Ein Tag in Sevilla – Part II: der Nachmittag
Ich bin leider kein Sportler. Und auch kein Fußgänger. Im Alltag fahre ich die drei Kilometer, die ich zur Arbeit zurück legen muss, mit dem Auto. Dennoch war ich am Plaza de la Encarnación angekommen noch top fit. Meine Beine waren kein bisschen müde oder schwer, obwohl ich laut GPS Tracker schon über fünf Kilometer durch Sevilla spaziert war. Was ich auf dem Weg zum Metropol Parasol erlebte, kannst du hier nachlesen. Jetzt geht’s erst mal zur Erkundung der Plaza de la Encarnación. Und du erfährst warum dieser Neubau mein Liebling in Sevilla ist.
Entdeckung der Moderne
Der futuristische Bau ist recht vielfältig aufgebaut. Im Erdgeschoss wurde eine Markthalle integriert, in die ich aber nur kurz rein bin, da es sehr nach Fisch roch und eine Neubau-Markthalle einfach nicht gegen die schönen alten Markthallen, die es sonst auf Reisen zu sehen gibt, ankommt. Das Untergeschoss beherbergt das Museum Antiquarium. Hier kannst du die römischen Überreste bewundern, die den Bau des des Metropol Parasol sehr verzögert haben.
Außerdem befindet sich im Keller der Fahrstuhl, der nach oben zur Aussichtsplattform führt. Für diesen sind drei Euro fällig, darin enthalten ist aber ein Freigetränk wie ein Café oder ein Softdrink. Es gibt auch alkoholische Getränke, die mit dem Eintritt rabattiert werden. Der Fahrstuhl ist ziemlich fancy und wenn du alleine darin fährst lassen sich tolle Bilder darin machen.
Oben kommst du direkt bei den Toiletten und dem Restaurant an. Du kannst jetzt entscheiden, ob du zuerst die Aussicht erkunden möchtest oder ob du zuerst deinen Verzehrbon einlöst. Mir war nach einem Kaltgetränk und danach ein bisschen die Aussicht auf die Kathedrale und Sevilla zu genießen. Also gönnte ich mir ein bisschen Schinken und einen Erdbeere Mojito. Es war herrlich dazusitzen und das Leben zu genießen. Ausgeruht ging es dann an die Erkundung der Aussichtsfläche.
Spaziergang auf dem Metropol Parasol
Eine Art Halbröhrensystem wurde auf dem Gebäude installiert. Hier kannst du einen Rundweg laufen und immer neue Aussichten auf Sevilla genießen, die auf Fotos eine tolle Kombination mit dem kreativ-verschlungenen Gebäude eingehen. An den Rändern sind Tafeln, die erklären, was du siehst. Die Waben sind übrigens aus Holz. Echt faszinierend, was hier gelungen ist.
Und von oben wird einem zum ersten Mal auch klar, dass Sevilla eine 700.000 Einwohner Stadt ist. Der Rundweg macht richtig Spaß und ich lasse mir Zeit. Bis mich am Ende der Hunger wieder runter treibt. Den Besuch kann ich dir sehr ans Herz legen, außer du magst keine modernen Bauten. Der Eintritt ist recht günstig und Plätze, die oberhalb liegen, sind doch in jeder Stadt etwas tolles, oder? Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es bei über dreißig Grad oben recht unangenehm wird. Bei mir waren es 28 Grad mit leichtem Wind, das war noch OK.
Mittagspause? Lass es dir hier schmecken …
Zum Essen habe ich mir einen Tipp aus dem Reiseführer ausgesucht. Die Bar Eslava soll die besten Tapas der Stadt haben. Im Nachgang habe ich gesehen, dass die Bar auch der Nr. 1 Tipp von Tripadvisor ist. Da sie ein bisschen außerhalb vom Zentrum liegt, glaube ich dem mal, und mache mich auf den Weg dahin. Leider stehe ich vor verschlossenen Türen, da die Angaben bezüglich der Öffnungszeiten falsch waren und Montags leider Ruhetag ist. Während ich planlos die verschlossene Türe anstarre kommt ein netter Mann um die Ecke, der gerade seinen Hund spazieren führt. Er versteht gleich, dass ich hungrig auf der Suche nach etwas gutem zu Essen bin und was gibt es besseres als einen schmackhaften Tipp eines Locals. Er führt mich um die Ecke zum Restaurante Az-Zait. Bestätigt mir zwar noch mal, dass es in der Bar Eslava wirklich am besten schmeckt, aber dass dieses Lokal eine gute Alternative sei. Nun denn. Rein mit mir.
