen weiß ich, dass eine erneute Begegnung ein Fest wäre. Die Gemeinsamkeit des Bloggens und die Leidenschaft für ähnliche Themen schafft eine Verbindung, die ich bisher nicht mit so vielen unterschiedlichen Menschen erleben durfte.
Bei anderen Kontakten ziehe ich mich zurück und bleibe lieber ein stiller Leser, erfreue mich an den Worten und bin eine unbekannte ID, die hoffentlich positiv und nicht negativ verfolgt.
Und nun bin ich gespannt auf dein Feedback: Folgst du Blogs? Gibt es Blogs, die du besonders intensiv liest? Welchen Blogger würdest du gerne einmal live treffen? Hattest du schon Livebegegnungen mit einem Blogger und wie waren die für dich? Würdest du ein Coaching bei einem Blogger buchen? Oder hast du das vielleicht sogar schon gemacht? Wo fängt bei dir das „verfolgen“ an?
*Affiliate Link
Liebe Tanja,
wieder einmal ein richtig gelungener Beitrag von dir!
Mir geht es so, dass ich ganz ganz vielen Blogs mehr oder weniger verbindlich folge. Verfolgen kann ich nur einzelne, und dabei kristallisieren sich die heraus, deren Schreiberlinge ich persönliche kenne. Dabei sind es sowohl solche Blogger, die ich bereits vor dem Bloggen kannte, aber hauptsächlich die, die ich durchs Bloggen kennengelernt habe. Da geht es mir übrigens wie dir: Es ist einfach wunderbar, dank dieses Hobbies mit so vielen Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen.
Und da geht es mir bei dir natürlich wie oben beschrieben: Ich bin so froh, dass ich dich dank des Bloggens kennenlernen durfte und ich freue mich riesig, dass du auch in die Blogosphäre eingetaucht bist! Mit ganz viel Herzblut und Erfolg übrigens, wie ich finde. Daumen hoch! Da (ver)folge ich doch gerne :*
Allerliebste Grüße
Julia
Hallo Julia,
so viele liebe Worte! Danke!!!
Persönliche Bindung macht wirklich viel aus. Allerdings habe ich jetzt schon so viele Blogger getroffen, dass ich das so auch nicht mehr packe :-) Am Ende sind es dann wohl die, mit denen man sich auch sehr gut versteht.
Ich freue mich auch riesig, dass wir uns kennen lernen durften! Das mit dem (ver)folgen gilt auch umgekehrt. :-) Hoffe, dass ich mich bald mal wieder zu einem Shred motivieren kann. Deine Beiträge motivieren immer! Und wer weiß, ob es den Blog ohne deine liebe Weihnachtskarte aus dem letzten Jahr noch gäbe …
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
vielen Dank für diesen Beitrag, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Aktuell folge ich auch einer Vielzahl an Blogs (unter anderem deinem), allerdings stelle ich immer wieder fest, dass ich bei manchen nur die Überschriften oder Artikel überfliege, um zu entscheiden, ob sie mich interessieren und bei anderen quasi jeden Beitrag verschlinge. Es liegt wohl daran, so wie du es beschreibst, ob man sich mit der Person und der Art zu schreiben identifizieren kann. Versuche das auch auf meinem Blog umzusetzen, mich nicht zu verstellen und über das zu schreiben, was mich beschäftigt.
Bei einigen Bloggern scheint es so gut zu passen, dass man auch über den Blog hinaus Mails austauscht oder über persönliche Treffen nachdenkt. Bisher habe ich damit noch keine Erfahrungen, aber ich blogge ja auch erst seit einem Jahr. Interessanterweise habe ich in meinem Freundeskreis noch nichts davon erzählt, auch noch keine Facebook-Seite eingerichtet und so weiter. Zwar freue ich mich, wenn Leser anderer Blogs auf meinen Blog stoßen – und mir vielleicht einen Kommentar hinterlassen – aber ich bin noch nicht so weit richtig kräftig die „Werbetrommel“ für mich zu rühren. Liegt vermutlich daran, dass ich mich im Leben 1.0 auch nicht lautstark in den Mittelpunkt dränge.
