Shanghai Tower: Im schnellsten Fahrstuhl hoch hinaus

Shanghai Tower mit Flaschenöffner und Jin Mao Tower

Wenn schon hoch hinaus dann richtig, oder? So oder so ähnlich lautet sicher die Begründung jener Besucher, die sich für einen Besuch der Aussichtsplattformen des Shanghai-Towers entscheiden. Immerhin ist er das zweithöchste Gebäude der Welt. Auch ich entscheide mich für einen Besuch, in der Hoffnung irgendwann die höchsten Häuser der Welt betreten zu haben, zumindest bis sie von neuen Rekordhaltern abgelöst werden. Den Burj Kalifa in Dubai kenne ich schon und so kann ich nach meiner Shanghai-Reise wenigstens davon erzählen, die beiden höchsten Gebäude der Welt erlebt zu haben.

Shanghai Tower mit Flaschenöffner und Jin Mao Tower

Jin Mao Tower, Flaschenöffner (Shanghai-World-Financial-Center) und im Anschnitt der Shanghai Tower.

632 Meter ist das Gebäude hoch und ist damit seit der Fertigstellung 2015 Chinas höchstes Hochhaus. Es umfasst 127 Stockwerke sowie fünf Keller-Etagen. Das Design des Gebäudes wirkt ein bisschen wie gestrudelt. Lebendig wie ein Tornado, aber lange nicht so gefährlich. Übrigens steht das vierthöchste Gebäude der Welt ebenfalls in China, genaugenommen in Shenzhen: das Ping An Finance Center. Der Besuch des Shanghai-Towers ist auch Teil meiner Shanghai-Sehenswürdigkeiten und -Tipps falls du noch mehr Infos zur Stadt suchst. Doch jetzt lass uns das Gebäude entdecken:

Shanghai-Tower besuchen und warten

Shanghai Tower Ticket Office

Ticket Office mit dem Jin Mao Tower im Hintergrund.

Wer den Shanghai-Tower besucht, sollte dafür auf jeden Fall ausreichend Zeit einplanen. Wie so oft bei Stadt-Aussichten heißt es Geduld haben, um einen fantastischen Blick zu genießen. Gleich vier Warteschlangen gilt es, auf dem Weg nach oben zu überwinden: die Schlange am Ticketschalter, eine an der Sicherheitskontrolle, eine weitere am Fotostudio und schließlich diejenige am Fahrstuhl, die in mehrere Etappen unterteilt ist. Dazwischen ist immer wieder für Unterhaltung gesorgt. Für den Weg nach oben wird rund eine Stunde Wartezeit angekündigt. Es kann natürlich auch schneller gehen oder länger dauern.

Shanghai-Tower: Das zweithöchste Gebäude kennen lernen

Ausblicke von den höchsten Häusern der größten Städte

Vom Ticketschalter geht es erst einmal in den Keller des Gebäudes. Hier im Untergrund findest du den Wartebereich sowie den Fahrstuhl, der dich schließlich nach oben bringt. Praktisch, diese fensterlosen Geschosse für das Besucherzentrum zu verwenden. Mit der Unterhaltung geht es noch vor der zweiten Schlange nach dem Ticketkauf los: Räumlich vor der Sicherheitskontrolle gelegen zeigt ein Animationsfilm wie sich Pudong und der Bund entwickelt haben. Der Film geht keine zwei Minuten – genaugenommen sind es 100 Sekunden -, die sich absolut lohnen, um ein Verständnis für die Entwicklung der Stadt zu bekommen.

Shanghai Tower: Ausstellung im Untergrund

Als nächstes zeigt eine Bildergalerie Fotografien des Shanghai-Towers und seiner Aussicht. Nächster Wartezeit-Vertreib: Das Fotostudio. Jeder in der Schlange darf als Gruppe oder alleine „Lächeln“, damit das typische Erinnerungsfoto und eine zusätzliche Einnahmequelle für die Tower-Betreiber entsteht. Dann geht es in einen Ausstellungsbereich in dem der Fokus auf dem Status des Shanghai-Towers als zweithöchstes Gebäude der Welt liegt. Zahlen, Daten und Fakten vergleichen die Hochhäuser der „Hauptstädte“ der Welt. Videos von anderen Städten und ihren Skylines werden gezeigt. Eine Shanghai-Tower-Animation visualisiert das Gebäude. Wirklich ausreichend Zeit nehme ich mir allerdings nicht für den Besuch dieser aufwendig gestalteten Fläche. Warum? Ich bin zu neugierig, was mich oben erwartet.

Shanghai Tower: Ausstellung im Untergrund

Shanghai-Tower: Der schnellste Fahrstuhl der Welt

Wenn schon nicht das höchste Gebäude, dann doch bitte der schnellste Fahrstuhl der Welt, so oder so ähnlich müssen die Planer des Shanghai-Towers bei der Planung gedacht haben. Im Info-Prospekt des Hochhauses wird der Fahrstuhl als „Ultra High-Speed Elevator“ angepriesen und es wird davor gewarnt, dass nur gesundheitlich fitte Menschen ihn nutzen sollten. Der Fahrstuhl zieht in einem Tempo von 18 Metern pro Sekunde – also 1230 Metern pro Minute oder 73,8 Stundenkilometern – nach oben. Unter einer Minute – genaugenommen 55 Sekunden – dauert es, um die 118 Stockwerke bis zur Aussichtsplattform in 546 Metern Höhe zu überwinden. Eine Fahrstuhlanzeige, zeigt das Tempo an. Dann öffnen sich die Türen und das Staunen kann beginnen.

