Unerfüllter Kinderwunsch: Die tickende Zeit und die Qual der Freiheit!

Unerfüllter Kinderwunsch

Manchmal überkommt mich die Angst. Die Angst mein Leben falsch gelebt zu haben. Wir leben in einer Zeit, die uns alle Freiheiten lässt. Wir suchen Jobs, die uns möglichst glücklich machen. Auf Reisen bespaßen wir uns bis zum umfallen. Und in unseren alltäglichen Freizeitstunden unterhalten wir uns mit Sport, Amüsement wie Kino oder unseren Freunden und Familien, die wir treffen. Doch was ist, wenn wir die Prioritäten falsch setzen? Was ist, wenn du eines Tages erfährst: dein Kinderwunsch bleibt unerfüllt, weil du dich zu spät dafür entschieden hast?

In einer Studie der Stiftung für Zukunftsfragen bemängeln die meisten Deutschen, dass ihnen die Zeit fehlt. Vor allem für sich selbst, Familie und Freunde (je rund 60 Prozent), aber auch für lang gehegte Träume oder für etwas Neues z.B. ein Hobby (je rund 30 Prozent).

Auch mir fehlt die Zeit, in allen oben genannten Punkte. Aber auch noch eine ganz andere:

Die biologische Zeit.

Als ich jung war, da wusste ich: mit 30 möchte ich Mutter werden. Schon früh, direkt nach dem ersten Semester, fand ich den Partner mit dem ich mir das von Anfang an vorstellen konnte. Doch schon damals begann eine Denke, die mich heute manchmal ängstlich in die Zukunft blicken lässt:

Wir haben ja Zeit!

Als wir jünger waren, da hatten wir auch Zeit. Wir wollten unser Leben genießen. Endlich nach den Bafög Jahren Geld verdienen und unser Leben leben. Reisen und die Welt sehen. Hobbies ausprobieren und wieder verwerfen. Mit Freunden so lange Zeit verbringen wie wir wollen. Uns nicht einschränken und einfach glücklich sein.

Seit rund 16 Jahren spielen wir dieses Spiel.

Anfänglich noch eingeengt durch das fehlende eigene Geld in Studienjahren, in denen wir immerhin Zeit hatten. Später dann mit mangelnder Zeit und steigendem Einkommen. Mittlerweile ist das Geld wieder deutlich weniger geworden, weil wir es in Wohneigentum gesteckt haben. Aber da wir wenig konsumieren, geht immer noch einiges Geld ins Reisen.

Kinder und die Arbeit?

Hinzu kommt die Arbeit. Ich postuliere hier fröhlich wie glücklich ich in meinem Job bin. Warum? Weil ich weiß wie besonders das ist, denn es war nicht immer so. Es war zum Glück nie so, dass ich das arbeiten schlimm fand. Aber es gab schon Phasen in denen es sich ungerecht, einengend und anstrengend anfühlte.

Anstrengend kann es heute immer noch sein. Doch ich liebe meine Vorzüge, die ich dort habe.

Ich habe unfassbare Freiheiten, bei der Gestaltung meiner Aufgabe. Am Ende muss ich vor allem das „Warum?“ verargumentieren können. Dann ist da die Sicherheit einen Chef zu haben, der das Engagement dankt und respektiert. Und das Beste: ein Team, bei dem jedes Teammitglied 100 Prozent hinter dem anderen steht und sicher keiner dem anderen hinter den Rücken fallen würde. Ein bisschen mehr über meine Jobgedanken habe ich auch im Beitrag „Glückssuche: Meine Ängste, meine Werte“ erzählt.

Wer gibt denn so einen Job auf, um in Elternzeit zu gehen? Was ist, wenn ich wieder komme und woanders eingesetzt werde? Was ist, wenn jemand mir nachfolgt, den ich nicht mag? Was ist, wenn ich in einer halben Stelle nur noch Mist auf dem Schreibtisch habe? Darf ich noch auf Seminare und Events, wenn Nachwuchs da ist? Bekomme ich noch das gleiche Zutrauen, wenn ich nur noch eine halbe Kraft bin?

So viele Unsicherheiten.

Manchmal wünschte ich mir, dass ich einen blöden Job hätte. Denn ich kenne Menschen, die sich „einfach“ aus ihren Jobs rauskindern. Die es auch gar nicht so schlimm finden, in einen nicht so guten Job zurückzukehren. Warum auch? Ist doch nur eine halbe Stelle und die Priorität des Lebens liegt sowieso auf dem Nachwuchs.

Gleichzeitig wäre es für mich die Hölle, wenn ich nicht gerne arbeiten gehen würde. Ich bin ein soziales Wesen und die Arbeit in einem guten Team gehört für mich zu einer Lebensqualität, die ich nicht missen wollte.

Kinder und Reisen?

Was ich vor allem noch will: das Reisen.

Immerhin ist das mein Herzensthema und irgeneine Reise ist immer schon gebucht oder lässt sich in naher Zukunft erahnen. Und es ist ja auch das Kernthema dieses Blogs, ohne wüsste ich nicht, ob ich hier noch schreiben wollte.

Wenn mich die Sehnsucht packt, dann könnte ich mich ins Auto setzen oder in den Zug schwingen und los fahren. Ich liebe es und lebe dafür zu Wissen, dass die nächste Reise bestimmt kommt. Allein 2015 war ich in sieben Ländern unterwegs. Fünf Länder besuchte ich zum ersten Mal. Die nächsten Jahre kann das gerne so weiter gehen …

Das Reisen ist für mich wie die Luft zum Atmen. Ohne kann ich mir nur schwer vorstellen, überlebensfähig zu sein.

Zu lange schon bin ich Abhängiger der Droge Reisen. Ich habe das Reisen so sehr in mein Herz und in mein Leben aufgenommen, dass es heute ein unverzichtbarer Bestandteil dessen geworden ist.

Aktuell träume ich von Südafrika. Auf dem Tafelberg stehen und die Aussicht auf Kapstadt zu genießen, das stelle ich mir gerade als das schönste Gefühl der Welt vor. Aber ich will ja auch noch nach Japan, Myanmar, Thailand, Australien und, und, und … immer dieses Wollen.

Ein Fortschritt zu den Vorjahren: Mittlerweile kann ich mir bei einigen dieser Ziele auch vorstellen, dass diese auch mit Nachwuchs bereist werden können.

Ich bin dankbar, dass es immer mehr Familienreiseblogs gibt, die zeigen, dass sich das Reisen zwar verändert, aber auch schöne neue Aspekte erhält. Vor allem zeigen diese Blogs aber, dass das Reisen nicht aufhören muss.

So wie ich nach dem Wohneigentumskauf weiter reisen konnte, werden wir es hoffentlich auch als Familie tun. Anders, aber das muss ja nicht schlecht sein.

Ich will alles!

Apropos wollen … ich bin ein Mensch, der alles will. 2015 habe ich nach einem Besuch der DNX (Digitale Nomadenkonferenz) gelernt, dass ich eine Scanner-Persönlichkeit bin. Kurzgesagt ist das eine Person mit vielschichtigem Interesen, um es mal einfach auszudrücken. Das hat seine Vorteile, aber auch seine Nachteile. Denn vielleicht fällt mir deshalb das Loslassen meiner Freiheiten und bisherigen Errungenschaften besonders schwer. Ich liebe die Vielfältigkeit, die mein Leben ausmacht so sehr.

Mein Kinderwunsch

Da sitze ich nun also. Mit dem Kinderwunsch im Herzen. Der Reise-Bucket-Liste im Kopf und einem Job den ich nicht loslassen möchte. Ich weiß, dass sich die Schlinge zuzieht, denn schon jetzt gelte ich – sollte ich mal Schwanger werden – als Spätgebärende. Hinzu kommt, dass ich durchaus auch jene Fälle kenne, die über Jahre immer verzweifelter versuchen, Kinder zu bekommen und scheitern. Und jene bei denen es nach zig Jahren zumindest zu einem Happy End kommt.

Halte ich das Kind einer Freundin im Arm, dann weiß ich, das ich das Reisen und meinen Job anders priorisieren muss, um eines Tages auch in den Genuss von Nachwuchs zu kommen.

Doch sobald ich auf Reisen oder der Arbeit bin, denke ich mir wieder: Nur noch ein Jahr, dass muss doch noch drin sein. Ob 36 oder 37 ist doch dann auch egal, oder?

Und dann gibt es diese ganz dunklen Stunden. In denen ich mich als frustrierte Endvierzigerin sehe, die all ihren Freunden den Nachwuchs missgönnt und ob des unerfüllten Lebenswunsches zum bösartigen Zankapfel wird.

Ich habe Angst, dass das Realität wird.

Und doch sind da diese quälenden Freiheiten, die mich nicht los lassen wollen. Und so schwebt über meinem Leben die Wolke unerfüllter Kinderwunsch, die manchmal die Sonne verdunkelt, und dann wieder nur ein kleines Wölkchen ist – ein Teil meiner Gedankenwelt – je nach Laune und Priorität, die ich ihr gerade einräume.

Immerhin bin ich dankbar, einen Partner an meiner Seite zu haben, der sich durchaus auch ohne Nachwuchs vorstellen kann, mit mir alt zu werden. Immerhin werden wir noch uns haben, wenn das mit dem Nachwuchs nicht klappen sollte.

Wie sieht es bei dir aus? Wenn du Kinder hast, verrätst du mir, wie du es geschafft hast, deine Freiheiten aufzugeben oder sie zu beschränken?! Und wenn du keine Kinder hast und es dir genauso geht wie mir, dann freue ich mich besonders, wenn du dich zu einem Kommentar aufraffen kannst. Ich danke dir sehr!

Disclaimer. Möglich gemacht hat diesen Text Mischa von Adios Angst, der mich auf kaltem Fuß erwischte und von mir für einen Beitrag wissen wollte, was meine größte Angst ist. Hier ist sie. Danke Mischa für deinen Anstoß und deinen inspirierenden Blog! 7 weitere Blogger hat Mischa ebenfalls nach ihrer größten Ängsten befragt. Lies mal rein.

105 Kommentare

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  • […] Meine größte Angst wächst von Jahr zu Jahr. Wenn ich das nächste Lebensjahr erreiche, dann wird die Schlinge des Angstgefühls wieder enger werden. Und doch spüre ich, dass ich wieder versuchen werde, diese Angst zu ignorieren. Dass ich wieder von meinen Freiheiten nicht lassen kann und doch immer die Sorge im Hinterkopf habe, dass meine größte Angst eines Tages wahr und es zu spät sein wird. Welche Angst eigentlich? Jene, den Zeitpunkt für ein Kind zu verpassen und am Ende mit einem unerfüllten Kinderwunsch leben… […]

  • Liebe Tanja,

    endlich mal jemand, der sich traut, es laut auszusprechen! Hut ab für deinen tollen Artikel! Es erfordert wirklich Mut seine Gedanken so ehrlich niederzuschreiben. Ich bin mir sicher, dass du mit diesem Thema auf großes Interesse stößt, viele berührst oder aus der Seele sprichst. Bei mir ist der Kinderwunsch noch nicht vorhanden und trotzdem habe ich die gleichen Gedankengänge wie du und spüre die selbe Diskrepanz!

    Ich bin sehr auf die Kommentare gespannt und freue mich auch als noch kinderlose über die Meinungen und Tipps dazu!

    Ganz liebe Grüße,
    Janine

    • Hallo Janine,

      danke für deine lieben Worte und den ersten Kommentar zu dem mir wichtigen Thema!

      Schön, dass du meine Gedankengänge nachvollziehen kannst. Vielleicht sind sie bei Frauen völlig normal, zumindest, wenn man sich der biologischen Uhr bewusst ist oder für sich weiß, dass irgendwann ein Kind kommen „muss“.

      Alles, alles Liebe
      Tanja

      • Ist bei mir auch so. Mein Gedanke ist zwar weniger, dass ich keine Kinder bekommen könnte, aber ich rechne mir hin und wieder aus: Wenn ich ein Kind mit 40 bekomme, dann bin ich 60, wenn es aus der Schule kommt. Wenn ich es mit 50 bekomme, dann werde ich vielleicht nicht einmal mehr miterleben, wie es die Uni abschliesst und so weiter…

        • Hallo Oli,

          danke, dass du eine männliche Sicht hier beigetragen hast. Das Rechenspiel machen wir mit dem Alter meines Freundes auch gerne. Andererseits waren wir gestern bei einem 70jährigen Pärchen, dass durch Umstände nun unseren Freundeskreis erweitert und ich denke mir, was ein Glück, dass Alter heute immer mehr relativ wird. Außer wir altern seltsam, aber so Menschen wie wir als Vielreisende sind, sollten doch hoffentlich jung altern ;-)

          Alles Liebe
          Tanja

        • Für das Kind zählt einzig und allein die Liebe, die es von den Eltern erhält und ihnen entgegenbringen kann. Und noch ein Gedanke. …Eure Kinder sind nicht Eure Kinder, sie leben ihr eigenes Leben. Und wenn du dich so spät dazu entschlossen hast Kinder zu bekommen, dann ist es die Konsequenz deiner Entscheidung, eben dann den Uniabschluss nicht mitzubekommen, weil du vorher stirbst. Ich kenne viele sehr coole späte Eltern, die ich teilweise echt gelassener finde, weil in sich ruhend und um ihrer selbst wissend, als junge Eltern, die sich gerade zwischen dem neuen Bild , welches von neuen Eltern verlangt wird, und vielleicht traditionelleren Verhaltensweisen zerreißen lassen.

          • Ich glaube ja fest, dass ich steinalt werde :-) Früher wäre nicht gegangen, ich wäre nie eine coole junge Mama geworden, sondern hätte immer Angst gehabt, der Versorgungsaufgabe nicht gerecht zu werden. Das hat sich erst in den letzten Jahren gelegt.

            Aber am Ende weiß man wohl nie wie man als Eltern sein wird, ich bin gespannt und hoffe, dass ich es eines Tages erfahren darf!

  • Liebe Tanja, ich finde dich unglaublich mutig. Du hast mit diesem Beitrag sicherlich ein Thema angesprochen was viele beschäftigt. Ich wünsche dir nur das Beste und die Erfüllung all deiner Wünsche! Ich war vor wenigen Monaten in Südafrika und als ich von der Lions Head-Besteigung auf dem Rückweg war, habe ich eine kleine Familie getroffen, die ein Baby einfach in einer Trage umgeschnallt und so den Berg erklommen haben – vieles lässt sich mit einigen Kompromissen kombinieren!

    • Hallo Lena,

      danke für die lieben Worte und deine Wünsche. Ich seh uns zu gut an unserem ersten Gespräch und mich fröhlich plaudernd, dass ich das auf dem Blog sagen will, was andere Menschen rund um das Reisen beschäftigt. Ich hoffe, dass es andere wirklich nachvollziehen können. Denn bei dem Beitrag tat ich mich mit dem Veröffentlichen nur allzu schwer. Umso mehr erfreut mich ein Kommentar wie deiner!