Alles in allem gibt mir der Blog und meine bisher damit gemachten Erfahrungen positive Energie, die ich nicht mehr missen möchte. Glücklicherweise hatte ich bisher noch nicht mit Trollen oder schlimmerem zu kämpfen, bin mir nicht sicher, wie ich dann das Bloggen sehen würde.
Mach weiter so wie bisher, ich komme immer gerne wieder.
Viele liebe Grüße, Silke
Hallo Silke,
da bin ich mal gespannt, wie es bei dir nach den ersten Bloggertreffen ist. Bei mir ist es schon so, dass die für mich so unerlässlich geworden sind, dass ich ohne den Kontakt längst nicht mehr so viel Freude an dem Blog hätte. Mach das unbedingt mal, meist fand ich es ganz toll, die Blogger auch live zu sehen.
Das mit der Werbetrommel kommt vielleicht noch. Manchmal braucht es auch einfach Zeit. Hauptsache es macht Spaß. Das ist doch das wichtigste daran! Ich finde es übrigens online deutlich leichter die Werbetrommel zu rühren, als im „echten“ Leben. :-) Aber ist ja kein Muss.
Trolle und Co. hatte ich zum Glück bisher auch noch nicht. Das wäre wohl ziemlich freudlos.
Schön, dass du immer gerne wieder kommst. Das freut mich sehr!
Viele Grüße
Tanja
Sehr interessanter Artikel. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir darüber noch nie so wirklich Gedanken gemacht habe. In Bezug auf meinen eigenen Blog habe ich bisher ein paar Mal Mails oder Nachrichten von Männern à la „Ich hab deinen Blog gefunden und find dich total süß“ oder mit der Frage nach einem Treffen bekommen, wo es mir kurz kalt den Rücken herunterlief. Auf Ignorieren meinerseits kam zwar nichts mehr, aber letztendlich macht man sich dann doch Gedanken darüber, wer so mitliest und vor allem mit welchem Interesse. (Und das, obwohl ich ja eher wenig Bilder von mir selbst zeige.)
Ich folge vielen Blogs, es gibt aber eigentlich keinen, bei dem ich jeden Artikel von Anfang bis Ende lesen würde. Ich picke mir eher so raus, was mir gefällt :) Eine „Beziehung“ zu anderen BloggerInnen baue ich dann irgendwie eher über Social Media auf. Es ist für mich nochmal etwas anderes, wenn mir jemand (und allen anderen :D) erzählt, dass er gerade in der Arbeit sitzt, das Fahrrad geklaut wurde, den Uni-Abschluss gemacht hat oder Ähnliches, so ganz unmittelbar, als wenn jemand Reiseberichte teilt. Ich habe mittlerweile auch schon einige BloggerInnen persönlich kennen lernen können und war manchmal überrascht, wie sehr ich beim persönlichen Treffen dachte: „Ja, genau so hätte ich sie erwartet!“
Die meisten BloggerInnen haben bestimmt nichts gegen fleißige Follower. Hauptberufliche Blogs leben ja davon, dass andere liken, kommentieren und teilen. Das finde ich auch nicht gruselig, warum auch – ist doch schön, wenn jemand das mag, was jemand anderes macht. Aber vielleicht gehe ich als kleine Bloggerin mit wenig Erfahrungen da auch etwas naiv ran. Ich habe zum Beispiel letztens ein Interview auf Zeit online mit der Youtuberin Dagi Bee gelesen, in dem sie schrieb, dass ihr Mädchen schreiben, dass sie sich für sie umbringen würden, oder dass sie Fotos geschickt bekommt von Mädchen, die sich „Dagi“ ins Handgelenk geritzt haben… Gut, andere Altersgruppe als Reiseblogs, aber echt verstörend. Und eine Bloggerin, die ich persönlich kennen gelernt habe und deren Blog auch recht bekannt ist, hat mir erzählt, dass ihr ständig Leute schreiben, ob sie sich mit ihnen treffen will, wenn sie schreibt, dass sie an irgendeinen Ort fährt. Und dass die dann auch manchmal richtig wütend werden, wenn sie absagt – das fände ich persönlich auch ganz schön anstrengend.
