Wie ich reise und warum nichts bleibt, wie es ist …

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Jahrelang liefen meine Reisen nach dem gleichen Muster ab. Wenn ich von einer Reise nach Hause kam, musste eine neue Reise gebucht sein und mit der Planung der nächsten Reise beschäftigte ich mich dann so lange, bis sie abgereist war. Eine kommende Fernreise konnte ich monatelang planen ohne das Langeweile bei mir aufkam. All das könnte heute immer noch gelten, tut es aber nicht und ich bin selbst verwundert.

Meine Reise ist nicht deine Reise

Diese Überschrift ist der Titel der Blogparade Reisetypen von Florian von flocutus, die mich zu diesem Beitrag inspiriert und an der ich mit diesem Beitrag teilnehme. Verrückterweise ist aber auch meine Reise nicht meine Reise. Ich weiß, dass dieser Satz keinen Sinn ergibt, aber ich glaube fest daran, dass es ganz schön schwer ist, sich selbst in eine Schublade zu packen. Denn auch mein Reiseverhalten ist stetigen Änderungen unterworfen. Was früher richtig war, muss es heute nicht mehr sein und würde ich diesen Beitrag in einem Jahr schreiben, dann könnte er sich schon ganz anders lesen.

Reisen vor Reiseblog-Zeiten

Reisen ist für mich wie eine Sucht. Sobald ich mal länger als zwei Monate in Karlsruhe bin, ohne etwas anderes zu sehen, bekomme ich ziemlich schlechte Laune und den puren Fluchttrieb.

Und weil Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist und diese Aussage beim Reisen besonders gilt, gibt es in Zeiten vor diesem Reiseblog nichts besseres für mich als eine Reise zu planen.

Das sieht dann bei mir in etwa so aus:

Meine Reisen heute

Tja, heute sieht das ein wenig anders aus. Meine letzten Reisen glänzen dadurch, dass ich die Flüge erst rund 6 bis 8 Wochen vor Abflug fix mache. Eine so detaillierte Reiseplanung ist in dieser Zeit fast unmöglich. Also verlasse ich mich mehr auf Menschen, die die Touren schon gemacht haben und auf meine Spontaneität. Spontan wäre für mich früher ein No Go gewesen.

In Kroatien wusste ich zwar, wie meine Route aussehen sollte, aber am Ende buchte ich die nächste Unterkunft immer vor Ort. Rund ein oder zwei Tage vor Ankunft. Das bringt zwar auch mal Probleme mit sich, aber eigentlich läuft es ganz gut.

Und doch hängt an der Reisevorbereitung mein Herz:

  • Ich liebe es, Fotos von Orten zu sammeln, die ich gerne sehen möchte.
  • Ich liebe es, Hashtags auf Instagram zu folgen.
  • Ich liebe es, Reiseberichte von anderen zu lesen.
  • Ich liebe es, in Reiseführer zu blättern.
  • Ich liebe die neuen Eindrücke und ersten Male, die mich erwarten.

Ich weiß, dass ich es nie wieder so ausführlich wie früher machen werden kann. Dazu fehlt mir einfach die Zeit und doch genieße ich jede Reiseplanungssekunde. Was gibt es schöneres als sich auszumalen, wie man selbst einen Moment erleben wird? Während ich das mache, verliere ich jedes Gefühl für Zeit und Raum.

Was bedeutet das alles auf Reisen?

Auf Reisen bekomme ich so leider einen Stressfaktor. Mich verwirrt, dass so viele Menschen sagen, dass sie spontanes Reisen lieben. Denn Spontaneität bedeutet für mich vor Ort nach der perfekten Unterkunft oder dem perfekten Erlebnis zu suchen. Und diese Suche kostet Zeit. Wertvolle Reisezeit von der ich sowieso zu wenig habe und die ich lieber mit erleben oder erholen verbringen würde.

Malaysia und Kroatien waren die ersten Länder, die ich so bereise. Es waren tolle Reisen, aber ich weiß nicht, ob dieser spontane Faktor alles wirklich so viel besser gemacht hat.

Mich selbst stresst die Erinnerung an die Suche nach einer Unterkunft auf der Reise. Allein, weil ich da selbst auch immer hohe Ansprüche zwischen perfektem Angebot und idealem Preis habe. Die Suche nach einer perfekten Unterkunft ist eben eine Sache für sich.