      Was für eine schöne Südafrika Geschichte. Vorgestern saß ich auch mit jemand beim Abendessen und die erzählte mir prompt, dass sie mit ihrem kleinen Sohn da war. Dabei wollte ich Südafrika jetzt noch unbedingt machen, weil mir das als Familie unvorstellbar schien. Schön, wenn dann doch alles irgendwie weiter geht.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Hallo Tanja,
    danke für den ehrlichen Bericht.
    Ich verstehe Dich, irgendwie. Mir geht es genauso. Ich mag meine Arbeit, auch wenn ich sie sehr oft verfluche, da ich unter viel Stress und Leistungsdruck stehe. Andererseits könnte ich gar nicht ohne diesen Stress und Druck funktionieren.
    Und ich liebe das Reisen, das hat für mich gerade oberste Priorität. Ich verschwende mein Geld nicht für banale Dinge sondern stecke es ins Reisen.
    Einen Kinderwunsch verspüre ich momentan nicht wirklich, aber ich habe gerade auch keinen potentiellen Vater des Kinders an meiner Seite. Ich spüre aber diese Gedanken von außen. Mensch, die ist Mitte 30 und sollte doch mal an Familienplanung denken. Das sagt sogar meine Mutter manchmal. Deshalb bin ich froh, dass meine Schwester das übernimmt und für Enkel sorgt ;-)
    Aber genauso frage ich mich auch, ob ich es später mal bereuen würde.
    Aber das weiß man halt im Vorfeld nie.

    LG Steffi

    • Hallo Steffi,

      bei mir traut sich keiner mich danach zu fragen. Geschwister habe ich keine, entsprechend würde sich meine Mama schon freuen, wenn es endlich soweit wäre, aber sie ist da sehr pragmatisch, nach dem Motto, es kommt wie es kommt.

      Das mit dem Geld ins Reisen stecken, dass kenne ich auch zu gut. Das ist aber auch eine super Priorität :-)

      Danke für deinen sehr lieben Kommentar und ich bin gespannt, was uns die Zukunft bringt.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Liebe Tanja ,

    du weißt ja ich habe 3 kleine Kinder 2, 4 und 6 Jahre.
    Mit fast 30 bei meiner ersten Tochter war ich schon eine der jüngeren Mütter.
    Erstgebärende zwischen 35 und 40 sind schon lange keine Seltenheit mehr… Natürlich muss man verzichten, zurückstecken , Rücksicht nehmen, aber das muss man eigentlich in jeder Lebenssituaten den Kollegen, Partner oder Mitmenschen gegenüber auch …. Es ändert sich eine Zeit lang alles , aber auch deine Gedanken und momentane Interessen verschieben sich in dieser Zeit und manchmal muss man es eben einfach versuchen … Das Reisen geht wunderbar auch mit Kind aber auch die Omas freuen sich mal ein paar Tag den Zwerg ganz für sich allein zu haben während du auf Tour bist ? … Und den perfekten Zeitpunkt gibt es sowieso nicht … Ich hatte bei jeder Schwangerschaft Angst vor dem was auf mich zukommt , aber bereut habe ich es nie und glaub mir die Kids werden soooooo schnell groß , mit jeden Jahr kommt auch ein kleines Stück Freiheit zu dir zurück …
    Und es gibt wie immer im Leben gute und schlechte Tage auch mit Kids … Manchmal könnte ich heulen weil ich nicht mal allein aufs Klo gehen kann und Falle Abends wenn die Kids im Bett sind halb tot aufs Sofa aber solche Tage gab es auch als ich noch keine Kinder hatte … Gut aufs Klo konnte ich ohne Kids immer Allein ??

    Liebe Grüße Katrin

    • Genau so ist es: alles wird anders mit Kindern, nicht alles besser und doch irgendwie total bereichernd. Ich habe zwei kleine Jungs von dreieinhalb und einem Jahr und die werden einfach auf unsere Reisen ins europäische Ausland mitgenommen. Wir sind schon immer gerne mit dem Auto verreist und haben in Ferienwohnungen und Häusern gewohnt, das geht mit Kindern im Endeffekt sogar ihne Mehrkosten: die Plätze im Auto sind zumindest bei zwei Knirpsen und ihren Kindersitzen gesichert, die Wohnung muss halt einfach 4+x Schlafplätze haben. So wie wir reisen sind nur die Zwischenübernachtungen durch zwei statt einem Hotelzimmer teurer.
      Allerdings ist das Reisen natürlich ein völlig anderes: ein Baby kann man überall hin mitnehmen, wenn es gesund ist. Ab in die Bauchtrage und los. Ein Dreijähriger Dickschädel findet mit Verlaub manchmal sogar die extra zuvor recherchierten Spielplätze sch… und hat keinen Bock auf gar nix, egal, ob man gerade zu Hause vor der Haustür steht oder an der Strandpromenade von Bandol. Ganz zu schweigen von nicht mehr (oder eben noch nicht wieder ) durchführbaren längeren Wanderungen. Im letzten Urlaub in Cassis hat mich Egoistin diese Erkenntnis ein paar Mal zum Heulen gebracht. Mein Mann ist da gelassener und ließ mir dann den Freiraum, für eine Stunde allein durch die Calanques zu stapfen oder am Küstenpfad entlangzuwandern. Dafür ist nichts schöner als leuchtende Kinderaugen, wenn man ZUSAMMEN Neues entdeckt. Auch zeigen sie einem noch mal einen ganz anderen Blickwinkel auf das Reiseland und seine Besonderheiten.
      Fazit: auch mit zwei Kindern verreisen wir 3-4 Mal im Jahr, immer per Auto (und mit dem halben Hausstand :-) ) und auch mal bis ans Mittelmeer oder den Atlantik. Die Programmgestaltung vor Ort beinhaltet jetzt einfach kürzere Ausflüge am Tag und ist Tagesform-des-Kindes abhängig (wie aber auch jeder andere Tag).
      Respekt für deinen offenen Artikel, genauso wie für den über das „Schlankbleiben auf Reisen“. Wegen solcher Texte lese ich gerne deinen Blog.

      • Hallo Jana,

        danke für deinen Kommentar und wie schön, dass du meine Artikel magst. :-) Und noch viel mehr Danke für die Erzählung aus deinem Leben. 3 bis 4 mal im Jahr reisen klingt richtig gut! So könnte ich mir das dann auch gefallen lassen :-)

        Alles Liebe
        Tanja

    • Hallo Katrin,

      ich glaube jetzt zwischen 35 und 40 kommt auch mein Moment. Ich hoffe nur, dass es nicht zu spät sein wird.

      Ich bewundere Frauen wie dich, die deutlich früher diese Entscheidung gefällt haben! Mit dem perfekten Zeitpunkt hast du wohl recht und wie schön, dass du es nie bereust. Deine lebensfrohe Ausstrahlung ist die perfekte Werbung für Kinder!

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Hallo Tanja,

    wie du weißt, schreibe ich auf meinem Reiseblog ja über Filmreisen und nicht Familienreisen. Doch ich unternehme viele meiner Reisen mit Mann und Sohn. Seit der Kleine drei ist, gehen wir auch zusammen auf Fernreise. Wenn ich alleine auf Tour bin, schaue ich, dass es maximal eine Woche ist. Während ich weg bin, springen die Großeltern ein oder mein Mann arbeitet im Home Office. Überhaupt denke ich, hängt viel davon ab, wie man sich die Betreuung zu zweit aufteilt. Ich bin absolut freiheitsliebend, bin aber gleichzeitig sehr froh, nicht auf ein Kind verzichtet zu haben. Heute reise ich nun sogar öfter, als vorher. ;-)

    Sich mehrere Träume zu erfüllen, klappt meiner Meinung vor allem dann, wenn es auch wirklich deine sind!! Also lass dir von niemandem etwas einreden. :-)

    Ganz liebe Grüße und danke für deinen offenen Artikel,
    Andrea

    • Hallo Andrea,

      ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass du überhaupt ein Kind hast. Jetzt habe ich noch mehr Respekt vor deiner Leistung! :-) Wie schön, dass das bei euch alles so gut klappt. Schon faszinierend, wie das Leben so flexibel ist, wie man es von ihm fordert. Zumindest, wenn man Glück hat.

      Danke für deinen erhellenden Kommentar!

      Alles Liebe
      Tanja

      • Danke, Tanja!

        Es kommt denke ich immer darauf an, was man draus macht. Ich hatte nach der Elternzeit leider Pech mit meinem früheren Job und hab mich dann für die Selbständigkeit entschieden. Ohne die könnte ich jetzt nicht so viele tolle Reisen machen und wäre auch von den Arbeitszeiten her lange nicht so flexibel. Ach, was sag ich… es ist einfach der beste Job der Welt! ;-)

        Übrigens hört das Ausfechten unterschiedlicher Lebenswünsche nicht nach dem ersten Kind auf. Irgendwann kommt dann die Frage, ob man noch ein zweites möchte usw… Es bleibt also spannend. :-)

        Liebe Grüße,
        Andrea

        • Hallo Andrea,

          schon verrückt wie das Leben manchmal spielt, das hat sich dann ja wirklich gelohnt.

          Oh, an ein zweites mag ich stand jetzt gar nicht denken. Erst mal schauen, dass nicht das eine ewig unerfüllt bleibt :-)

          Alles Liebe
          Tanja

  • Liebe Tanja,
    der Artikel ist echt toll geworden! Respekt für Deinen Mut und die Ehrlichkeit, mit der Du an dieses Thema rangehst. Ich kann mir vorstellen, dass es vielen so oder ähnlich geht.
    Zum einen sind da die vielen Aktivitäten, Reisen, beruflichen Ziele, die man alle unter einen Hut bekommen will. Zum anderen können sich die eigenen Wünsche und Lebenspläne ja auch mit der Zeit verändern. Von „Kinder? Nee, ich doch nicht!“ zu „Hmm, ja vielleicht, wenn ich den Richtigen treffe.“ zu „Wenn nicht jetzt, dann wahrscheinlich gar nicht mehr!“. Noch schwieriger wird es dann, wenn sich der passende Partner nicht gefunden hat, wenn noch kein Prinz auf einem weißen Pferd daher geritten kam oder der Ritter in der glänzenden Rüstung nicht aufgetaucht ist.
    Ganz liebe Grüße,
    Marion

    • Hallo Marion,

      wahrscheinlich hast du recht und doch fühle ich mich selbst nach Veröffentlichung und durchweg positiven Kommentaren nicht ganz wohl. Vielleicht, weil das alles so tabuisiert ist, dass wir gelernt haben, klappe zu halten und zu hoffen, dass keiner fragt, wo denn das Kind bleibt.

      Ohne Partner ist das Ganze tatsächlich noch mal eine ganz andere Nummer. Auch stelle ich mir hart vor, wenn es nicht klappt und man sich trennt, weil man über den Mißerfolg nicht weg kommt.

      Ich hoffe sehr, dass es anderen hilft zu Wissen, dass andere auch so denken.

      Allein nur für den Gedanken und den Glauben daran konnte und wollte ich damit live gehen.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Mir geht dein Text und deine Offenheit so ans Herz! Schon beim Schnitzel hast du mir dein Herz geöffnet und ich will dich jetzt im Moment gerade ganz fest drücken! Muttersein ist so eine große Erfahrung und Reisen kannst du ja auch später noch. Wie das mit Kindern geht zeigt die Katja finde ich ganz gut. Der Job leidet leider. Da würde ich mir einfach mehr Unterstützung vom Arbeitgeber gegenüber wünschen. Bei uns wird viel mit flexibler Arbeit schon getan aber die Kinderbetreuung könnte besser laufen. Ich glaube fest daran, das ihr zwei wundervollen Nachwuchs haben werdet! Ihr seid so tolle Menschen, davon muss es einfach mehr geben <3

    • Hallo du Süße,

      das Drücken kam an und tat sehr gut! Das mit den wunderbaren Menschen hab ich doch zu gern gelesen.

      Und Katja ist tatsächlich ein wahres Vorbild, wenn es um Nachwuchs geht. Kinderbetreuung ist bei uns auch schwer, aber ich glaube bei all den Aspekten sehe ich es wie mit Problemen generell, so lange man es nicht zum Thema macht, hat man auch keine Probleme damit. Dieses positive Denken hilft manchmal enorm :-)

      Ich drück dich zurück – bis bald!

      Alles Liebe
      Tanja

  • Hi :)
    Ich bin nach 16 Jahren Beziehung, 3 Kindern (13,11 & 9), Erwerb von Job (digitaler Filmschnitt) und Verlust desgleichen nach 9 Jahren Elternzeit, Verlust der Beziehung und Eigentum nun alleinerziehend, noch abhängig vom Staat und der Hilfe von meinem grandiosen Netzwerk eine glückliche Frau Mitte 40. Ich habe während der Trennung 2012 meine Ausbildung zur Touristikkauffrau beendet und eine neue Stelle als Ramp Agentin, meinen Traumjob am Airport, gefunden. Ich war bereits 1× Skifahren, 3 Wochen ohne Kinder in Südamerika und 16 Tage im südlichen Afrika.
    Mein Ex zahlt keinen Unterhalt und unterstützt mich auch so null, ausserdem verweigert er die Auszahlung diverser eingefrorener Gelder sowie die Mitwirkung zu unserer Scheidung.
    Wenn ich das so hinschreibe, frage ich mich, wie ich überhaupt noch Kraft für irgendwas habe.
    My 2 cents: Du denkst, dass Du ja nicht alles haben kannst.
    wieso denn eigentlich nicht? Wer hat uns das beigebracht?
    Du brauchst gar nichts aufgeben.Du kannst auch mit Kindern reisen. Und dann auch ohne. Wir waren mit unseren Kindern 2x in Thailand, immer auf Roadtrips und ich war auch ohne Kinder weg, auch als Paar. Gearbeitet habe ich nicht, weil wir fanden, dass Kleinkinder zu ihren Eltern gehören in den ersten Jahren. Und wenn Dein Geist flexibel bleibt oder ist, wird es auch Jobmöglichkeiten geben….wirklich!
    Wir leben in Deutschland dermaßen privilegiert mit all unseren Möglichkeiten und Chancen, dass Du Dich vertrauensvoll fallen lassen kannst.
    Du hast einen Partner, der anscheinend vollkommen hinter Dir steht.
    Worauf willst Du noch warten?
    Manchmal denke ich, dass wir vor lauter verkopftem Luxusleben die Verbindung zur realen Basis in uns selbst verloren haben. Dass wir ALLEM gerecht werden müssen. Dass wir, wenn wir uns für etwas entscheiden, dafür etwas anderes aufgeben müssen, weil das ja unanständig glücklich sein bedeuten könnte.
    Das ganze Äußere um uns herum, was wir meinen, dass es uns ausmacht! Was nützt es mir, wenn ich die Welt gesehen hab, es aber niemandem weiter erzählen kann?
    Okay, ich HABE bereits Kinder.
    Und ich wollte unbedingt welche. Wir haben es einfach ausprobiert. Und trotz der Umstände NIE bereut. Wir haben immer versucht, locker zu bleiben.
    Und uns total geärgert, dass wir uns erst mit 3 Kleinkindern getraut haben fernzureisen.
    Als reisefreudige Mutter gebe ich einzig den Tipp : macht jetzt noch schnell die Länder, die schwierig sind. Südafrika gehört nicht dazu!!!!!
    Sobald ich Geld übrig habe, werde ich meine Kids einpacken und mit ihnen genau dorthin reisen ;)
    Liebe Grüße, Eva

    • Hallo Eva,

      welches Land würdest du noch ohne machen?! :-)

      Danke für deinen wahnsinnig tollen Kommentar. Ich kann da gar nicht viel zu schreiben, weil ich dem langen und ehrlichen Kommentar kaum gerecht werden könnte. Aber du hast recht, wir müssen uns vom Leben holen, was wir verdienen und selbst wenn wir stolpern, gibt es gute Dinge, die auch daraus wachsen könenen.