@Arianne Ich wurde auch schon ein paar Mal von Leuten, die ich gar nicht kannte, gefragt, ob ich sie auf die nächste Reise mitnehme (auch Frauen). Bisher habe ich noch immer abgesagt, aber manchmal denke ich, dass das doch ganz spannend sein könnte, hin und wieder mit einem Leser zu verreisen.
Hast du dich mal mit einem Leser getroffen (ohne groß gemeinsam zu verreisen)?
Hallo Ariane,
Männer wollten mit mir noch nicht verreisen, dazu betone ich wohl zu sehr, dass ich einen Partner habe. Bei der Wortwahl wäre mir das wohl auch unheimlich. Mit mir wollte nur mal eine Frau verreisen. Das fand ich nett, aber gepasst hat es nicht.
Die persönliche Verbindung braucht es bei mir nicht zwingend, aber schön ist die natürlich schon. Deshalb mag ich auch die Bloggertreffen so gerne. In den meisten Fällen hatte ich es auch, dass die Begegnung wie erwartet oder erhofft war. Manches mal hat es sogar noch besser gepasst, als ich mir vorgestellt hätte.
Die Geschichte um Dagi Bee ist echt verstörend, daber das ist wohl dann stark der Teenie-Persönlichkeitskult, den halt dann früher Viva- und MTV Sternchen oder Schauspieler und Sänger hatten. YouTube ist ja noch viel näher und persönlicher wundern tut mich die Geschichte daher nicht.
Die Absage an andere wg. Mitreisen oder Treffen würde mich vor allem dahingehend stören, dass ich wahnsinnig ungern nein sage und niemand verletzen möchte. Das würde quasi ja auf mein eigenes Karma fallen. Hat sie es mal ausprobiert? Zuletzt habe ich auch ein paar Berichte gelesen, bei denen Blogger Leser getroffen haben (Mischa von Adios Angst hat eine Leserin bei Barcelona getroffen und sich von ihr, ihr Umfeld Zuhause zeigen lassen). Das fand ich schon spannend zu lesen.
Danke für deinen tollen ausführlichen Kommentar, der noch ein paar interessante Aspekte zum Artikel hatte.
Liebe Grüße
Tanja
Bloggertreffen mag ich auch sehr :) Ich finds toll, die Leute kennen zu lernen, zu erfahren, wie sie arbeiten und auch mal direkt über Privates zu quatschen. Ich hoffe sehr, dass ich nächstes Jahr da noch ein bisschen aktiver werden und bei ein paar mehr Events/Gruppenreisen/Treffen teilnehmen kann. Die meisten großen Blogger-Konferenzen wie die Blogst oder die DNX sind mir persönlich einfach viel zu teuer.
Ich selbst hätte gar kein Problem, mich mit LeserInnen oder anderen BloggerInnen unterwegs zu treffen und fänds schön, mir die Stadt zeigen zu lassen oder Ähnliches! Zusammen reisen wäre wieder eine andere Sache, aber das kann ich mir mit niemandem vorstellen, den ich nicht schon persönlich kenne, egal ob Leser oder nicht ;) Aber manchmal passt es halt zeitlich einfach nicht… Bei dem Gespräch mit der Bloggerin, von dem ich geschrieben hatte, ging es vor allem um Reisen, bei denen sie wegen eines Events oder im Rahmen einer Pressereise unterwegs ist und deshalb gar keine Zeit hat, sich mit jemandem zu treffen. Und da war sie dann schon etwas geschockt, als sie bei einer Absage blöd angemacht wurde, wäre ich auch…
Zusammen reisen ist wirklich ein ganz eigenes Kapitel. Wahrscheinlich noch mehr bei Menschen, die man gut kennt, auch das finde ich nicht immer so einfach :-)
Blogst ist ein passendes Thema, da bin ich auch grad ;-) Schade, dass du nicht da bist. Aber das mit dem Geld kann ich gut verstehen.
Alles Liebe
Tanja
Hey Tanja,
ich habe mittlerweile auch so viele Blogs in meinem Feed und so viele Leute persönlich getroffen, dass es leider nicht mehr möglich ist, allen zu folgen, was ich echt mega schade und auch ein bisschen frustrierend finde. Als ich vor ein paar Jahren anfing, war das noch anders.