Und die Tapas sind wirklich köstlich. Ich habe hervorragende Gambas in Knoblauchsoße mit krossen Knoblauchstücken. Ein Gericht, dass ich den ganzen Urlaub nicht mehr vergesse. Außerdem zwei mal Iberico mit unterschiedlich Soßen und leckeren Käse. Als Nachtisch habe ich Lust auf einen Starbucks Kaffee. Irgendwie habe ich mir auf Reisen angewöhnt, den örtlichen Starbucks aufzusuchen, und so mache ich das auch hier.
Neun Kilometer und weiter geht’s
Gut gestärkt und entspannt habe ich noch drei Punkte auf meiner Sevilla Liste. Als nächstes geht es zur Casa de Pilatos. Der Bau des Renaissancegebäude wurde 1533 begonnen. Das Gebäude selbst empfinde ich als recht minimalistisch.
Auf dem Weg dahin, laufe ich einer gelb-rosa Kirche, der Iglesia de San Ildefonso, vorbei, die mir ob ihrer Farbgewaltsehr viel besser gefällt.
Dafür gibt es vor der Casa de Pilatos einen kleinen Platz mit Schatten. Langsam merke ich, dass ich schon ein ganz schönes Spazierprogramm hinter mir habe und mit zunehmender Hitze schlaucht das. Laut dem Tracking – dessen Aktivierung ich übrigens in allen anderen Städten vergessen hatte – bin ich bis dahin rund neun Kilometer unterwegs gewesen.
Wo sind denn jetzt diese Gassen?
Doch ich will unbedingt noch die berühmten Gassen sehen. Dieses Mal überlasse ich es nicht dem Zufall, sondern suche mir eine Gasse im Reiseführer, die ich in meine Navi-App eingebe. Die Calle La Rueda. Ich finde tatsächlich die Gassen, die verwinkelt sind und keinen Straßenverkehr haben. Vier, fünf Gassen gefallen mir auch ganz gut. Aber ehrlich gesagt, gegen Cordoba oder Vejer kommen diese nicht an. Macht auch nix, denn plötzlich sind meine Beine ganz schwer und mich zieht es zum letzten Ziel des Tages.
Auf zur Plaza de España
Der Weg dorthin ist leider nicht so schön und führt an einigen Hauptverkehrsstraßen vorbei. Immerhin kann ich auch zweimal durch kleine Gärten schlendern. Dort angekommen, freue ich mich riesig, dass im Schatten eine der typischen Kachelbänke frei ist. Hier bringt mich die nächste Stunde nichts mehr weg. Ich ziehe meine Schuhe aus und lege die Füße hoch. Ich mache fröhlich Selfies und schaue den Touristen zu, wie sie Fotos machen. Es ist ein ganz wunderbarer Ort.
Allerdings auch sehr kitschig, aber ich mag Kitsch. Und nachdem ich dort meinen über zwölf Kilometer langen Tagesmarsch beendete, war dieser Ort quasi ein Paradies für mich!
Gebaut wurde die Plaza de España übrigens 1929 für die iberoamerikanische Ausstellung. Das Gebäude ist das Hauptwerk des andalusischen Regionalismus – einem Baustil des 20. Jahrhunderts. Die Kachelbänke und -wände stellen die 48 spanischen Provinzen dar.
Vor dem halbrunden Gebäude ist ein Kanal angelegt, auf dem man sich ein Ruderboot mieten kann. Der Kanal wird immer wieder von Brücken mit Keramiken überspannt. Eingebettet ist die Plaza de España in eine Gartenanalage, die von ganz vielen Touri-Kutschen befahren wird.
Nach der Rückkehr von meiner Andalusien Reise habe ich mit einer anderen Reisebloggerin geschrieben. Sie mochte die Plaza de España gar nicht. Da sieht man mal wie subjektiv das Reisen ist, wenn dir die Bilder gefallen, schau es dir am besten live selbst man an und bilde dir eine eigene Meinung.
[…] Erinnerungen einen Ort erst zum perfekten Hotspot. So geht es mir mit dem Plaza de España in Sevilla. Am Rande des Stadtkerns liegt der Platz, der umgeben von einem großen Gebäude sowie einer tollen […]
Ich bin in ordnung mit dir. Metropol Parasol kann ein Libling Bau für tourist sein!!
ein Entdecke in ein alt Sevilla.
Dein Post ist wunderbar und mit viel Information.
Ich gratuliere und alles gute für nächste Reise.
Grüsse
Danke :-)
Viele Grüße nach Andalusien
Tanja