      Ich bewundere dich für die Kraft, die trotz deiner Situation aus deinen Wort spürbar ist.

      Viel Glück, dass das mit dem Geld schnell geht und ihr nach Südafrika kommt!

      Alles Liebe
      Tanja

      • Zum Beispiel Äthiopien, Mosambik, Sambia, Malawi oder Suriname, Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Galapagos Inseln, die Anden, Nepal & Co, China, Indien!!!, ….
        Alaska, Kamtschatka, die Transibirische Eisenbahn.
        Sowas halt.

        Und ich wollte Dich nicht einschüchtern, sondern einfach nur schreiben, dass alles geht und Umwege oft die interessanteren Wehe sind.

        Danke fürs Daumen drücken :)

        • Gerne :-)

          Ach, du schüchterst nicht ein. Ich liebe es nur, mich hier auch auszutauschen, wenn ich schon die Chancen dazu bekomme.

          Wurde jetzt doch Südafrika. Aber manche Träume muss man einfach leben, wenn man so lust drauf hat!

  • Ich kann deine Gedanken gut nachempfinden und tue mich mit dem Kinderthema auch schwer. Ich habe es für ich so gedacht, dass ich in zwei Jahren noch auf Weltreise gehen will und dann ganz viele Babys möchte. Ich will auch nach der Weltreise immer viel reisen, aber dann kommen die Mini-Mes einfach mit :) Jobmäßig wird es immer irgendwie weiter gehen, den stelle ich nicht mehr über die anderen Wünsche – aber so setzt eben jeder seine Prioritäten, wie er es für richtig hält. Was für mich gut ist, muss ja auch noch lang nicht für dich gut sein.

    Schön, dass du deine Gedanken mit uns teilst, ich habe den Beitrag wirklich gern gelesen!

    • Hallo Maria,

      gleich ganz viele … ui :-) Große spannende Pläne, auch mit der Weltreise …

      Ich kann mir auch vorstellen, dass es jobmäßig weiter geht. Aber, mein Job verbindet gerade Hobby und Arbeit und Glück so perfekt wie noch nie, das mir der Verlust dennoch schwer fallen würde. Immerhin habe ich jetzt den Blog, der mir bleiben würde, auch wenn ich damit nichts verdiene, das finde ich ungemein schön.

      Schön, dass dir der Beitrag gefallen hat.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Deine Gedanken kann ich gut verstehen, liebe Tanja. Und du hast schon Recht mit deinen Überlegungen, finde ich. Die absolute Freiheit, jederzeit überall hin zu reisen, ist mit Kindern aus verschiedenen Gründen (Stress, Kosten, später Ferien…) erstmal vorbei. Auch im Job schränkt es einen natürlich ein, mit Kindern hast du eben zwei Felder, auf denen du gefragt bist, nicht mehr nur das eine, den Job. Kinder bringen einfach eine ganze Menge Herausforderungen mit sich, auch ganz viele, von denen man so als Kinderloser (glücklicherweise) noch gar nichts weiß. Aber, soll ich dir was sagen? Auch wenn ich meine Kids manchmal auf den Mond wünschen könnte – es gibt für mich nichts, keine Reise,keinen Job, gar nicht, was mein Leben reicher macht. Und, wie die anderen hier schon schreiben, man muss mit Kids auf nichts verzichten. Es wird nur manchmal umständlicher und sicher oft anstrengender. Aber man wächst ja glücklicherweise mit seinen Aufgaben (ganz ernsthaft). Ich kann ein Lied davon singen, wie schwierig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sein kann. Aber auch davon, wie toll es ist, wie vollständig irgendwie sich alles anfühlt, wenn du nicht nur den Job hast (ich arbeite 80%), sondern parallel auch das andere Leben, das einer Mutter. Reisen sind übrigens toll mit Kids, es ist witzig und oft sehr schön zu sehen, wie sie die Welt entdecken. Letztlich ist es, glaube ich, einfach ein Bauchgefühl. Ist der Kinderwunsch da, dann hör drauf und überleg nicht zu viel. Ist der Wunsch nicht wirklich spürbar, dann mach dir auch keinen Kopf, sondern genieß das Leben wie du es magst.

    • Hallo Stefanie,

      Menschen wie du haben mich immerhin so weit, dass ich nun schon sehr konkret über all das nachdenke. Früher habe ich es nur beiseite gewischt und es möglichst ignoriert, aber bei dir sehe ich, es geht! Ich mag, dass du auch die Schwierigkeiten nennst, aber trotzdem durchweg positiv bist!

      Es wird sich zeigen, wie all das für mich weitergeht.

      Leider hat sich auf diesen Beitrag keiner mit Glaskugel gemeldet, das wäre fein gewesen :-)

      Alles Liebe
      Tanja

  • Liebe Tanja,
    Ich kann deine Gedanken absolut nachvollziehen. Ich habe auch recht lange gebraucht, bis ich bereit war für ein Kind. Meine Karriere war (und ist) mir sehr wichtig und mein Job macht mir super viel Spaß. Aber der Job ist nicht alles. … Der tödliche Herzinfarkt einer Kollegin mit 42 Jahren hat mich in der Hinsicht wach gerüttelt. Mehr dann mal beim nächsten Bloggerstammtisch :-)

    Liebe Grüße,
    Juliane

    • Hallo Juliane,

      diese frühen Tode sind ein Alptraum. Wobei, wenn es so früh vorbei wäre, würde mich Kinderlosigkeit nicht mal stören, aber die Vorstellung alt und ohne zu sein, macht mich fertig, gleichzeitig halte ich das für einen falschen Beweggrund …

      Ich freue mich schon, mit dir mal über das Thema zu reden.

      Alles Liebe
      Tanja

      • Hallo Tanja,
        Der frühe Tod der Kollegin hat mich eher dazu bewogen zu erkennen , dass der Job nicht das Wichtigste in meinem Leben ist. Das war nämlich eine, die nur für den Job gelebt hat, auch abends/nachts/am Wochenende gearbeitet hat…
        Liebe Grüße!

  • Liebe Tanja,
    Hut ab für deinen Artikel und deine Offenheit!
    Mit einem 5-wöchigen kleinen Zwerg auf dem Arm habe ich vermutlich zu viele Hormone in mir, daher entschuldige bitte, falls ich (auch) ein Plädoyer für den Nachwuchs bringe ;-)
    Stell dir aber vor, du kommst dank der Erfahrungen mit Nachwuchs als Frau gestärkt aus der Elternzeit (ich bin über den Absatz, der mit „Wer gibt denn so einen Job auf, um in Elternzeit zu gehen?“ beginnt gestolpert ;-) ).
    Das ist mir dank Kind No. 1 „passiert“ nach der Pause. Ich hätte Bäume ausreißen können und hab – wohlgemerkt in Vollzeit (ja, das geht mit einem Partner, der insbesondere im Alltag ordentlich mitzieht, es sich organisatorisch (Kita, Job & Co.) einrichten lässt und der „Papa“ auch mal alleine auf den Nachwuchs aufpasst :-)) – nun erneut reichliche 2 Jahre Vollgas gegeben auf Arbeit. Zugegebenermaßen hatten wir auch Glück, der denn Große war kaum krank. Auch ich liebe meinen Job (trotz ordentlich Druck und Stress) und habe mir damals ähnliche Fragen wie du gestellt, aber der Kinderwunsch war einfach da / zu groß als die Angst, in Freiheiten eingeschränkt zu werden, auch letztes Jahr vor dem 2. Ich bzw. wir haben auch viel einfach auf uns zukommen lassen…. Die Priorisierung in Job und Privat, sprich bezogen auf den Nachwuchs, wird sich automatisch anpassen … und man kann nicht allen/m gerecht werden…. das muss bei mir dann 2017 auch so werden :-). Der Punkt lässt sich ggf. auch temporär verargumentieren, denn irgendwann sind die Kinder ja wieder aus Haus.
    Das Reisen geht, wie auch die anderen schon anmerkten, auch mit Kiddies – ein wenig flexibel sein, ob der Nachwuchs 12-Stundenfahrten mit dem Auto mag oder eher einen Gabelflug, sollte man sicherlich. Aber europaweit haben wir auch schon einiges gesehen. Wohlgemerkt „bestimmen“ aber irgendwann die Kinder ab einem bestimmten Alter mit, was den Urlaub ausmacht.
    Mit meiner Mama hatten wir bisher das Glück, 2 Mal (oder 3 Mal?) allein ohne Nachwuchs je 1 Woche in den Urlaub zu fahren – sozusagen wie früher als Pärchen; an Orte, die aus unserer Sicht zu diesem Zeitpunkt noch nicht nachwuchstauglich waren. Und was passierte? Spätestens nach 6 Tagen freuten wir uns auch, den Großen wiederzusehen! Die Sehnsucht war bei uns größer als bei ihm :-)
    Ich glaube, die Hauptsache ist, dass man den Nachwuchs nicht als Einschränkung versteht/sieht für die eigenen Bedürfnisse und Wünsche, sondern als wichtige Begleiter fürs eigene Leben… In diesem Sinne kann doch mit einem Mann, der auf den gleichen Namen hört wie meiner, ja eigentlich nix schiefgehen, oder? :-)

    • Hallo Anja,

      erst mal Glückwunsch, ich hab gar nicht mitbekommen, dass du gerade so frisch wieder Mama bist!

      Danke für deinen tollen Kommentar und die Erzählung aus deinem Leben, das klingt richtig, richtig gut. Irgendwie zum Nachmachen. Einen passenden Mann mit passendem Vorname, um deinen Weg nachzumachen, hätte ich ja wirklich schon!

      Drücker
      Tanja

  • Liebe Tanja,
    Danke für diesen tollen Artikel. Du sprichst nicht nur mir aus der Seele…. Das sieht man auch an den zahlreichen Kommentaren. Ich glaube, vielen Frauen in den 30ern geht es genauso: Wir wollen Alles! Kinder, Traumjob, Reisen. Die Freiheit, die wir hier in einem Industrieland genießen dürfen, trägt dann manchmal den bitteren Beigeschmack von der Angst, etwas zu verpassen. So fühle ich mich zumindest oft. Aber irgendwie findet sich doch immer ein geeigneter Weg, den Bedürfnissen nach Reisen, Familie, Karriere nachzukommen – es geht nur nicht immer alles gleichzeitig und sofort. Es ist schon mal gut, wenn man weiß, was man will! Alles Gute!

    • Liebe Anja,

      danke! Weiß man wirklich irgendwann, was man will? Das ändert sich bei mir immer ständig. Heute habe ich Dinge, die ich liebe, die ich nie wollte und Dinge, die ich unbedingt wollte, haben nicht geklappt. Dafür will ich ständig neue Dinge (nicht nur materielle). Hach, aber irgendwie ist diese ständige Änderung ja auch ein schöner Prozess.

      Ich freue mich sehr, wenn ich aus der Seele spreche. Das war das einzige, was mich zur Veröffentlichung brachte, dass ich genau das erreichen wollte!

      Alles Liebe
      Tanja

  • Liebe Tanja,

    ich habe noch keine Kinder, bin gerade auf Weltreise und vermutlich die Falsche um etwas darüber zu schreiben. Ich bin 28. Ich weiß, ich möchte unbedingt mal Kinder haben. Ich weiß, die Prioritäten werden sich verschieben. Was ich aber gehört habe von vielen die ihren Job über alles geliebt haben war, dass sie nicht verstehen konnten wie sie sich vorher so reinsteigern konnten. Das Kind war das beste was ihnen passiert ist. Ich glaube es ist ein Problem, dass die Gesellschaft immer alles haben will. Und wie einige geschrieben haben, mit der richtigen Einteilung, muss man ja nicht alles aufgeben. Arbeiten und Kinder haben ist möglich, genauso wie verreisen.

    Ich glaube perfekt vorbereiten wirst du dich nicht können. Es wird bestimmt eine ganz eigene Zeit werden. Vielleicht, versuchst du es einfach irgendwann? Ist man überhaupt jemals dafür bereit?
    Danke für deine ehrlichen Worte!

    Alles Liebe aus Costa Rica, Melanie

    • Hallo Melanie,

      Costa Rica – yeah. Da will ich auch hin!

      Aber zurück zum Thema. Mit 28 hätte mich keiner zu einem Kommentar hier bewogen. Ich glaube, dass man nicht bereit sein kann, aber das bei manchen einfach der Wunsch viel stärker ist. Vielleicht ist es abhängig davon, ob man ein eher nüchterner Mensch ist (wobei ich das glaube ich nicht mal bin) oder wie sehr man das einfach braucht. Ich weiß zwar, dass ich es unbedingt will, aber ich wünschte von vollem Herzen, dass ich mir einfach noch Zeit lassen kann.