Deshalb versuche ich, bei denjenigen, die ich kenne, grob auf dem Laufenden zu bleiben und lese z.B. unregelmäßig dann gleich über mehrere Artikel. Das sich-kennen (und natürlich sympathisch finden) ist also definitiv ein Faktor.
Blogs, die ich sonst komplett verfolge, habe ich nicht, denn ich finde, es gibt einfach viel zu viele tolle Blogs, da könnte ich mich gar nicht für meine Top-20 entscheiden (leider, deshalb habe ich auch keine Blogroll mehr, was ich genauso schade finde).
Zu dem zu viel: Ich glaube, wir haben da fast alle eine ganz gute Antenne für, wann jemand „zu viel“ ist. Denn das ist es ja nicht, wenn jemand alle meine Artikel und Tweets in den SoMes grundsätzlich liked. Ich habe aber z.B. einen Typen auf Twitter, der ständig meine Tweets favt und ab und an kommentiert und der ist mir nicht geheuer, das ist einfach intuitiv so.
Genauso fragen mich Leute, ob ich mich mit ihnen treffe, wenn ich irgendwohn fahre. Ich bin fremden Menschen gegenüber live erstmal ziemlich distanziert, das ist einfach so. Mir wird es also schnell „zu“ persönlich, aber ich weiß, dass das mein Ding ist.
Bei den meisten, die mich fragen, weiß ich, dass das einfach total nett gemeint ist (und ich habe das auch schonmal gemacht, war super nett). Bei einigen aber fand ich das einfach komisch. Es war die Art der Anfrage oder eben einfach Intuition.
Ich glaube also nicht, dass man etwas „zu viel“ machen kann, wenn man ein gesundes Oberstübchen hat. Wenn jemand allerdings eine total Geltungssucht aus irgendwelchen Defiziten am Start hat, oder ein krasses Selbstbewusstseinsproblem oder ähnliches, ist es eventuell besser, sich nicht so krampfig in der online-Welt zu bewegen, aber das weiß der Mensch dann hoffentlich selbst. ;)
Und a propos: Da gabs neulich ne Bloggerin (nicht im Reisesektor), die hat eine andere Bloggerin so unfassbar kopiert, deren Kleidung und Interieur nachgekauft, um die einzelnen Posts nachzustellen, also das war sowas von gruselig… DAS war zuviel. Und das, obwohl die Nachmacherin die Originalbloggerin gar nicht kontaktiert hatte. Wahnsinn, so muss man erstmal drauf sein. (Und die Geschichtne oben von den Kiddies finde ich ja echt fürchterlich!)
Nach diesem Riesenroman:
Also ich freu mich immer sehr, wenn ich einen Kommentar von Dir sehe. Ich weiß, dass ich mehr kommentieren sollte, das ist bei mir arg wenig geworden, denn der persönliche Kontakt ist ja eigentlich, was so toll ist. Mir ist das nur alles irgendwie zuviel geworden, und auf Bloggertreffen bin ich auch völlig überfordert. Ich bin halt auch eher ein Dialog-Mensch als ein Partymensch. ;)
Liebe Grüße
/inka
Inka, das ist ja der mega Kommentar. Den kann ich gar nicht so schön beantworten, dass ich ihm auch nur annähernd gerecht werde. Vielen, vielen Dank. Dafür und dass du einen da gelassen hast. Da geht es mir nämlich wie dir, wenn ich einen Kommentar von dir sehe, dann freu ich mich sehr. Auch, wenn das mit dem Antworten jetzt kurz gedauert hat. Das Leben ist gerade ein bisschen zu viel, aber lieber so, als wenn es zu wenig ist ;-)
Ich kommentiere auch zu wenig, leider mache ich das nur am Rechner gern und ganz viel lese ich eben auf dem Handy, so dass ich dann oft auch nicht kommentiere. Das mit dem Dialog-Mensch kann ich gut nachvollziehen. Die Gespräche sind dann halt oft echter und besser, während man auf einer Party oft gar nicht erst in die Tiefe kommt …
Aber jetzt zurück zum eigentlichen Thema ;-)
Von nachgemachten Blogs habe ich auch schon gehört, aber so arg, dass die komplette Person kopiert ist. Krass! Hab die letzten 24 Stunden auch noch mal das Phänomen Bibi beäugt mit ihrer eigenen Kosmetik #bilou (schau dir mal den # auf Instagram an) und bin echt platt, was Fansein in dem Segment ausmacht. Das ist wie ich früher bei … (nee, ist mir jetzt doch zu peinlich :-)).