Und doch muss ich mich damit arrangieren, dass ich nicht immer mit komplett vorgeplanten Routen reisen kann. Dazu hat sich meine Prioritätensetzung zu sehr Richtung Blog verlagert und wenn ich wählen müsste, zwischen einer Unterkunft vor Ort zu suchen und einer Woche in der kein Beitrag hier live geht, dann würde ich mich immer für den Beitrag entscheiden …

Was bedeutet es, wenn ich mit anderen reise?

Ich lerne abzugeben. Früher wollte ich den Masterplan haben. Alles was gemacht wird, wollte ich bestimmen: Die Unterkunft, den Anbieter auswählen, die Wahl des Restaurants – alles meine Entscheidungen. Ging etwas nicht nach meinem Kopf, dann war Stress und Streit vorprogrammiert. Ich konnte gar nicht aus meiner Haut, das war einfach so.

Glücklicherweise ist mein Partner jemand, der so gar keine Lust hat, sich um den Plan einer Reise zu kümmern, weshalb das sehr gut passt. Heute bin ich dankbar, wenn ich auf einer Gruppenreise oder einer Reise mit Freundinnen auch mal die Planung loslassen kann.

Spätestens kurz vorher stöbere ich dann aber immer noch auf Instagram oder in Blogs, aber ich bin nicht mehr getrieben davon, den perfekten Masterplan selbst entworfen zu haben. Ich kann auch mal damit leben, wenn eine Reise agil wird … was für mich früher undenkbar war.

Was sich nicht ändert …

Alles ändert sich und ich selbst bleibe doch irgendwie gleich, ist meine Reise also doch meine Reise? Zumindest in einem Punkt ändert sich nichts.

Ich werde nie lernen zu packen. Ich habe keinen Spaß daran und egal wie viele Packlisten ich kenne, das Packen und ich wir werden keine Freunde! Und so werde ich wohl noch viele Jahre am Limit der Kofferwaage reisen. Immerhin habe ich auf meinem nächsten Flug zwei mal 23 Kilo pro Person. Da kann dann wohl nichts schief gehen … Und so kann ich wieder mit Koffer statt mit Backpack reisen.

Wie reist du? Bist du eher spontan oder geplant unterwegs? Ist dir die Vorfreude auch so wichtig? Ich freue mich auf dein Feedback.

17 Kommentare

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  • Uh das mit den perfekten Planen kenn ich gut, hab ich so auf meiner aller ersten Reise allein gemacht aber sofort gemerkt das ich nicht perfekt planen kann haha :D also spontantiät muss immer dabei sein, find es besser nur grob zu planen! Einmal hab ich auch gar nichts geplant sondern hab mich nur von meinem Freund führen lassen, ich wusste so gut wie nix, außer das wir einen Roadtrip nach Frankreich machen und ich habe es geliebt! Seit dem bin ich großer Roadtrip Fan, einfach spontan ins Auto steigen und drauf los fahren, der Sonne entgegen! Nicht stressen lassen, egal wie viel Zeit man hat, sie existiert nicht sondern nur der Moment. Mit dem Liebsten an der Seite, guter Musik und Freude im Herzen auf das Unbekannte. Gerade planen wir wieder so einen Roadtrip Richtung Spanien und bin schon sehr gespannt was dabei heraus kommt :) wie gesagt, planen wir nur grob, also die Richtung und Budget, das ist ja immer sehr wichtig bei Azubis und Studenten :D Habe übrigens auch schon mal bei einer Blogparade über Reisetypen teilgenommen und mich als Hippie Backpackerin beschrieben, hier kannst du ihn gern nachlesen: http://nimsajx.blogspot.de/2015/07/blogparade-reisetypen.html

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
    Jasmin von nimsajx.blogspot.de

    • Hallo Jasmin,

      muss ich gleich mal lesen. Witzig, ich mag ja Roadtrips auch gerne geplant. Aber ich fürchte ich bin auch ein besonders schlimmes Planungsmonster :-)

      Ich bewundere manchmal jene, die Spaß haben, einfach so drauf loszufahren!

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Hi Tanja, ich merke auch so langsam, wie sich Reise-Vorlieben im Laufe der Jahre verändern. Ich denke (hoffe) das ist ganz normal. Mit Reiseplanung kannst Du mich aber immer noch jagen ;)

    Danke für’s Mitmachen bei der Blogparade.