      Nicht umsonst bin ich Teil einer Generation in der ein Heft auf den Markt gekommen ist, dass damit spielt, dass wir nicht erwachsen werden wollen #neon.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Holla die Waldfee und wieder ein Hammer-Artikel zu dem ich meinen Senf hinzu geben muss, weil ich wieder einmal feststelle, wie ähnlich wir uns sind. Ich wollte auch immer Kinder. Zwei. Und mit 30 das erste. Meinen Mann lernte ich mit 22 kennen, mit 30 kernsanierte ich gerade unser zweites Haus mit ihm. Mit 31 kamen dann die ersten Probleme ( und dann setzt du ja erst mal kein Kind in die Welt) Mit 34 trennte ich mich, dann lernte ich Andy kennen. Und damit hatten wir beide plötzlich so ein tolles Leben, mit so vielen Freiheiten und all den tollen Reisen und Abenteuern…. Gerade dieses „Komm! Noch ein Jahr!“ „Nur noch die eine Reise!“ Kennen wir nur allzu gut. Wir leben dieses Leben halt erst seit vier Jahren und können beide momentan einfach nicht genug davon bekommen. Klar geht das auch alles irgendwie mit Kind. Auf unserer Asientour haben wir ein Pärchen getroffen, die waren 3 Wochen mit ihrer 3jährigen in Vietnam unterwegs. Aber du schränkst dich eben ein. Der Job, das Reisen, das am Wochenende abhängen (ging mit meinem Ex z.B. gar nicht- das war immer Renovierungsaction in der Bude) Ich genieße das alles so so sehr, dass ich momentan nicht drauf verzichten mag. Dieses Jahr werde ich aber schon 39. Zwei Kinder schließe ich nun def. aus für mich. Ach… ich denke oft, eins auch. Umso schöner, dass ich im Dezember Tante geworden bin.Ich denke mittlerweile, dass ein Leben ohne Kinder auch gut gehen kann, aber auch nur, weil ich eine tolle Familie habe, die dann in 30 Jahren hoffentlich mit mir auf der Bank vorm Haus sitzt wenn ich alt und grau bin, und meinen spannenden Abentuern lauscht… ;)

    Alles Liebe, Miriam

    • Hallo Miriam,

      wir müssen uns unbedingt mal live sehen, das ist ja schon fast unheimlich. Gerade, wenn man noch nicht zu viele gemeinsame Jahre hatte, kann ich mir besonders gut vorstellen, wie man an der Freiheit hängt. Es wäre einfach viel schöner, wenn dieses Thema nicht so verdammt altersgebunden wäre …

      Ich bin gespannt wie das bei dir weiter geht. Ich habe immerhin eine Freundin, die mit 44 das erste Mal Mutter wurde, an die denke ich immer und denke: es kommt wie es kommen soll. Und manchmal hat man dann einfach auch spät noch Glück.

      Ich drück dir die Daumen, dass egal mit wem du in 30 Jahren auf der Bank sitzt, dass du dort auf jeden Fall glücklich sein wirst.

      Liebste Grüße
      Tanja

      • Danke für diesen lieben Schlusssatz- jetzt bin ich ein bisschen gerührt… :-) <3

        Ja, ich kenne auch Frauen, die mit 43 noch sehr unkompliziert Mutter geworden sind. Daher sage ich mir auch immer: wenn wir in ein oder zwei Jahren plötzlich und unerwartet doch Nachwuchs wollen, kann das auch noch gehen.

        Und wenn es dann nicht klappt?

        Dann sollte es halt nicht sein und wir tingeln weiter um die Welt, machen mal ein Sabbatical oder irgendetwas anderes "Verrücktes".

        Ich denke, wenn du jetzt weißt, dass du auf jeden Fall Kinder willst, mach dem Schicksal doch einfach ein Angebot. ;-)
        Und wenn nicht, dann genießt erst einmal weiter das tolle Leben das ihr habt.

        Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du deinen Weg findest!!! Bleib einfach entspannt und egal was kommt und was klappt oder vielleicht auch nicht: mach immer das Beste draus!

        Und hömma: wenn ich in 30 Jahren glücklich auf meiner Bank sitze, dann komm doch einfach zum Kaffee vorbei- egal ob mit Kindern oder ohne! :-)

  • Schwierig, schwierig, das Hin- und Her zwischen Job und Kinderwunsch und den Hobbys. 2009, frisch verheiratet, hieß es : Pille absetzen. Kinderwunsch Hallo, Du darfst wahr werden.

    Ende 2013, beruflich lief es gut, ich genoss es zu reisen, zu Events zu fahren, verdiente sogar so, dass ich zufrieden war. Ich überlegte den bis dahin unerfüllten Kinderwunsch erstmal ein Jahr aufzuschieben. Hatte mir gerade erst die ersten Gedanken gemacht, dass ich mit meinem Mann darüber reden wollte, ein Jahr die Pille nochmal zu nehmen und es danach nochmal zu versuchen, weil es so gut lief. Tja keine Woche später hatte ich den positiven SS Test inner Hand…. ich war bereits 4 Wochen schwanger zu dem Zeitpunkt.

    Da gabs nichts mehr nachzudenken. Da gab es keine Wahl mehr. Aber das war mir ab dem Moment auch absolut egal. Dank Doppelglück sind die Events und Reisen weniger geworden, doch noch immer machbar umzusetzen, dank Babysitter in Omaform. Das Arbeiten steck zurück. Ich arbeite weniger, aber ich arbeite noch immer. Freizeit? Hatte ich das erste Jahr noch halbwegs, jetzt schauts anders aus. Aber doch Freizeit ist noch da, in anderer Form. Freunde besuchen mich, ich lernte viele neue Menschen sogar kennen. Meine Kinder hindern mich eigentlich nicht wirklich an irgendwas. Die Dosis ist anders geworden, aber oft liegt es nicht an ihnen sondern an mir. Ich bin gern mit meinen Kindern zusammen.

    Und was private Reisen angeht: Irgendwann, wenn es finanziell mal gehen sollte, freue ich mich auf den ersten gemeinsamen Kinder-Camping-Österreich-Urlaub. :)

    Ich würde mich mit heutigem Wissen niemals mehr dem Gedanken hingeben, nochmal nen Jahr zu warten. Was wenn man dann noch einen Kinderwunsch hat und es zu nah am Ende der tickenden Uhr ist? Ich hätte gern noch ein drittes Kind. Irgendwie. Irgendwie auch nicht. Ich wäre dann zu alt. Was wenn es nochmal 2 sind? Dann bin ich fast 40. Meine Gesundheit? Es wird nicht einfacher. Gedanken über Gedanken. Nicht bis zum Ende der biologischen Uhr warten, mein einziger Rat, falls es einem mit Kind so gut gefällt, dass man noch eines möchte….

    • Hallo Conny,

      wie schön von dir zu lesen! Danke auch fürs Teilen! Und danke für deine tollen Worte. Spannend zu lesen, wie sich das bei dir entwickelt hat. Wenn man nur spüren könnte, was man mit Kind denken würde, das würde sicher vieles erleichtern!

      ähm, du darfst für ein drittes Kind nicht zu alt sein. Wir sind doch gleich alt! ;-)

      Alles Liebe
      Tanja

  • Spannender Artikel und so ehrlich. Ich bin mit dem nun dritten Kind kurz vor der Geburt, bei Nr. 3 bin ich mit fast 39 Spätgebärende, bei den beiden anderen war ich mit 31 und 33 gutes Mittelfeld. Vor Nr. 1 hatte ich einen tollen Job und den habe ich aufgrund einer Verkettung von vielen Umständen, an denen nicht nur der Arbeitgeber Schuld war, nicht wieder bekommen. Das war hart…aber, nach Nr. 2 kam ein besserer Job, den ich bis heute habe. Und auch nach Nr. 3 behalten werde. Möglich machen es geteilte Elternzeit, d.h. ich bin nur 7 Monate weg und danach 80% Stelle und ein Mann/Papa, der sich genauso um unsere Mäuse kümmert wie ich. Es gab keinen grossen Masterplan, es hat sich einfach im Laufe der Jahre so gefügt. Manchmal wäre ich gerne mehr zu Hause, manchmal ist es perfekt, wie alles im Leben halt. Wir reisen jetzt anders als früher, schon allein, weil Reisen mit mehr (kleinen) Menschen mehr Geld kostet, aber mit Nr 1 waren wir in Thailand, Kambodscha, Myanmar, Australien, Spanien, Neuseeland…auch mit Nr 2 gab es Australien und Neuseeland, aber auch England und ganz profan die Ostsee (einer der besten Urlaube überhaupt). Mittlerweile ist Nr 1 in der Schule, Nr 2 startet bald, das ändert sowieso einiges, denn nun müssen wir in den Ferien fahren und das kann man beim besten Willen nicht schön reden. Aber missen möchte ich keine Minute mit der Rasselbande, auch auf Reisen, auch wenn Nr. 2 z.B. an den schönsten thailändischen Stränden verlässlich jeden Morgen um 5.15 h wach war…so gab es viele Sonnenaufgänge, wir waren früh auf dem Markt und am Tempel…will sagen, alles ändert sich, vieles zum Guten, manches vermisse ich, manches wird wiederkommen, manches vielleicht nicht…aber beide Leben sind gut so wie sie sind/gewesen sind.

    • Hallo Kerstin,

      vielen, vielen herzlichen Dank fürs mitnehmen in deine Geschichte. Das klingt richtig gut. Und irgendwie klingt es ganz leicht bei dir. Manchmal kommen die Dinge wohl einfach wie sie kommen sollen, schön, dass das mit dem Job so eine tolle Wendung genommen hat und das du jetzt sogar ein drittes Kind erwartest. Ich bin beeindruckt.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Hi Tanja!

    Oh mann, so viele Frauen (auch Männer!) haben diese Gedanken… und das macht mich ein bisschen traurig. Unser heutiges Leben hat uns da hin gebracht, den Job noch vor das Leben als Familie mit Kind zu stellen. :(

    Also die Frage mit dem Job kann ich nicht beantworten. Da muss eine werdende Mama tatsächlich etwas aufgeben. Ich kann nur ermutigen und sagen: einfach machen – Du wirst Dich später fragen, „wir konnte ich nur so lange ohne Kind?“.

    Aber Reisen:

    – Das geht super auch mit Kind. Das Hindernis ist NIE das Kind sondern das sind immer nur die gestressten Eltern. Wenn Du also selbst relaxed bist, dann geht alles! Ich bin mit meinem Kleinen (wird demnächst 3) schon 3 mal 17 Stunden mit dem Zug nach Süditalien gefahren, es war völlig entspannt. Ich kenne so viele (coole) Paare, die viel mit Kinder reisen. Du musst dringend coolen Familien auf Instagram folgen, um diese Angst zu verlieren ;) Zwei Beispiele: https://www.instagram.com/taza/ und https://www.instagram.com/travel.little.one/

    Und Freiheit:

    – Ich kann sagen, dass mir das Kind natürlich Zeit nimmt, die ich sonst für andere Dinge gehabt hätte, aber nicht das Gefühl von Freiheit. Ich bin der Chef. Ich kann mit dem Kind (fast) alles machen, was ich möchte. Ich bin absolut frei und fühle mich absolut frei – auch mit Kind!

    Nochmal: Einfach machen, das ist der Tipp, den ich allen zweifelnden Paaren geben mag. Denn alle Fragen und Ängste beantworten sich ganz schnell ganz von alleine. Wenn das Kind da ist, weiß man plötzlich, wie man es anstellen will. :)

    • Hallo Sandra,

      deinem großartigen Schluss kann man eigentlich nichts hinzufügen. Der sagt alles.

      Zu deinem Einstieg: wir erfahren halt zuerst wie ein Job ist. Familie erleben wir erst, wenn sich das Umfeld traut und da das bei mir im Umfeld sehr spät kam, wundert mich nicht, dass ich nun mit fast 36 im Gedankenchaos festsitze und dass es vielen wie mir geht.

      Und jetzt denke ich noch ein bisschen über deinen schönen Schluss nach! Ich bin doch so ein Träumerchen und das ist ein traumhaftes Gedankenbild!
      Alles Liebe
      Tanja

  • Hallo,

    wovor hast du denn mehr Angst: kein Kind zu bekommen oder deine Freiheit zu verlieren?

    Mein Mann hat mir bei unserem Kind die Wahl gelassen, welche Rolle ich in seinem Leben spielen will, Vollzeitmutter, gleichberechtigter Elternteil oder Ernäherin, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass mich die Mutterrolle wirklich glücklich macht.
    Und als ich drei Monate nach der Geburt meine Meinung geändert habe, hat er auch das mitgetragen. So einen Vater wünsche ich dir auch.

    Wenn eine zweite zuverlässige Bezugsperson da ist, brauchen auch kleine Kinder nicht 24h am Tag Mama, wenn du das nicht willst. Womöglich änderst du deine Meinung aber, wenn du die Liebe spürst, die Kinder bei ihren eigenen Eltern auslösen.
    Die haut mich nämlich regelmäßig wieder aus den Socken (so anstrengend und fordernd diese kleinen Wichte auch sind).

    • Hallo Anne,

      die Antwort auf deine erste Frage hat sich erst entwickelt. Lange hätte ich die Freiheit geantwortet. Bis ich bei Freunden spüren konnte, was du von der Liebe schreibst und was diese aus ihnen gemacht hat.

      Wie schön, dass du so einen tollen Partner hast. Genießt euer Familienglück!

      Alles Liebe
      Tanja

  • Huhu Tanja,
    wow, Hut ab für so einen offenen und ehrlichen Artikel zu einem so sensiblen Thema.
    Mach Dich nicht verrückt. Lass Dich von Deinem Gefühl leiten. Denn das weiß sowieso am besten, was richtig oder falsch für Dich ist. Es hat alles Vor- und Nachteile, aber glaub mir, man bereut es nicht ein Kind zu bekommen. Das Leben ändert sich vollkommen dadurch, aber auch Deine Prioritäten ändern sich und die Bereicherung für Dein Leben ist so unheimlich groß, dass die Nachteile verblassen und unwichtig werden. Einen richtigen Zeitpunkt gibt es nie. Entscheidend ist, wie groß Dein Kinderwunsch ist. Wenn er groß genug ist, dann spielen die „Nachteile“, vor denen man vielleicht Angst hat, überhaupt keine Rolle mehr. Du kannst immernoch verreisen, wirst Deine Trips dann aber anders planen. Und je älter Dein Kind wird, desto einfacher wird alles. Nichtsdestotrotz solltest Du Dich hier weder von Deinem Bekanntenkreis noch von irgendwelchen gesellschaftlichen Normen leiten lassen, sondern ganz einfach auf Dein Herz hören. Was auch immer Du für eine Entscheidung triffst, es wird für Dich die Richtige sein. Und wenn Du kein Kind bekommst, dann verwöhnst Du halt die Kids Deiner Freundinnen ;-). Aber das ist natürlich leicht gesagt, weil ich nicht in Deinen Schuhen stecke. Ich verstehe Dein Dilemma absolut, aber Du kannst ja noch ein wenig nachdenken. Mit Mitte 30 ist das durchaus noch drin. Man kann auch mit Ende Dreißig oder Anfang Vierzig noch ein Baby bekommen.
    Ich bin gespannt, wie es für Dich weitergeht und sende eine virtuelle Umarmung :-)

    Sabine

    • Hallo Sabine,

      danke für deine wie immer dezidierten Gedanken. Für die klaren und doch warmen Worte. Gerade Frauen wie du, haben mir die Vereinbarkeit gezeigt. Ein ganz wichtiger Schritt in den vergangenen Monaten. Ich bin gespannt, was sich in meinem Kopf und in meinem Herzen weiter entwickelt.