Spannend, dass du das mit dem zu viel kennst, das ich an dieser Stelle eben hinterfrage. Ich kann mir das gut vorstellen, dass es das gibt, aber da mir das Thema bisher nie in einem Beitrag begegnet ist, dachte ich, dass es das vielleicht doch nicht gibt. Wahrscheinlich ist es aber wohl eher so, dass kaum einer darüber spricht. In so einem Fall bleibt einem ja auch nicht viel als auf die Intution zu vertrauen, mehr weiß man ja nicht über denjenigen. Hast du dann, wenn du dich mal doch mit jemanden getroffen hast, dieses Nähe Gefühl von dem ich spreche?
Und auch spannend, dass du niemand hast, den du besonders „verfolgst“ das habe ich tatsächlich schon. Packe aber auch nicht alle Lieblinge, weshalb ich nie eine Blogroll oder einen Beitrag mit Lieblingsblogs eingeführt habe. Eigentlich sollte ich auch aufhören auf Bloggertreffen zu gehen, das werden nämlich mit jedem Mal mehr Blogs, die ich gerne lesen und mit denen ich auch privat schreiben möchte und auch das packe ich eigentlich nicht und habe dann ein schlechtes Gewissen, wenn die Antwort zu lange dauert.
Ganz arg liebe Grüße und ich freu mich riesig auf deine Alaska-Berichte!
Tanja
sehr interessantes Thema
ich folge sehr vielen Blogs und manchen auch schon sehr lange, weil mich dann interessiert, was der Blogger persönlich macht, meistens bin ich dann aber stiller Leser
was das verfolgen angeht habe ich bei mir selbst mit meinem Blog zum Glück noch keine negativen Erfahrungen gemacht, aber ich denke da zb daran was für ein Hype um manche You Tuber gemacht wird, die stehen den Musik Stars in der Hinsicht in nichts nach und sowas wäre mir als Person schon zu krass, deswegen sind meine Beiträge auch nicht so persönlich wie bei manchen anderen Blogs
letztendlich muss ja jeder selbst entscheiden wie viel er über sich preisgibt
Hallo Melli,
da hast du wohl recht mit dem entscheiden, wie viel man preis gibt. Ich finde das oft auch schwierig und manche Artikel liegen daher bei mir oft lange, bis sie dann doch live gehen, weil ich sie einfach erzählen will. Blogs über lange Zeit folgen finde ich auch toll, weil man ganz arg sieht, wie sich Menschen entwickeln und wie im Leben alles im Fluß ist.
Liebe Grüße
Tanja
Ich verfolge auch mehrere Blogger täglich, aber ich suche mir immer Artikel aus, bei denen mir der Titel zusagt. Alles lese ich nicht. Aber wenn mir ein Blog gefällt, kann ich auch die älteren Artikel durchstöbern, immer auf der Suche nach noch einem Text, der in mir etwas anzündet und in dem ich mich wiederfinde. Oder aber auch neue Ideen, Vorstellung neuer Produkte, die ich (doch schon ein kleines bisschen älter), noch nicht kenne, aber ganz super finde. Bloggen hilft mir, auf dem laufenden zu bleiben und ständig neues dazu zu lernen.
Das mit dem auf dem Laufenden bleiben und Neues kennen lernen, das kann ich mehr als gut nachvollziehen. Die Blogwelt steckt so voller Inspiration, das es immer eine Schande ist, das so wenig Zeit bleibt, all das zu Lesen, das man gerne lesen wollen würde … Daher ist es wohl sehr vernünftig, nach Titeln zu scannen. Schön, dass du bei diesem hier hängen geblieben ist und sogar einen Kommentar dagelassen hast. Danke!