Shanghai-Tower: Hallo Aussicht, hallo Shanghai

Reiseaufnahmen auf dem Shanghai Tower

Die beiden Aussichts-Stockwerke (118 und 119) sind mit Panoramaglas versehen und ermöglichen einen traumhaften Blick auf die Stadt. Erst hier wird mir die Dimension der Millionenmetropole Shanghai mit ihren 30.000 Hochhäusern, die mindestens 15 Stockwerke haben, wirklich bewusst. Unglaublich schön schmiegen sich die Viertel an die Flüsse der Stadt. Wie es wohl aussehe, wenn viele Wasseradern nicht im Zuge der Stadtentwicklung zugeschüttet worden wären? Jede Seite ist ein bisschen anders, besonders gefällt mir natürlich der Blick auf den Jin-Mao-Tower, den Fernsehturm, den Bund oder das Shanghai World Financial Center, welches auch wegen seiner Gebäudeform der Flaschenöffner genannt wird. Aber auch die Aussicht auf quasi die Rückseite der Stadt und die unzähligen Wohnhäuser, die bis zum Horizont reichen, beeindrucken mich.

Shanghai Tower: Aussicht über die Stadt mit Blick auf den Flaschenöffner

Ein bisschen fehlt mir die Orientierung, worauf mein Blick genau fällt. Das habe ich bei anderen Aussichtsplattformen schon besser erlebt. Es gibt zwar Säulen und Fensteraufkleber, die ein bisschen verraten was man sieht. Mehr aber auch nicht. Praktisch finde ich, dass sich dich die Besucher auf zwei Stockwerke verteilen. So ist an den Fensterfronten immer noch einiges los, aber es ist kein Vergleich zu dem was hier wohl los wäre, wenn es nur eine Aussichtsplattform geben würde.

Shanghai Tower: Aussicht über die Stadt

Leichte Sorge bereiten mir der Aufkleber, dass man sich am Glas nicht anlehnen soll. Wie stabil hier oben alles verbaut wurde, stelle ich bei solchen Hinweisen aber doch lieber nicht in Frage und vergesse die Warnhinweise lieber schnell wieder.

Shanghai-Tower: Was dich oben noch so erwartet

Shanghai Tower: Aussicht über die Stadt

Wer möchte kann die Aussicht auf die 25 Millionen-Stadt auch bei einem Getränk oder einem kleinen Snack genießen. Auf der eher nicht so pittoresken Aussichtsseite ist ein Café mit Sitzplätzen und Selbstbedienung untergebracht.

Für Unterhaltung sorgt eine animierte Bodenfläche auf der man hüpfen und laufen kann, bis der Boden im Video unter einem bricht und man quasi herab fällt. Es gibt einen Wunschbaum und einen Briefkasten, um Grüße aus dem Himmel nach Hause zu schicken.

Shanghai-Tower: Fakten rund um den Besuch

Shanghai Tower mit Flaschenöffner und Jin Mao Tower

Wann? Die beste Zeit für einen Besuch ist der Vormittag oder der Sonnenuntergang, samt der hereinbrechenden Dämmerung und der Nacht. Die Zeit vor dem Sonnenuntergang ist ziemlich ungünstig, weil die Sonne Richtung Bund untergeht und so der Blick auf diese Perspektive erschwert ist. Auch vom Fernsehturm, dem „The Oriental Pearl TV Tower“, der so prägend für die Skyline ist, lassen sich Fotos dann nur unter erschwerten Bedingungen machen.
Wo? Top of Shanghai Observatory, 501, Middle Yincheng Road, Pudong, Shanghai
Kosten: Der Eintritt für die Fahrt zu den Aussichtsdecks liegt bei 180 RMB. Das sind rund 25 Euro.
Öffnungszeiten: Geöffnet ist der Tower täglich von 8:30 Uhr bis 10 Uhr abends.

Shanghai Tower: Aussicht über die Stadt

Shanghai-Tower: Was in Zukunft noch kommt

Übrigens sollen in der Zukunft noch die obersten Etagen 125 und 126 als Aussichtsplattformen zugänglich gemacht werden. Wann das soweit ist, weiß ich leider nicht. Im Prospekt heißt es lediglich „to be opened“. Erwarten sollen die Besucher hier 4D-Musik, eine Ausstellung sowie eine „Damping System Exhibition“, die sich mit der Gebäudetechnik befasst.

Shanghai-Tower: Fazit

Reiseaufnahmen auf dem Shanghai Tower

Ich liebe Städteaussichten von oben. Beim nächsten Besuch würde ich zum Vergleich gerne ein anderes Gebäude und seine Aussichtsplattform besuchen. Aber für das erste Mal hätte ich mir keine bessere Sicht vorstellen können, zumal ein paar meiner liebsten Bilder hier oben entstanden sind. Also eine unbedingte Empfehlung für deinen Besuch. Noch mehr Shanghai-Sehenswürdigkeiten und -Tipps findest du übrigens in meinem ausführlichen Shanghai-Guide.

Skyline nahe dem Shanghai Tower

Am Fuße des Shanghai Towers stehend ein Blick auf die Skyline des Finanzviertels.

Liebst du es auch, Städte von oben anzuschauen? Welche Aussichtsplattform ist dein Liebling? Ich freue mich wie immer über einen Kommentar von dir. 

Vielen Dank an China Tours für die Einladung auf diese Reise (Flug, Unterkunft, Essen so wie die geführte Reise – bis auf Trinkgelder und meine individuellen Kosten).

Ein Kommentar

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  • wusste gar nicht, dass es den schnellsten Fahrstuhl gibt :) . Nach meinem Urlaub im Hotel Welschnofen muss ich echt mal über eine Rundreise nach denken. Ein wirklich toller Artikel.

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