      Ich schicke dir eine dicke Umarmung zurück.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Huihuihui,

    da hast du mal wieder etwas los getreten ;)
    Ich glaube, so persönlich war es hier noch nie. Ich bin mir aber sicher, dass du so manch einem aus der Seele sprichst. Ich denke die meisten von uns sind der gleichen Meinung: ‚Der richtige Zeitpunkt kommt nie‘. Danke für die offenen Worte, es ist immer wieder ein wahrer Genuss deine Artikel zu lesen.

    Liebe Grüße,
    Tanja

    • Hallo Tanja,

      ja, so persönlich war es hier noch nie und wird es auch nicht wieder sein, ich kann mir wohl kaum was persönlicheres vorstellen (auch, wenn es natürlich noch mehr Gedanken zu dem Thema gibt, die jetzt nicht alle drin stehen, aber ein Blog hat ja auch seine Grenzen).

      Wenn schon der richtige Zeitpunkt nicht kommt, hoffe ich doch, dass wir zumindest in der Lage sind, ein Gefühl dafür zu haben, wann wir uns einfach drauf einlassen müssen :-)

      Schön, dass dir der Beitrag gefallen hat!

      Alles Liebe
      Tanja

  • Oh nein, oh nein, oh nein.

    Da ist es wieder..dieses Thema. DIESES Thema. DIESES EINE Thema das seit ein paar Jahren immer präsent ist, aber doch gern verdrängt wird.

    Danke für deinen ehrlichen und schönen Artikel. Es ist wirklich interessant auch in den Kommentaren zu lesen. Und zu sehen: Oha. Es geht ja doch ganz gut mit Kind.

    Bei mir ist das Thema Kind auch schon lange ein Thema über das ich oft gern schweige…aber da fast alle meine Freunde bereits Mami und Papi sind, komme ich nicht drum rum drüber zu reden und nach zu denken.

    Ich genieße das Leben mit meinem Freund momentan so sehr, dass mir zu meinem Glück nichts weiter fehlt. Außer n Hund. Das ist wirklich ein Herzenswunsch, lässt sich aber durch Job und Reisen nicht realisieren. Aber manchmal ernte ich für diese Aussage „Och.. ich will lieber (erstmal) n Hund als n Kind“ rollende Augen. Dabei ist es das was mir mein Herz gerade sagt!

    Als bei uns im Freundeskreis die ersten mit Babies anfingen (schon mit kurz nach 20) wurden mein Freund und ich oft angesprochen. Unnnddd was ist mit euch? Ich konnte es irgendwann nicht mehr hören. Dachte mir nur: Macht ihr mal euer Ding und wir unseres.

    Und wir haben das dann auch gemacht. Unser Ding. Das ganze Jahr über reisen, reisen, reisen. Frei, unabhängig und jung sein. Man gefällt mir dieses Leben gut. Immer wann wir wollen spontan sein. Uns alles leisten können was wir wollen. Uns beide genießen. Ein Paar sein. Miteinander glücklich sein. Wir zwei sein und das an den schönsten Ecken der Welt.

    Als ich 15, 16 war, wollte ich immer Kinder haben. Ganz eindeutig. Dann bin ich mit 18 als Au pair nach Irland gegangen. 1 Jahr betreute ich tagein, tagaus 2 Kiddies. Das hat mir dann doch erstmal gereicht und ich wollte nur noch Freiheit!!!

    Und dann kam Ines von myfamilyontour.de in mein Leben und zeigte mir was für eine mega coole Familie man sein kann. Wie ihr Blogname schon sagt, sind Eltern und Kinder ständig auf Tour. Weite Reisen, kurze Reisen. Die Kinder sind unglaublich offen und schon so angefixt vom Reisen. Es dauerte nicht lange und sie wurde mein Vorbild: Bis Mitte 30 das Leben so leben wie es fällt. Reisen ohne Ende..und dann Reisenachwuchs in die Welt setzen.

    Inzwischen kann ich mir das auch ganz gut vorstellen. Manchmal zumindest. Heute ja, morgen nein, übermorgen mal gucken.

    Was ich aber ganz fest weiß ist, dass ich mich jedenfalls nicht in dieses Lebenskonzept pressen lassen möchte, nur weil es irgendwie ja so sein muss oder vielleicht der Sinn ist. Weil alle um mich herum Kinder haben und ich vielleicht mal nachziehen sollte.

    Dafür schauen manche von denen jetzt mit sehnsuchtsvollen Augen auf unsere Reisen…Andere wiederum sagen mir, ich soll es mir gut überlegen mit dem Nachwuchs. Natürlich lieben sie ihre Kinder ohne Ende…aber das es auch schwer sein kann, das haben sie mir nun schon oft erzählt.

    Für jetzt genieße ich deswegen noch so viel von dieser schönen Welt wie möglich und hoffe das meine Uhr ganz, ganz langsam tickt.

    ich wünsche dir jedenfalls, das das richtige passiert. das das leben genau den weg findet, den es finden soll!

    und mach dir keine sorgen das du zum zankapfel wirst. das dachte ich auch. damals als die ersten babys so früh kamen. heute habe ich so viele süße kleine kinder um mich, die ich wie eine tante liebe. obwohl mir jedes mal das herz aufgeht bin ich doch ganz froh, mich dann zuhause aufs sofa schmeißen zu können, ohne verpflichtungen und dann die nächste reise zu buchen.

    gerade in den letzten jahren ist mir bewusst beworden, was für ein glück ich mit meinem freund habe. allein schon einen partner zu haben mit dem das leben stimmt, ist so so viel wert. Das kind ist dann für viele das i-tüpfelchen. für mich momentan aber nicht. das i-tüpfchelchen sind unsere wahnsinnigen reisen! :)

    ganz liebe grüße!!!!

    • Hallo Janine,

      vielen, vielen herzlichen Dank für den tiefen Einblick in deine Gedankenwelt.

      Wenn meine biologische Uhr mittlerweile nicht so laut wäre, würde ich vieles wohl auch noch entspannter sehen. So bin ich in der Situation, dass ich die Kinder meiner Freundinnen am liebsten einfach mit zu mir nehmen würde :-) Ich bin gespannt wie sich das bei euch noch entwickelt. Und was zuerst kommt: Hund oder doch irgendwann ein Kind.

      In jedem Fall genieße das Reisen mit deinem Partner. In unserer Single-ich-such-mir-was-besseres-Welt gibt es doch kaum was besseres, als eine Beziehung, die man wert schätzt, und einen Partner den man liebt!

      Alles Liebe
      Tanja

  • Hallo Tanja,
    schon anhand der zahlreiche Kommentare ist zu erkennen, dass du mit diesem Thema einen Nerv getroffen hast. Vor allem bei Frauen. Denn sehen wir den Tatsachen ins Augen, nur Frauen müssen die biologische Uhr fürchten. Männer dagegen können auch im hohen Alter noch problemlos Vater werden.

    Während meines Studiums habe ich ganz genauso gedacht wie du. Das Reisen war (und ist) ein fundamentaler Bestandteil meines Lebens. Obwohl meine finanziellen Möglichkeiten bescheiden waren, habe ich es immer irgendwie ermöglicht 4-5 im Jahr rauszukommen. In manchen Jahren war ich insgesamt 3-4 Monate im Ausland. Von mir aus hätte das ewig so weitergehen können. Das Thema Kinder schien mir noch in weiter Ferne. Vielleicht mit 30, das ist ja heute auch noch jung. „Damals“ war ich 23. Auch nach dem Studium wollte ich erstmal ins Ausland. Mein Freund und ich planten, direkt nach dem Abschluss erstmal für einige Woche durch Indien zu reisen. Und dann hat das Schicksal zugeschlagen.

    Wir haben es nicht geplant, es ist eben passiert. Nach den ersten 5 Schockminuten in denen ich realiseren musste, dass jetzt alles, was für die Zukunft wichtig war, nun komplett überdacht werden muss. Indien kam nicht mehr in Frage, Auslandsjob ja auch nicht. Stattdessen Kinderzimmer und Stillzeit. Und dann kam ein ganz neues Gefühl, dass ich so nie erwartet hätte. Pure Freude.

    Unsere Tochter kam zur Welt, als ich 24 war, viel eher, als geplant. Mein Freund und ich haben beide noch studiert. Somit waren unsere Finanzen nach wie vor begrenzt. Doch unser Stillkind brauchte gar nicht viel. Das Studium konnte ich trotzdem erfolgreich beenden und habe auch sofort einen Job gefunden, der mir Spaß gemacht hat. Auch das Reisen ist weiterhin Teil unseres Lebens. Nur im anderen Maßstab. Jetzt nicht Indien, dafür Schweden und Norwegen. Sicher keine schlechteren Ziele. Unsere Tochter ist inzwischen 3 und reist bereits genauso gerne wie wir und wir erleben Reisen viel viel intensiver. Denn sie sieht die ganzen Wunder zum ersten Mal. Ein wahnsinniges Gefühl!

    Irgendwann kam die Frage, wann denn das zweite Kind kommen soll. Wieder habe ich genauso gedacht, wie du. Ich liebte meinen Job und konnte mir nicht vorstellen, jetzt einfach wieder aufzuhören. Tolle Aufgaben, Führungsverantwortung, super Kollegen. Sowas bekommt man doch nicht auf dem Silbertablett serviert. Also habe ich (mein Freund war anderer Meinung) für uns entschieden, dass wir damit noch warten. Und wie das so ist, wenn ich mal was entscheide, hat das Schicksal ganz andere Pläne. Dieses Mal jedoch kein Baby, sondern die Arbeit. Unser Projekt wurde von heute auf morgen beendet, fristlose Kündigung für die gesamte Abteilung, aus heiterem Himmel.
    Bis heute bereue ich es, mich damals nicht für Kind 2 entschieden zu haben. Denn es kommt eh immer alles anders, egal was man so plant.

    Und heute? Zwei Monate war ich nach der Kündigung zuhause. Mit meiner Tochter, die schönste Zeit, die wir je hatten. Ein paar Wochen davon waren wir auf Reisen, unglaublich schön. Jetzt arbeite ich wieder und ich arbeite sehr gerne. Doch nun kenne ich meine Prioritäten. Ich weiß, dass die Arbeit, egal wo, vergänglich ist und ich weiß, dass ich auch immer etwas neues finden könnte. Aber die Möglichkeit, die Zeit mit der eigenen Familie zu nutzen, die habe ich nicht immer. Irgendwann ist es einfach vorbei.
    Ja, das Reisen wird defintiv anders. Aber es wird nicht schlechter.

    • Hallo Jane,

      wow. Ich habe mir ehrlich gesagt immer gewünscht, das ein Unfall passiert wäre. Ich hätte das Unfallkind geliebt und wäre ihm so dankbar gewesen, dass es mir diese Kopfsache abgenommen hätte. Das sagt wohl viel über mein Wollen aus :-) Danke für die tolle Beschreibung und ich kann mir gut vorstellen, dass du sehr recht damit hast.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Hallo Tanja,
    Ich glaube, vielen Frauen geht es wie Dir. Aber heute gibt es eigentlich viel weniger konventionelle Zwänge als früher.

    Ich gehöre (eher durch Zufall) zu den Frauen, die ihre Kinder relativ früh bekommen haben. Ich habe meinen Mann kennen gelernt, wir haben schnell geheiratet, uns mit einem Hotel selbstständig gemacht, dann kam Kind 1, 2 Jahre später Kind 2, Arbeit 24 / 24 und 7/7 und alles mit den Kindern und ohne Oma. War alles möglich. Und nach 11 Jahren hatten wir dann keine Lust mehr !
    Hotel verkauft, Kinder unter den Arm und ab ging’s. Wir sind dann fast 4 Jahre lang mit den Jungs gereist (Thailand, USA, Costa Rica). Mein Mann ist Franzose und die Kinder waren (und sind) offiziell im Fernunterricht angemeldet.

    Jetzt sind wir in Peru, wo wir versuchen, professionnell Fuss zu fassen. Wir haben die letzten Jahre gelernt, mit weniger zu leben, viel Zeit mit unseren Kindern zu verbringen, und immer daran zu glauben, dass wir können, wenn wir wollen.

    Denke nicht zu viel darüber nach. Die Entscheidung, Kinder zu haben, ist ganz persönlich, es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Was immer Du machst, ist richtig für Dich.

    Liebe Grüsse,
    Martina

    • Hallo Martina,

      wow, wie viele hier Kinder haben, von denen ich es gar nicht wusste :-)

      Wie toll, dass ihr mit Familie so ein außergewöhnliches Leben habt! Meinen Respekt. Ich glaube, Glaube versetzt Berge. Euer Lebensweg bestätigt mir das!

      Danke für deinen Kommentar.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Liebe Tanja,
    man, du bist echt so gut darin, deine Gedanken in Worte zu fassen. Ich finde es toll und mutig, dass du dieses Thema – das ja nun wirklich sehr persönlich und leider oft genug Anstoß einer Dikussion oder eines Streites ist – ansprichst.

    Ich kann deine Gedanken nachvollziehen, auch wenn ich persönlich noch so gar nicht vom Kinderwunsch gepackt bin. Vielmehr stoßen mich Kinder ab. Ich glaube, ich habe einfach Angst, dass sich mein Leben dann nicht um mich dreht, sondern um einen Menschen, der voll und ganz auf mich angewiesen ist. Ich habe – genau wie – Angst, meine Freiheiten, Pläne, Träume, Hobbies aufgeben zu müssen. Ich habe Angst um meine Beziehung!

    Ich mag meinen Job, ich will mich da nicht rauskindern (geiler Begriff übrigens). Aber wenn ich die Muttis sehe, die zurück kommen aus der Elternzeit, dann wollen sie wieder genau dahin zurück. Hormonbedingte Prioritätenverschiebung, denke ich. Und finde es gruselig, dass die Muttis sich so verändern und zu hormongesteuerten Umsorgungsmaschinen werden.

    Auch davor habe ich Angst.

    Aber weißt du, welcher Gedanke – und der ist neu – mich auch beschäftigt? Wenn ich mal alt bin, wer kommt mich dann besuchen? Wenn ich sehe, wie sehr meine Mutter sich über meine Besuche freut und wie gerne sie meinen Freund und mich einlädt, dann muss einer Mutter das doch unglaublich viel geben. Wird man einsam im Alter, wenn man keine Kinder hat? Das macht auch Angst.