    • Hallo Florian,

      tja, was planen und Packmenge angeht, da leben wir in zwei Welten. Ich les trotzdem immer wieder gerne in deine rein. Wahrscheinlich, weil sich Menschen viel mehr entwickeln können, wenn sie sich nicht nur mit den eigenen Dreh-und-Angelpunkten des eigenen Lebensfilms auseinander setzen. Du bist vor allem „sesshafter“ geworden, oder?

      Alles Liebe
      Tanja

  • Ich hasse packen. Mach ich leider immer auf den letzten Drücker. Aber dafür ziemlich effizient und gnadenlos. Meistens bilde ich im Laufe vor der Reise einen Haufen auf dem Rucksack oder Koffer, immer wenn mir was einfällt, leg ich es drauf.
    Ansonsten…. Vorplanung – ja. Ein grobes Gerüst sollte stehen. Die Punkte, die ich sehen will, sind meine Eckpunkte. Und treiben lassen vor Ort hat echt was. Eine Mischung aus Organisation und Treiben lassen finde ich toll. Manches kann man ja auch oft nur mit Vorausbuchung schön hinbekommen. Wie z.B.meine TrekkingTour auf den Roraima in Venezuela.
    Ich liebe es sehr, Reiseberichte, Blogs und Bücher zu lesen, auch wenn ich im Moment eher nicht wegkomme. Aber! Sollte es spontan doch klappen, hab ich das As sozusagen schon im Ärmel. Ich hab von allen meinen Wunschdestinationen eine ungefähre Route im Kopf.
    Liebe Grüße, Eva

    • Hallo Eva,

      haha, noch so ein Packfeind :-) Ich packe auch immer knapper. Als wir in Kroatien waren, habe ich um 11 Uhr angefangen um halb neun ging der Flieger …

      Ich war ursprünglich auch mal sehr pauschallastig. Heute ist es eine Abwägung. Istanbul habe ich z.B. Flug und Hotel gebucht, da ging es aber auch schon 5 Tage später los. Formentera würde ich auch immer Pauschal buchen, weil das mit der Fähre, die dabei ist, und mit meiner Lieblingsunterkunft ganz praktisch ist. Andere Sachen wie z.B. Südafrika kommen für mich nur mit Bausteinen in Frage. Da kann Pauschal einfach nur schwer meine Träume abdecken. Vorteil ganz klar: weniger Stress mit der Vorbereitung, weshalb ich manchmal pauschal auch ganz schön finde.

      Treiben lassen finde ich auch wichtig, aber wenn ich das nicht kann, weil ich weiß, dass ich noch weitersehen muss oder so, dann finde ich das auch blöd. Ich glaube ich bin noch auf der Suche nach der absolut perfekten Mischung. Wobei ich mich ganz gut kenne und oft schon im Vorfeld ein gutes Gefühl dafür habe wie lange ich wo sein möchte.

      Und ich drücke dir die Daumen, dass du bald wieder wegkommst. Ich hatte gerade auch keine Möglichkeit mal länger Urlaub zu machen, wegen vieler Projekte, aber jetzt ist gerade ganz, ganz frisch Südafrika gebucht und in wenigen Wochen sitze ich schon im Flieger :-)

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Jeder Mensch verändert sich stetig weiter – hoffentlich ;) Und daher ist es doch ganz normal, dass sich die Vorlieben verändern. Oftmals bemerkt man ja erst mitten in der Reise, dass dies gar nichts für einen ist.

    Früher habe ich sehr gerne Festivals besucht aber heute habe ich schon große Probleme mir das ganze vorzustellen: Camping, laute Nachbarn, Alkohol, Dreck … . Ich habe mich verändert.

    Gerade Südafrika kann ein Pauschalangebot gar nicht perfekt abdecken. Dafür bietet das „kleine“ Land tatsächlich zu viele Fassetten. Das schreibe ich nicht als Reiseveranstalter, sondern als Reisender. Den genau aus dem Grund, habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Wenn du zu dem konkreten Vorhaben fragen hast, dann melde dich gerne bei mir.
    Ansonsten lies doch zuerst einmal meinen Beitrag zur Blogparade ;)

    Blogparade: Reisen als Reiseveranstalter

    Lieben Gruß

    Daniel

    • Hallo Daniel,

      ganz lieben Dank für deinen Kommentar und sorry für meine späte Antwort :-(

      Ja, die Veränderung ist der Wahnsinn. Mein konkretes Projekt Südafrika wird tatsächlich der völlige Widerspruch zu meinem sonstigen Verhalten. Vieles noch ungeplant, für mich auch mal längere Aufenthalte irgendwo, die teuerste Hotelnacht, die ich mir je irgendwo gegönnt habe und doch steht noch nicht mal die erste Nacht. Ich bin sehr, sehr gespannt, wie meine Südafrikaerfahrungen werden.