    Und ich habe keine Lösung. Ich weiß nur: Jetzt noch nicht! Jetzt will ich egoistisch sein, jung, frei, wild. Viele meiner Freundinnen hingegen wissen schon genau, dass sie in ein paar Jahren Kinder haben wollen. Sie planen das fest ein. Ich nicht. Mich schreckt das ab.

    Aber du willst ja. Also ist das, denke ich, schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung. Und vielleicht muss man einfach machen und dann gucken, was passiert, statt sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was man alles nicht mehr so machen kann wie vorher. Man gewinnt dabei ja schließlich auch, oder? Das sagen zumindest die Muttis…

    Ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft und ein gutes Gefühl bei deiner Entscheidung, egal wie und wann sie fallen wird :*

    Alles Liebe
    Julia

    • Hallo Julia,

      hach wieder so ein toller lieber Kommentar von dir.

      Kann mir gut vorstellen, dass es dich noch nicht packt. Du bist ja auch noch einiges jünger als ich.

      Das mit dem hormongesteuert macht mir keine Angst, ich weiss, dass meine Familie alles für mich sein würde, bin mir aber auch sicher, dass ich so viel Hunger habe, dass ich trotzdem immer noch nach anderem gieren würde, wie einem erfüllenden Job oder Reisen.

      Das mit dem Alter finde ich übrigens gefährlich. Das wünsche ich mir auch, aber gleichzeitig ist das der einzige Grund, der für mich keiner sein darf, ein Kind zu bekommen. Denn man weiß nie wie sich die Beziehung entwickelt. Wenns blöd läuft, dann kann dich dein Kind nicht leiden und verlässt dich mit 20 und bricht den Kontakt ab. Darauf stelle ich mich ehrlich gesagt ein, denn ich will ein Kind, weil ich jemand das schenken möchte, was ich haben durfte. Ein tolles Leben, dass Spaß macht zu leben. Und weil ich es wichtig für mich finde, den Punkt zu erreichen an dem sich nicht mehr alles nur um mich dreht. Ich finde es ehrlich gesagt schlimm, wie wir uns immer um uns selbst kreisen. Nur ein Kind schafft das glaube ich zu verändern und darauf freue ich mich.

      Ich bin gespannt wie das Leben weiter geht …

      Genieß deinen Job und deine Freiheiten! Der richtige Zeitpunkt für eine Lösung komtm bestimmt :-)

      Alles Liebe
      Tanja

  • Liebe Tanja!

    Warum denken eigentlich alle, dass das Leben aufhört. wenn man Kinder hat? Das Gegenteil ist der Fall! Ich bin und ich war immer reisesüchtig. Vor meinen drei Kindern und mit meinen drei Kindern. Sicherlich sind die ersten Reisen mit Kind ganz anders als vorher, aber auf keinen Fall weniger schön.
    Meine Kids sind jetzt in einem Alter, in dem es absehbar wird, dass sie ihre eigenen Reisewege gehen und genau das macht mich etwas traurig. Ich bin weiss Gott keine dieser überbehütenden Mütter, aber für mich gibt es nicht Schöneres, als mit der ganzen Familie zu reisen.
    Das Leben hört nicht auf, wenn man Kinder hat – ganz im Gegenteil!

    Lieber Gruss,
    Ellen

    • Hallo Ellen,

      ohne Menschen wie dich hab ich das ehrlich geglaubt. Tut mir Leid, aber immerhin lasse ich mich eines besseren belehren und freu mich, dass es wirklich so toll ist, mit Familie unterwegs zu sein.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Hallo Tanja,
    das ist ein wahnsinnig schöner Artikel, unglaublich ehrlich und persönlich. Toll! Respekt, daß du ihn veröffentlicht hast.
    Ich gehöre, wenn ich die Kommentare so lese, wohl zu der kleinen Minderheit, bei der sich der Kinderwunsch verflüchtigt hat. Als Jugendlicher wollte ich spätestens mit 30 Kinder haben, Mann, Haus mit Garten, also das ganze Programm. Mit 23 bin ich dann mit meinem Partner zusammen gekommen, der keine Kinder wollte, was er mir auch von Anfang an gesagt hat. Das war damals für mich nicht so schlimm, war ich mir damals doch überhaupt nicht sicher, daß er der Mann fürs Leben ist. Aber unsere Beziehung hielt und verfestigte sich. Gerade so mit 30 war es dann für mich besonders schwer, ich hätte jedes Kind entführen können und habe auch über eine „ungewollte“ Schwangerschaft nachgedacht. Zum Glück habe ich diesen Betrug an meinem Partner nicht begangen. Auch über Trennung habe ich nachgedacht, doch mir lag und liegt sehr viel an dieser Beziehung. Und zwei Freundinnen von mir haben sich genau aus diesem Grund von ihrem Partner getrennt und haben jetzt mit Mitte 40 weder Mann noch Kind.
    Naja, lange Rede kurze Sinn, irgendwann zwischen 30 und jetzt fast 40 war der Kinderwunsch weg. Ich kann dir ehrlich gesagt nicht genau sagen, wann, wie und warum. Er war einfach weg. Ich kann Babys in den Arm nehmen, ohne direkt mit ihnen weglaufen zu wollen. Ich habe keine Krise bekommen, als meine kleine Schwester verkündete, daß sie schwanger ist. Und ich glaube, nein ich weiß, daß ich sehr gut ohne Kinder glücklich alt werden kann. (wer weiß denn schon, ob die Kinder einen im Alter überhaupt besuchen würden und nicht in Australien leben)
    Dir wünsche ich, daß du deinem Herzen folgst. Denn das ist das einzig richtige. Und wenn du dich in der Bloggerwelt und auf deinen Reisen umschaust, wirst du viele Eltern entdecken, die mit ihren Kindern die Welt erkunden und nicht nur an die Nordsee und in den Center Park fahren.
    Der Job ist wirklich nicht das wichtigste im Leben. Wenn ich mir meine Kolleginnen so anschaue, die nach der Elternzeit wiedergekommen sind, dann muß ich sagen, daß sich bei den allermeisten die Prioritäten deutlich verschoben haben.
    Alles Liebe
    Ina

    • Hallo Ina,

      danke für deine persönliche Geschichte! Gerade die tiefen Einblicke in diesen Kommentaren bestätigen mich darin, dass es richtig war, den Beitrag zu veröffentlichen.

      Das der Kinderwunsch vergeht, wenn er so lange besteht, das höre ich von dir zum ersten Mal. Ich kenne eher die Geschichten, die du von deinen Freundinnen erzählst, die nun ohne Kind und ohne Mann leben. Ich bin ehrlich ganz fasziniert, dass es das auch gibt!

      Danke für deine Offenheit.

      Viele liebe Grüße
      Tanja

  • Hi,

    beim Lesen Deiner Geschichte habe ich mich wieder erkannt. Ich bin studierte Betriebswirtin und habe einen tollen, nahezu stressfreien und super bezahlten Job mit jeder Menge Anerkennung und Feedback. Dazu nette Kollegen und einen klasse Chef. Dafür habe ich hart und lange arbeiten müssen und seit Jahren geniess ich die Früchte. Ich wusste aber auch: wenn ich in Elternzeit gehe, wird jemand anders meine Position besetzen. Potentielle Kandidaten gibt es genug. Daneben hab ich viel mit Reisen verbrahpcht und es gibt immer noch Flecken auf der Erde, die auf meiner „to do“-Liste ganz oben stehen – die aber auch mit Kind praktisch nicht zu bereisen sind. Nur eins unterscheidet uns wesentlich: ich habe meinen jetzigen Mann erst mit 32 kennengelernt. In den 20-ern war ich mit einem Mann 10 Jahre liiert und bin im Nachhinein froh, das das Kinderthema da nie aufkam.

    Aber nun zur Gegenwart. Ich wurde irgendwann 35…ticktack…dann 36. Und dann hab ich einfach entschieden: jetzt oder nie. Mit 37 habe ich dann meinen wundervollen Sohn geboren. Ich muss sagen, die ersten Monate waren die härtesten meines Lebens. Vom absolut selbstbestimmten Leben hin zu einer fremdgesteuerten, dauerhaft übernächtigten Mutti. Von der gepflegten Fitness- und Saunagängerin hin zum übergewichtigen Zombie, die nicht mal genügend Zeit für die Dusche fand. Aber die Phase verging und es blieb…Liebe. Tiefe und innige, wahrhaftige Liebe, die ich so noch nie erlebt habe (sorry, mein lieber Mann). Ich hab es früher immer für Geschwafel gehalten: Mutterschaft verändert einen komplett. Es ordnet das Koordinatensystem des Lebens neu. Und es fühlt sich für mich so wundervoll an, das ich mit 38 noch eine Tochter bekommen habe. Und heute sage ich: schade. Wäre ich nicht schon so alt, hätte ich mir jetzt auch locker noch mehr Kinder vorstellen können. Irre, nicht?!

    • Hallo Ulli,

      vielen, vielen Dank für deinen Kommentar. Wow, was für eine Geschichte. Glückwunsch zu den beiden Kids. Also ich werde ja jetzt 36 … da könnte ich (bis auf den Männerwechsel) ja noch deinen Weg einschlagen. Was eine schöne Vorstellung :-)

      Beeindruckend, dass sich das so ändert und man vieles erst weiß, wenn man es selbst erlebt ..

      Danke und liebe Grüße
      Tanja

  • Schön, dass das mal jemand so ausspricht. Da fällt mir der Spruch ein: „All my friends are having babies and I am just: where to next?“
    Ich dachte früher auch immer, dass ich mit 29 Kinder haben möchte. Jetzt bin ich bald 28 und kann mir Kinder so ganz und gar nicht vorstellen. Im Gegenteil. Ich hab meinen Job gekündigt und geh in 2 Wochen auf meine große Reise allein durch SOA.
    Aber das gute in der heutigen Zeit ist doch, dass sich alles ein bisschen nach hinten verlagert hat, deshalb sollten wir uns da auch nicht so stressen. Ich hab mir jetzt mal 31/32 als Plan gesetzt. Aber wer weiß.
    Alles Liebe
    Jules
    http://www.mabelicious.com

    • Hallo Jules,

      danke. Ja, da sind so viele, die so denken. Aber ehrlich. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit 35 mal so einen Artikel schreibe. Ich hätte geschworen in dem Alter längst zumindest ein Kind zu haben …

      Ich wünsche dir jetzt erst mal eine tolle Reise. Genieße sie. Bis 30 hat man heute wirklich noch alle Optionen und den Rest wird sowieso die Zeit zeigen.

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Liebe Namensvetterin,

    Ich habe deinen Beitrag zum Thema Angst bei adios-ansgt gelesen und so auf deine Seite gelangt.

    Ein Thema das mich inzwischen auch beschäftigt. Ich kann dir nicht einmal sagen, dass ich einen ausgeprägten Kinderwunsch habe. Ich bin jetzt 37 geworden, und ich möchte mich nicht später mit Vorwürfen plagen, es nicht einmal probiert zu haben. Ich denke mir, wenn es so sein soll, dann ist es richtig und gut, dann würde ich schwanger. Wenn es nicht so ist, dann ist es auch gut, und ich könnte meinen Frieden damit machen.

    Als ich meinen Partner mit 35 Jahren kennen lernte, kam der Vorschlag in einem halben Jahr die Pille abzusetzen und es zu probieren, von seiner Seite. So ich konnte mich langsam daran gewöhnen und Gefallen daran finden. Ich begann mich sogar darauf zu freuen.

    Und so wie das nun mal ist,- seine beruflichen Pläne gerieten ins stocken. Finanziell bekam er nicht das was er wollte, und so wurde das Thema, die Pille abzusetzen, immer wieder nach hinten verschoben. Bis heute. Inzwischen redet er gar nicht mehr von seinem Kinderwunsch, den er einst hatte.

    Und nun sitze ich hier mit 37 und bin etwas ratlos. Natürlich weiss ich das es noch nicht zu spät ist, und lange Zeit wollte ich auch gar keine Kinder,- es geht mir nur darum, dass ich die gerne Chance gehabt hätte es wenigstens probiert zu haben.

    • Hallo Tanja,

      danke, dass du deine Gedanken und deine Geschichte hier teilst. Ich glaube, dass deine Aussage „gerne ie Chance gehabt hätte es wenigstens probiert zu haben“ ein ganz zentrales Thema heute ist. Wir dürfen in so vielen Punkten unser Leben bestimmen, bespielen und entscheiden und gerade in diesem wichtigen Punkt gibt es so viele Widrigkeiten. Die einen sind Single zur falschen Zeit, die anderen haben in der Partnerschaft unterschiedliche Vorstellungen und bei wieder anderen klappt es dann nicht.

      Diese Null-Garantie und diese Schwierigkeiten machen das Thema wohl zu dem Thema und machen es gleichzeitig zur Privatsache und einem Tabu, weil darüber spricht man ja nicht.

      Wie es auch kommt, ich wünsche dir, dass sich das richtige für dich / für euch gibt und ihr damit glücklich seid.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Hallo Tanja,
    ich lese deinen Blog und deine Artikel total gerne. Sie haben immer was frisches und die Lust für die nächste Reise steigt.
    Dein Artikel bezüglich des unerfüllten Kinderwunsches spricht mich persönlich auch total an. Bin genauso berufstätig und stehe quasi jeden Tag „meine Frau“. Mit 30 Urlaubstagen im Jahr versuche ich jedes Jahr aufs Neue soviel wie möglich davon rauszuholen um meinen Reisedurst zu stillen. Es gibt einfach so viele Städte und Länder die mich noch interessieren und die ich erkunden möchte.

    Bin jetzt 26 Jahre alt und ich merke wie meine biologische Uhr langsam das Ticken anfängt. Bei Neugeborenen Babys fängt mein Herz an zu schlagen und man möchte am Liebsten auch eins. Dann widerum überkommt einen die Angst weil man nicht weiß wie das sein wird. Man hat es ja Gut in seinem bisherigen Leben. Und man ist frei um was Neues auszuprobieren. Gerade das macht einem vielleicht auch Angst. Oder mir Angst. Gerade was das Thema Reisen angeht.

    Mein Mann denkt da ganz anders wie ich. Seine Kollegin ist jetzt schwanger und seine Gedanken waren dann nur „wie wird es sein wenn meine Frau mir mitteilt dass sie eins erwartet“. Er steht komplett hinter mir und würde sich total freuen eine Familie zu gründen. Das andere ist auch, dass meine Eltern uns zu 100% unterstützen.

    Und mittlerweile denk ich auch positiv darüber. Ich wollte schon immer Mama werden und denke dass genau das auch vereinbar ist mit dem Reisen.
    Man macht dann halt „andere“ Urlaube. Aber genau das Reisen mit den Kleinen kann einen doch auch Bereichern.
    Mein Papa sagt immer dass gerade wir (mein Bruder und ich) das sind, wofür er lebt. Und ob er jetzt das eine oder andere Land gesehen hat oder nicht spielt für ihn keine Rolle. Ihm ist es wichtig dass es seiner Familie gut geht. Und genau das erfährt man erst wenn man Kinder hat.

    Also sollen wir einfach alles auf uns zukommen lassen. Ich glaube mittlerweile auch dass alles seinen Sinn hat im Leben. Wen man so kennenlernt und wer einen begleitet. Mir war Heiraten nie wichtig und jetzt bin ich froh vor ca. 3 Jahren meinen Mann gefunden zu haben. Das möchte man ja auch nicht mehr missen.

    Ich denke dass du mit der Zeit die richtige Entscheidung für dich triffst. Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute und erstmal viel Freude auf die Vorbereitung deiner nächsten Reise :-). Bin schon gespannt was du berichtest
    LG
    Christina

    • Hallo Christina,

      ganz arg lieben Dank für die lieben Worte zu meinem Blog und für deine Geschichte.

      Ich glaube vor allem, dass Kinder einem den Bezug auf sich selbst nehmen und das sie deshalb so wichtig sind. Es gibt wohl nichts, was einen daran hindert, dass man ständig um sich selbst kreist, darum, ob man glücklich ist, ob man jenes richtig oder falsch gemacht hat. Kinder ordnen glaube ich vieles neu und deshalb sind sie für die persönliche Entwicklung ein wichtiger Schritt. Aber vielleicht auch deshalb der Grund, warum man sich so schwer damit tut.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

  • Ich glaube wir Menschen haben heutzutage ein großes „Problem“. Die Qual der Wahl. Das setzt uns wahnsinnig unter Druck, denn wir wollen am Liebsten alles haben und auf nichts verzichten. Das geht nur leider nicht. Mein Rat: Kopf ausschalten und einfach machen, wonach Dein Herz steht. Ja, Kinder sind oft nervig und anstrengend und lästig. Aber sie sind auch wahnsinnig toll, bereichern das Leben so sehr und man lernt, sich selber nicht mehr ganz so ultrawichtig zu nehmen. Ich würde nie wieder drauf verzichten wollen. Und es gibt keinen Grund warum das Leben und Reisen zuende sein soll, nur weil man Kinder hat. Menschen die das denken, sind auch vorher nie wirklich gereist. Ich bin mir sicher, Du wirst die richtige „Entscheidung“ treffen ;). GlG/ Nadine

    • Hallo Nadine,

      dieses Problem haben wir definitiv. Der Minimalismus, die Glücksforschung und der ganze Spaß kommen ja von irgendwoher. Wenn ich bei meinem Kinderwunsch ankomme, ist der Hauptgrund eigentlich immer: dass ich genug habe, dass sich mein Leben um mich selbst dreht und dabei ist das schon wieder ein eigener Egoismus. Übrigens gehört dein Blog zu den besten, um mir das mit dem Reisen klar zu machen. Allein deine Malediven-Familien-Artikel großes Kino :-) Das verschafft irgendwie das GEfühl, das mit Kind immer noch alles möglich ist.

      Liebe Grüße
      Tanja

  • […] Reisen oder Kinder? Einen sehr persönlichen Artikel über das Thema Kinderwunsch hat Reiseaufnahmen publiziert. Gedanken, die sich sicher viele Frauen machen. Es ist schön, dass wir alles machen können. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo wir Prioritäten setzen müssen. > Unerfüllter Kinderwunsch: Die tickende Zeit und die Qual der Freiheit! […]

  • Liebe Tanja,

    Du scheinst Dein Leben so intensiv und bewusst zu leben, dass ich den Verdacht habe, dass Du nicht allzu viel bereuen musst. :)

    Es gibt keine Garantie, dass Du mit Kindern glücklich wirst und auch nicht ohne. Aber das wird Dir klar sein. Die Biologie und die Sehnsucht nach Kindern hilft sicher, sich auf diesen wunderbaren Wahnsinn einzulassen ;)

    Zur frustrierten Endvierzigerin: die halte ich für ein Klischee. Ich selbst habe noch keine kennen gelernt, die in dieses biestige Bild passt.

    Ich selbst bin Ende vierzig und mein Kinderwunsch hat sich nicht erfüllt. Mit Mitte vierzig habe ich mich davon verabschiedet – soweit man das sagen kann. Ich war spät dran mit meinem Wunsch und Kinder ohne einen guten Partner kamen für mich nicht in Frage, Die Versuchung, sich in dieser teilweise recht verzweifelten Zeit zu isolieren war groß, weil es weh tut zu sehen wie es scheinbar bei allen klappt nur bei einem selber nicht. Ich habe mich aber in der Zeit früh bewusst dafür entschieden, in Kontakt mit meinen Freunden und den Kindern zu bleiben. Lieber verdrücke ich mal ein Tränchen, wenn es mich überkommt…

    Ich habe den Mut gefasst Dir das zu schreiben, weil ich lange nach positiven weiblichen Vorbildern war, die keine Kinder haben. Inzwischen kenne ich viele und viele ungewöhnlichen Lebensmodelle. Nachdem ich aufhören konnte, mich unter Druck zu setzen, dass ich jetzt ja wenigstens mega erfolgreich und berühmt werden müsse, konnte ich Erfüllendes für mich finden.

    Falls Du Dich für Kinder entscheidest, möchte ich Dir alles Liebe dafür wünschen und dass Du einen Weg findest der genau zu Dir passt. Ich habe beobachtet, dass viele Mütter wahre Meisterinnen sind, wenn es um den Umgang mit Situationen geht, die nicht „perfekt“ zu lösen sind, und auch was Güte und Ideenreichtum angeht. :)

    Vielleicht kennst Du diese Artikel schon?:
    http://www.weltreise-mit-kind.de/

    http://www.spiegel.de/reise/aktuell/familienreise-blog-vorbereitungen-und-darf-man-in-der-elternzeit-reisen-a-864415.html

    http://www.weltwunderer.de/neuseeland-als-zwischenstopp-mit-baby-lola-auf-weltreise/

    Liebe Grüße
    Anna

    • Hallo Anna,

      ganz, ganz arg lieben Dank für deinen Kommentar und sorry für meine späte Antwort.

      Deine offenen Worte sind ein wahrer Zauber, gerade, weil es nicht so viele Beispiele gibt. Meine engsten Freunde haben jetzt schon eigentlich alle Kinder. Ich bin gespannt wo die Reise hinführt. Am Ende macht das Leben sowieso mit einem was es will und die größte Kunst ist wahrscheinlich anzunehmen, was das Leben gibt und das beste daraus zu machen.

      Bisher bin ich sehr dankbar für das was mein Leben mir bisher gegeben hat und hoffe, dass ich das immer sein kann, ob mit oder ohne Kind.

      Danke für die Links, Weltwunderer lese ich schon lange und bewundere sie sehr, ebenso wie einige andere Familienblogger, die hier kommentiert haben.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

  • Ich bin die jüngste von sieben Kindern und wollte schon immer eine eigene große Familie.
    Von Beruf bin ich Erzieherin und demnach den ganzen Tag von Kindern umgeben. Ich liebe es und in jeder einzelnen Minute auf der Arbeit denke ich daran, dass ich eigene haben möchte.
    Mir fehlt allerdings der passende Vater dazu. Meine Freundinnen sagen schon alle, ich solle es doch bei einem one-night-stand drauf ankommen lassen, jedoch finde ich das auch nicht fair – weder dem Kind, noch dem Mann gegenüber.

    Doch die Zeit rennt mir davon…. noch 1-2 Jahre, dann fühle ich mich zu alt und würde mich dagegen entscheiden. Allerdings würde es mein Herz zereissen… jeden Tag auf der Arbeit die Kinder zu sehen und zu wissen, dass ich nie eigene haben werde.

    • Hallo Inna,

      wow, sechs Geschwister?! Hast du dann viele Neffen und Nichten?

      Es gab in der letzten Ausgabe der Nido glaube ich einen eigenen Begriff für Mütter, die Eltern ohne Vater, wurden, also sich für One Night Stands oder Sperma aus dem Ausland entschieden haben. Ich glaube, dass man auch ohne Partner prima Kinder erziehen kann, manchmal nimmt das Leben ja auch grausamerweise ein Elternteil und dann geht es auch.

      Ich würde darauf hören, was dein Herz sagt und wenn der Wunsch so groß ist, dann mach es. Gerade Dänemark scheint dafür tolle Lösungen zu bieten. Versuch mal an den Artikel zu kommen, das Thema an sich klang sehr gut.

      Am Ende können Frauen ja auch nichts dafür, wenn zur rechten Zeit kein passender Partner da ist.

      Viel Glück bei dem Weg für den du dich entscheidest!

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Hallo Tanja,

    Wie lustig! Ende dreissig, Reiselustig, meine. job und Mann liebend. Gerade eine halbes Jahr auf Reisen und gleichzeitig am Eigenheim einrichten. Mir geht es genauso wie dir … In allen Punkten. Ich verzweifle manchmal an mir, weil ich die biologische Uhr scheinbar nicht höre und doch vielleicht sollte. Ich hab leider keine Antwort. Nur einen Riesendickkopf. Dann nehme ich halt mein Baby mit auf die Reisen und im Job mache ich Teilzeit, das wird schon. Und wenn es nicht klappt, hab ich auch ein schönes Leben. Warum sollte ich in ein paar Jahren zur Zicke mutieren, bloss weil ich keine Kinder habe. Hab ich ja jetzt auch nicht und bin sehr glücklich.

    Ganz liebe Grüsse und mach weiter so! Lese total gern hier, gerade neu entdeckt!

    • Hallo Sabine,

      hihi, herrlich diese Ähnlichkeiten. Ich versuche mir das auch immer einzureden, dennoch hätte ich nie gedacht, dass das loslassen eines Tages so ein Problem sein könnte. :-) Ich bin gespannt woe wir final landen werden – egal wie, hauptsache wir sind am Ende damit glücklich :-)

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Hallo Tanja!
    Ich bin heute zufällig auf deinen Blog gestoßen (eigentlich suchte ich nach einer Antwort für mich selbst, ob die nächste Reise nun Richtung Bali oder doch Malaysia gehen soll) und konnte mich für Stunden nicht mehr losreißen. Nun habe ich mich bis zu diesem Beitrag durchgecklickt… und mir fehlen die Worte! Du hast soeben all meine Ängste 1:1 aufgezählt! Ich bin Mitte dreißig, liebe das Reisen und bin happy mit meinem Job und den Kollegen, – aber die doofe innere Uhr tickt immer lauter und ich verstehe, dass ich die Familienplanung nicht schon wieder um ein Jährchen verschieben sollte… Da kommt noch meine osteuropäische Familie dazu, mich und meinen Partner als verwöhnte Egoisten zu betiteln, weil wir nicht auf unsere Freiheit zu reisen zugunsten von Nachwuchs verzichten wollen. Aber ich will eben alles, ohne Abstriche- den tollen Job behalten, weiterhin viel reisen und Mutter werden.
    Ich bin so froh, dass du das Thema ansprichst – das tut so gut, dich zu lesen! Danke dafür! :-)
    Liebe Grüße
    Tanja (ja, der Name ist eine weitere Gemeinsamkeit :-))

    • Hallo Tanja,

      wie lieb von dir! Ich glaube fest, dass es ganz vielen so geht wie uns beiden. Es ist unsere Gesellschaft, die uns alles gibt, aber auch so vieles dadurch erschwert. Kein Wunder sind wir so zerissen. Ich glaube nicht, dass wir Egoisten sind. Wir sind nur sehr realisitisch und nüchtern und wissen eben auch, was wir aufgeben. Immerhin habe ich keine Familie, die ungeduldig ist im Hintergrund. Im Gegenteil. Meine Mama findet es sogar gut, dass ich diese Entscheidung so bewusst treffen möchte.

      Viele liebe Grüße und schön, dass du da bist
      Tanja

  • Ich war so wie du, ich habe mein job geliebt und die Freiheit… Ich war schon 33 wenn das biologische Uhr fing an zu schlagen…da habe ich mir gedacht jetzt wurde Zeit, nach 35 das Risiko ein Kind mit down Syndrom oder andere gesundheitliche Problemen zu haben steigt deutlich zu hoch. Ich habe zu erst zwei Fehlgeburten, mein Körper hat halt nicht auf die Schwangerschaft reagiert mit hormonelle Einstellung, dann 12 wiche ider 13 woche der Abgang. Es war schon schmerzhaft. Buch körperlich sondern seelenschmerz. Alle hatten kinder , menche mehr als sie wollten, nur ich schaff dass nicht. Ich füllte mich wie ein Untermensch, die dummste. Die dritte Schwangerschaft musste geholfen werden mit Medikamenten. Ich habe einen begabte Frauenarzt gehabt, ohne ihn wurde ich heute wahrscheinlich kinderlos sein. Stefan, mein Sohn kamm gesund zur Welt, ich war in Tränen vom Glück und Angst auch.
    Es war sau schwer, die erste zwei und halb Jahren oder drei ich habe wirklich keine Freiheit gehabt. Immer aufpassen dass er such nicht verschluckt, dass er seine Zähne nicht gegen irgendwelche Möbel Stück raus schlägt als er angefangen hat zum laufen…ja, das war echt schwer jede Sekunde aufpassen zu müssen, spielen zu.müssen, nicht durch oder spät schlafen zu dürfen, trotz aufgeregt und gereizt sein das Kind tristen zu müssen, stillen ist auch ein Kampf manchmal in dem alter…
    Aber weißt du was? Jetzt ist er fast 5. er zieht sich alleine an und aus, nimmt sich selber was zum.essen oder trinken vom.Kühlschrank, spielt alleine oder mit Kindergarten Freunde, und ich habe mein job wieder…OK, ich gehe nicht abends in disco, da ich muss helfen beim Zähne putzen und gute Nacht Kuss geben.
    Aber dass wird auch schon in ein Jahr oder zwei.
    Ich denke dann werde ich meine so genannte Freiheit wieder haben, so wie andere Leute ohne Kinder, aber ich werde etwas haben was sie nicht haben:
    Die suesste Stimme die diese Worte in meinem Ohr flüstern: “ mama, du bist die beste mama auf dem ganzen Welt und ich habe dich lieb. Du wirst immer mein bester Freund sein. “
    Da bin ich voll entschädigt für die paar anstrengende Jahren wo es schwer war.
    Ich werde es nie bereuen. Von alle meine erfolge, dass ist das größte und auch eins das niemand aendern kann oder verkleinern kann.
    Wenn ich sterbe und einer fragt was hast du in deinem leben gemacht, da werde ich mein Sohn zeigen und sagen: dass! Ein Mensch. Ausser ihn, nichts besonders. Aber dieser Mensch habe ich gemacht, von die erste Zelle bis zum eine intelligente verantwortungsvolle wunderbaren Wesen erbracht. Dies ist meine Leistung. Da habe meine ganze liebe und kraft und wissen eingesteckt, um es witer zu geben. Da ist der Sinn meines Lebens. Nicht reisen oder Kunden zufriedenstellen, dass aless ist nebenher.
    Und so was kann man nie bereuen.
    Es gibt dunklere Stunden, wir alle haben dass. Es geht vorbei. Aber dass zu sehen, dass aus dur was geworden ist, ein Mensch, ein wunderbares Wesen, dass größere Erfolg Gefühl, dass geht nicht vorbei.
    Gruss und Kopf hoch.
    DZ

    • Hallo Dana,

      danke für deinen tollen Kommentar und deine Geschichte. Da liegt wohl viel wahres drin, dass einem so ein Satz des eigenen Kindes, viel mehr geben und viel mehr entschädigen kann, als mancher Job es kann …

      Alles Liebe
      Tanja

  • ui, den Artikel seh ich erst jetzt!