      Eine spannende Blogparade, die du da übrigens hast. Reisen als Reiseveranstalter ist echt noch mal komplett eine andere spannende Kiste.

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Hey, hast du den schon weiter geplant?
    Bin gerade wieder, als Reiseveranstalter, in Südafrika unterwegs. Ich besuche dann so viele Unterkünfte wie möglich. Unterhalte mich mit ortskundigen Reiseführern und besuche interessante Orte.

    Nur wenn ich es selbst erlebt habe, kann ich es weiter empfehlen!

    In diesem Sinne, sonnige Grüße!

    • Hallo Daniel,

      das stimmt absolut. Für mich gehts als nächstes Zypern und ins Tropical Island. Im November könnte ich mir auch Namibia gut vorstellen. Mal sehen. Eigentlich will ich ja noch die ganze Welt sehen :-)

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Hey Tanja,

    im November Namibia? Erscheint mir auf den ersten Blick enorm kurzfristig. Die meisten Unterkünfte müssen ein Jahr vorher geplant werden, denn das Kontingent ist eher gering.

    Bei Interesse, schreib mir gerne eine E-Mail!

    LG

    • Hallo Daniel,

      oh, ich bin halt so spontan reisend. Ich kann mir gar kein Ziel vorstellen, dass ich bereit bin ein Jahr vorab zu buchen. Denkst du nicht, dass manches auch kurzfristig geht? Falls nicht, muss ich es wohl wirklich lassen.

      Vielleicht melde ich mich wirklich bald mal bei dir. Danke für das Angebot!

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Hallo, ich habe noch sehr viele Reiseziele, ca. 4 Wochen vorher schaue ich welches meiner Ziele zu meinem Geldbeutel passt. Veränderungen, neues erleben macht das Reisen erst interessant.
    Habe im Heuhotel übernachtet, eine sehr schöne Erfahrung.
    Ich fliege z.B. mit Wizz Air und 5 kg Gepäck sind im Preis enthalten, Waschmaschinen gibt es Weltweit.
    Grüssle Jens

    • Hallo Jens,

      tja, da kann ich mir wohl eine Scheibe von abschneiden.

      Mit Wizzair hatte ich mal nur eine Größenbegrenzung. Wurde da was verändert?

      Liebe Grüße
      Tanja

  • Den Urlaub planen würde ich es nicht nennen. Wir fahren jedes Jahr durch Skandinavien. Ich lese vorher – wegen der Vorfreude – gern jede Menge Reiseliteratur. Richtig geplant wird aber nicht. Vielmehr die Möglichkeiten eruiert, die sich am Rande der Reise ergeben. Denn ich buche nur die Fähre hin und zurück. Die Ziele in den drei Wochen dazwischen werden täglich spontan entschieden. Schließlich sind wir mit dem Auto und dem Zelt unterwegs und nächtigen jede Nacht woanders. Das ist mein Gefühl von Freiheit. Wir stellen das Zelt hin, wo es uns gefällt, Campingplatz oder auch mal wild. Außerdem ist man mit Zelt wetterabhängig, d.h. wenn es an der Küste zu sehr regnet, weichen wir ins Landesinnere aus. Ein grobes Ziel ist vorgegeben (wie in diesem Jahr die Lofoten) und der Rest ergibt sich einfach. Hauptsache die Fähre nach Hause wird wieder erreicht…

  • Hallo Tanja,
    ich finde, es ist genau wie Du sagst. Wenn man vorher wenig plant, muss man unterwegs mehr Zeit für die kurzfristige Planung (Unterkunft, Weiterreise, etc.) aufwenden. Zudem kann es sein, dass man an einem tollen Ort vorbeireist, weil man nichts von ihm wusste.
    Ich beschäftige mich daher im Vorfeld gründlich mit dem Ziel. Mehr zu meinen Reisen findest Du auch unter: http://www.foto-reise-welt.de
    Vielleicht hast Du ja mal Zeit und Interesse vorbei zu schauen. Namibia ist übrigens auch unter den Reisezielen :-)
    LG
    Stefan

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