    „Manchmal wünschte ich mir, dass ich einen blöden Job hätte. Denn ich kenne Menschen, die sich „einfach“ aus ihren Jobs rauskindern“

    Es ist fast schon stereotyp, das Frauen um die 30 oder 30+ in schwierigen Jobsituationen plötzlich schwanger werdne. Ich habe das oft erlebt und kann das auch irgendwie nachvollziehen. Wenn man eh den Kinderwunsch hat – warum diese Situation nicht nutzen?

    Ich bin da in einer glücklichen Situation, denn ich muss mich nicht entscheiden. Kinder habe ich mir nie gewünscht und wenn ich ein Kind treffe (ich habe es bisher tatsächlich geschafft, nie eines zu halten), dann lässt mich das eher kalt. Da springt nichts an bei mir. Offenbar fehlen mir da ein paar Hormone – Muttergeühle kenne ich nicht, höchstens etwas vergleichbares gegenüber meinen Katzen.
    Das setzt mich natürlich in die glückliche Situation, dass ich den Druck nicht habe, den viele Frauen meines Alters kennen – v.a. viele Singlefrauen. Wenn ich den Traumpartner nicht mehr finde, ist das nicht so tragisch – ich richte mir mein LEben auch so gut ein. Wenn ich einen Kinderwunsch hätte, wenn ich mich nach Familie sehnte, dann sähe es anders aus.
    Ich verfolge meine Leidenschaften – wie du es auch beschreibst – denn ich weiß: Mich drängt nichts.
    Dein Artikel führt mir da mal wieder vor Augen, dass ein nicht existenter Kinderwunsch durchaus auch ein Privileg sein kann, wenn man das so nennen will.

    LG, Ilona

    • Hallo Ilona,

      wahrscheinlich ist das wirklich ein Privileg. Denn du wirst es nicht bereuen, ich bereue heute schon, wenn ich das Baby einer Freundin halte oder mit dem Kleinkind einer anderen spiele, das ich den Schritt nicht längst getan habe … immerhin war der Sommer gut zum Thema rauskindern, aber das ist ein anderes Thema. Jetzt muss nur noch das Fernweh loslassen!

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Hallo Tanja,

    ich bin heute zufällig über deinen Beitrag gestolpert. Wie vielen Lesern hat mich dein ehrlicher Beitrag aus der Seele gesprochen.
    Ich bin wie du 36 und setze mich mit dem Kinderwunsch seit einiger Zeit auseinander. Mittlerweile bin ich an dem Punkt und möchte mit meinem Partner ein neues Leben beginnen. Wir beide lieben das Reisen. Die letzten Jahre waren wir immer auf Safari in Ostafrika. Die 3 Wochen reisen im Jahr sind unser Jahreshöhepunkt. Der Rest des Jahres besteht aus 6 Tage Wochen, arbeiten an Wochenenden und Feiertagen. Ich habe 2 Jobs um mir meine Fernreisen zu finanzieren, weil die Miete in einer deutschen Touristenhochburg den Großteil verschlingt. Ich versuche peu a peu aus diesem Dilemma zu fliehen. In den letzten 6 Jahren ist ein kleiner Fortschritt erkennbar. Was beneide ich die 9 to 5 Jobs mit ihren 30 Tagen Urlaub. Den hätte ich zu gern und noch etwas biologische Zeit. Ich glaube, hätte ich einen Job der mich erfüllt und mir die Freiräume gibt eine Familie zu gründen, dann hätte ich dies wohl längst getan.
    Nun habe ich mich in der Vergangenheit zu sehr von meinem Umfeld beängstigen lassen. Arbeit wenn Feiertage und Ferien sind und die Kinder kommen immer nach den Gästen, denn die bringen das Geld. So will ich nicht leben und so bin ich auch nicht aufgewachsen. Also alles tun und dem ganzen entfliehen. Wie sehne ich mich nach Normalität. Eine Familie zu gründen ist doch das Normalste auf der Welt, oder?
    Ich wünsche Dir von Herzen, dass dein Kinderwunsch nicht unerfüllt bleibt. Ich kämpfe mit den gleichen Ängsten.
    Ich bin mir auch sicher du findest einen Weg für weitere Reisen. So wie du von deinem Job und Kollegen schwärmst bin ich auch von überzeugt, dass sie auch auf dich und dein Talent setzen wenn du „nur“ Halbtags arbeitest.

    • Hallo Anne,

      ich weiß gar nicht, wie sinnhaft ein erfüllender Job bei dem Thema ist. Manchmal glaube ich wirklich, dass das rauskindern, es gerade Spätentscheiderinnen wie uns, leichter machen würde …

      Ich drücke dir die Daumen, dass es sich so fügt, wie es euch glücklich macht! Den Reisehunger kenne ich ja auch und kann das gut verstehen.

      Alles Liebe
      Tanja

  • Hallo Tanja,

    ich habe deine Seite und den Artikel erst heute entdeckt, und muss (leider) sagen, er spricht mir aus der Seele. Ich bin dieses Jahr 37 geworden und das Thema „Kind – ja oder nein“ ist fast schon zu einem Dauerthema in meinem Kopf geworden. Auch bei mir gibt es wenig, was ich verändern wollte (außer einen weniger stressigen Job) – toller Partner, Freunde, Wohnung, es ist alles so, wie man es sich wünschen darf. Und natürlich das Reisen, das mich erfüllt und tatsächlich so ein bisschen mein Lebenselixier ist.

    Vor knapp zwei Jahren war es beinahe so weit, dass ich gesagt habe: Jetzt oder nie, das ist der passende Zeitpunkt endlich an Kinder zu denken. Mein Vater ist recht plötzlich verstorben, und das hat so einige Dinge in meinem Kopf bewegt. Mein Gedanke in diesem Moment war, dass ich jetzt so lange gewartet habe, dass mein Kind niemals seinen Großvater kennenlernen wird. Zeit der Trauer ist immer eine schwierige Zeit im Leben, ich musste mich um viele Dinge kümmern, auch um meine Mutter, man findet nach und nach wieder in den Alltag zurück und leider muss ich sagen, dass dieser Gedanke auch wieder in den Hintergrund getreten ist. Den Satz: „Das ist jetzt wirklich unsere letzte Fernreise, danach gehen wir das Thema ernsthaft an“, haben mein Partner und ich erst im Januar zueinander gesagt, als wir unsere Hongkong und China Reise geplant haben. Und irgendwie planen wir gerade schon wieder die nächste große Reise…

    Über eine Sache bin ich mir jedoch sehr bewusst: Sobald man selbst damit beginnt, solch ein emotionales Thema zu diskutieren oder ständig darüber nachzudenken, ist das wohl die schlechteste Art mit dem Thema Kinderwunsch umzugehen. Das Motto: „Einfach machen“, und Vertrauen in das Leben und in das zu haben, was kommt, wäre wahrscheinlich die bessere Art, mit dem Thema umzugehen. Möglicherweise kommt es dann, wie es kommen soll, und es ist wie mit allem im Leben: Es hat dann eben auch seine tollen und positiven Seiten (egal ob mit oder ohne Kinder).

    Ich sollte darauf wohl auch mehr vertrauen. Ich kann jetzt einfach nur Danke sagen und finde es großartig von dir, solch ein Thema offen anzusprechen. Viele der Beiträge haben mir auch tatsächlich gerade eine neue Sicht auf das Thema gegeben bzw. mir wirklich Mut gemacht, es vielleicht einfach auszuprobieren, ohne Angst davor zu haben. Toll fand ich den Beitrag, dass du dir mehr coole Eltern ansehen sollst. Ich denke, das sollte ich auch tun, da es in meinem Freundeskreis davon leider nicht allzu viele gibt… Selbst meine Mutter sagt mir, es hängt als Eltern viel von dir selbst ab, wie bequem man ist, und was man sich selbst traut mit dem Kind zu machen.

    Danke für den tollen Blog und die Beiträge!
    Das Allerbeste für dich!

    Julia

    • Hallo Julia,

      entschuldige die späte Antwort. Ich habe mich sehr über deinen Beitrag gefreut. Es ist so schön zu Wissen, dass man nicht alleine ist.

      Vielleicht liest du später, wenn es sich herauskristallisiert hat, wohin dein Weg geht, noch mal hier vorbei. Dann würde ich mich über einen Nachfolgekommentar freuen.

      Bis dahin ganz, ganz viel Glück dir und möge es so kommen, wie es dich glücklich macht!

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Hallo Tanja, habe die Kommentare nicht gelesen, wiederhole mich also vielleicht… ich hatte/ habe auch Reisefieber.
    Meine Kinder sind in Deutschland geboren, aber wir leben in Sambia.

    Ich sammele das beste aus allen Welten, die ich kennenlernen durfte. Mittlerweile organisiere ich von hieraus Reisen für andere. Meine Kinder gehen hier zur Schule.

    Alles ist möglich, Kinder gibt es überall auf der Welt und solange man die Sicherheit hat, das Hilfesystem in Deutschland aus Backup zu haben, Familie und Freunde, auf die man sich verlassen kann, ist es gar kein Problem mit Kindern unterwegs zu sein.

    Meine Kinder sind jetzt 2 und 5 Jahre. Beide sind mit 8 Wochen das erste mal nach Sambia geflogen. Mittlerweile sind sie erfahrene Vielflieger, können Stundenlang auf Holperstrassen im Bus sitzen, sprechen zwei Sprachen fliessend und ich habe nicht das Gefühl irgend etwas zu vermissen. Ja, Party und Tanzen gehen geht nicht so viel mit Kindern, aber ich vermisse es nicht, da die Kinder mir was geben, was ich vorher nicht hatte.

    Alle Tages- und Reiseaktivitäten machen die Kinder Problemlos und gerne mit und denn geht man halt zu Nachmittagskonzerten und Familienshows, nicht mehr zu den late night events.

    Go for it!

    Nina

  • Da dir Reisen (ohne Kinder) wichtiger sind als Kinder, solltest du bloß keine bekommen, miserable Eltern gibt es genug auf dieser Welt.
    „In denen ich mich als frustrierte Endvierzigerin sehe, die all ihren Freunden den Nachwuchs missgönnt und ob des unerfüllten Lebenswunsches zum bösartigen Zankapfel wird.“
    DARAUF läuft es bei dir wohl hinaus :-)

  • Liebe Tanja,

    das war ein wirklich schöner Beitrag von dir. Ich bin darauf gestoßen, weil ich das erste Mal in meinem Leben (dann mit 35) eine Fernreise wagen möchte. Finanziell ging es meiner Familie früher nicht so gut, mir als Studienabbrecherin dann auch nicht. Nach Ausbildung, Studium und etwas Berufserfahrung ist so etwas wie Stabilität eingekehrt. Ja, sogar bereits seit knapp 10 Jahren eine Beziehung mit einem Mann, den ich gern bis ins hohe Alter an meiner Seite wissen möchte. Ein Kinderwunsch besteht bei mir seit ca. 8 Jahren. Durch berufsbegleitende Fortbildung meines Freundes und Studium meinerseits haben wir das etwas zurückgestellt, wäre es passiert, dann wär ich dennoch happy gewesen.

    Gut. Bis heute bin ich nicht schwanger geworden und lebe gefühlt ziemlich isoliert in einer Kleinstadt, aus der selbst meine Freundinnen wieder zurück aufs Dorf gezogen sind, nachdem ausnahmslos alle bereits mindestens ein Kind haben. Ich selbst pendle und arbeite voll. Die Arbeit sehe ich nicht als Lebensinhalt, sondern zur Erhaltung unseres derzeit ganz angenehmen Lebensstandard, der uns nun auch das Reisen ermöglicht. Für mich ist das purer Luxus und keineswegs selbstverständlich.

    Dennoch bewege ich mich im Moment irgendwie im sinnleeren Raum. Wo du etwas unentschlossen bist, wohin die Reise gehen soll (ich meine deine Lebensplanung ;-), habe ich mich bereits entschieden und nun dennoch keine Handhabe über mein Schicksal in dieser Sache, die scheinbar jeder gelingt und angeblich das Einfachste der Welt ist. Also versuche ich die Zeit zu nutzen und nicht ganz so verbittert zu werden, was mal gut oder mal schlecht gelingt.

    Bei der Reiseplanung stolpere ich über meine unerfüllten Wünsche, wenn ich, nachdem ich mir nach und nach meine Flugangst abtrainiere, zwischen Orten selektieren muss, die ich sehen möchte, aber die ich mir auf Grund von ZIKA oder ähnlichem verkneife. Ach ja, kaum eine meiner Freundinnen interessieren meine Reisen oder andere Dinge, die zu meinem Leben gehören. Da gibt es außer Kind und Familie bei den meisten kein anderes Thema mehr. Ich wäre wohl nicht anders :-)

    Wer denkt, Kinder müssen einem dankbar sein oder einen im Alter versorgen, der hat nie in einem Pflegeheim gearbeitet. Die Realität sieht anders aus. Ich stelle mal die These in den Raum, dass Frauen, die einfach so schwanger geworden sind, diese ganze Sinnfrage gar nicht so reflektieren, weil sich die Lösung geradezu anbietet. Wir alle haben vielleicht ja auch so ein Bild von uns, wie wir später leben möchten und tragen das mit uns rum. Aber was, wenn sich das einfach nicht einstellt? Ich hoffe darauf, dass sich in diesem Fall durch persönliche Erfahrungen ebenfalls „die Koordinaten neu ausrichten“ wie es auch so schön in den vorhergehenden Beiträgen über das Kinderkriegen beschrieben wurde.

    So, jetzt habe ich gefühlt ein paar zusammenhanglose Gedanken niedergeschrieben. So what, es fühlt sich gut an ;-)

    Liebe Grüße,

    die ebenfalls ängstliche Anne!

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